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Söldner der Galaxis

Söldner der Galaxis

Titel: Söldner der Galaxis
Autoren: Gordon R. Dickson
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dem Start des Schiffes aufsuchen, aber mir blieb keine Zeit mehr dazu. Mein Vater, Eachan Khan Graeme, gab mir einen Brief für Sie. Ich bin sein zweiter Sohn Donal.«
    Blaue Dorsai-Augen, so kalt wie Flußwasser, sahen ihn unter dichten weißen Brauen an. Eine Sekunde lang stand alles auf des Messers Schneide. Der Stolz des Dorsai kämpfte gegen die Neugier an. Dann nahm der Marschall die Faust des jungen Mannes in die Hand.
    »Er erinnert sich also noch an Hendrik Galt, was?« meinte der Marschall lächelnd. »Ich habe jahrelang nichts mehr von ihm gehört.«
    Donal spürte, wie ihm ein Schauer der Erregung über den Rücken lief. Ausgerechnet einen der höchsten Dorsai-Soldaten hatte er sich für seinen Bluff ausgewählt! Hendrik Galt, den Obersten Marschall von Freiland …
    »Er läßt sich dafür entschuldigen«, sagte Donal, »und – aber vielleicht bringe ich Ihnen nach dem Essen den Brief, damit Sie ihn selbst lesen können.«
    »Natürlich«, meinte der Marschall. »Ich wohne in der Staatskabine Neunzehn.«
    Donal stand immer noch. Die Lage wurde allmählich peinlich, wenn er nicht ging. Aber die Rettung kam – wie Donal insgeheim gehofft hatte.
    »Vielleicht möchte dein junger Freund mit uns essen, bevor du mit ihm die geschäftlichen Dinge besprichst, Hendrik?« sagte der grauhaarige Mann am anderen Ende des Tisches mit sanfter Stimme.
    »Es wäre mir eine Ehre«, erklärte Donal mit einer glatten Verbeugung. Er zog einen leeren Sitz zu sich heran und nahm Platz, nachdem er der restlichen Tischgesellschaft freundlich zugenickt hatte. Einen Moment lang sah ihn das Mädchen an. Ihre Augen waren hart und kalt wie Smaragde.
     

 
4
     
    »Anea Marliwana«, sagte Hendrik Galt, der die Vorstellung übernommen hatte. »Und der Herr, der Sie so freundlich einlud – Fürst William von Ceta.«
    »Ich fühle mich sehr geehrt«, murmelte Donal und verneigte sich.
    »Mein Adjutant, Truppenkommandant Hugh Killien …«
    Donal und der Freiland-Kommandant nickten einander zu.
    »… und ArDell Montor von Newton.« Der schlaksige junge Mann lümmelte in seinem Sitz, halb betrunken, und winkte Donal lässig zu. Seine Augen wirkten kohlschwarz unter der hellen Haarmähne, und einen Moment lang klärte sich der trübe Schimmer, und sie starrten Donal scharf und prüfend an. »ArDell«, sagte Galt ohne große Begeisterung, »hat einen neuen Punkterekord bei den Wettbewerbs-Examen von Newton erreicht. Sein Fachgebiet war Sozialdynamik.«
    »War.« Donal wußte nicht, ob der Newtonier lachte oder spöttelte. »In der Tat – war. War.« Er hob einen schweren Becher und setzte ihn an.
    »ArDell …«, sagte William mit leisem Vorwurf. ArDell hob sein vom Trinken bleiches und aufgedunsenes Gesicht und starrte den älteren Mann an. Wieder gab er ein kurzes spöttisches Lachen von sich, dann trank er weiter.
    »Sind Sie im Augenblick irgendwo unter Kontrakt, Graeme?« fragte der Freiländer.
    »Ich habe einen Probekontrakt für die Lieblichen Welten«, sagte Donal. »Ich wollte mir die Sekten erst einmal aus der Nähe ansehen und dann entscheiden.«
    »Ein echter Dorsai«, sagte William lächelnd. »Drängt gleich zum Kampf.«
    »Sie schätzen mich zu hoch ein, Sir«, erwiderte Donal. »Es ist lediglich so, daß man auf dem Kampffeld rascher befördert wird als in einer Garnison.«
    »Sie sind zu bescheiden«, meinte William.
    »Ja«, warf Anea ein, »viel zu bescheiden.«
    William wandte sich zur Seite und warf dem Mädchen einen fragenden Blick zu.
    »Aber Anea«, sagte er. »Du solltest die Verachtung der Exoten für alles Gewalttätige nicht auf diesen netten jungen Mann ausdehnen. Das wäre ungerecht. Ich bin überzeugt davon, daß sowohl Hendrik wie auch Hugh ihm recht geben werden.«
    »O ja – ganz bestimmt«, sagte Anea und warf den beiden Genannten einen flammenden Blick zu. »Ganz bestimmt.«
    »Nun«, sagte William lachend, »Sie müssen unserer Auserwählten Zugeständnisse machen, junger Mann. Was mich selbst betrifft, so muß ich zugeben, daß auch mir das Kampfbetonte mehr liegt als das Stillsitzen. Ah – da kommt ja das Essen.«
    Dampfende Suppenteller tauchten aus Versenkungen im Tisch auf. Nur Donal ging leer aus.
    »Bestellen Sie jetzt lieber«, meinte William. »Sonst müssen Sie uns zusehen.« Donal drückte auf die Tasten des kleinen Schaltpultes, während die anderen zu essen begannen.
    »… Donals Vater war ein Klassenkamerad von dir, Hendrik?« fragte William, während der Fisch serviert
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