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Söldner der Galaxis

Söldner der Galaxis

Titel: Söldner der Galaxis
Autoren: Gordon R. Dickson
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aus der Sache zu machen?«
    »Ich? Überhaupt nichts«, sagte Donal. »Ich war nur daran interessiert, daß diese lächerliche und vielleicht sogar gefährliche Situation so schnell wie möglich ausgebügelt wurde. Ich gebe zu, daß ich keine Ahnung von der Rolle hatte, die William dabei spielt – er ist offensichtlich der Teufel in Person.«
    Die Pfeife fiel Galt aus dem Mund, und er konnte sie gerade noch auffangen. Er drehte sie in der Hand hin und her und betrachtete Donal kopfschüttelnd.
    »Wer hat Ihnen das gesagt?«
    »Niemand«, erklärte Donal. »Aber es ist doch eindeutig, finden Sie nicht?« Galt legte seine Pfeife auf den Tisch und erhob sich.
    »Nicht für neunundneunzig Prozent aller zivilisierten Welten«, entgegnete er. »Weshalb war es Ihnen sofort klar?«
    »Jeder Mensch kann nach dem Charakter und dem Handeln der Leute beurteilt werden, mit denen er sich umgibt. Und dieser William liebt die Gesellschaft von durchtriebenen und verdorbenen Menschen.«
    Der Marschall versteifte sich. »Meinen Sie mich?«
    »Natürlich nicht. Schließlich sind Sie ein Dorsai.« Galt entspannte sich und lachte ein wenig säuerlich. Dann zündete er sich von neuem die Pfeife an.
    »Ihr Glaube an unsere gemeinsame Abstammung ist irgendwie erfrischend«, sagte er. »Fahren Sie fort. Sie haben also Williams Charakter aus seiner Umgebung erkannt?«
    »Oh, nicht nur das«, entgegnete Donal. »Bedenken Sie doch, daß eine Auserwählte von Kultis ihn nicht ausstehen kann. Und die guten Instinkte einer Auserwählten sind erzüchtet. Außerdem scheint er ein furchtbares Genie zu sein, wenn er Persönlichkeiten wie Anea und diesen Montor von Newton beherrschen kann. Denn Montors Intelligenz ist unbestreitbar.«
    »Und Williams Genie muß unbedingt teuflischer Natur sein?« fragte Galt trocken.
    »Aber nein«, erklärte Donal geduldig. »Es ist folgendermaßen: Ein Mensch mit so hohen intellektuellen Fähigkeiten zeigt eine entsprechend höhere Neigung zum Guten oder Bösen als eine weniger intelligente Person. Gewiß, es mag ihm gelingen, den Widerschein des Bösen bei sich und sogar bei seiner Umgebung zu verbergen, aber er bringt es nicht fertig, das Gute auszustrahlen. Daran erkenne ich seinen Charakter.«
    Galt nahm die Pfeife aus dem Mund und summte nachdenklich vor sich hin.
    »Sie wurden nicht auf einer der Exotischen Welten geboren?« fragte er.
    »Nein, Sir«, erwiderte Donal. »Allerdings stammten meine beiden Großmütter von Mara.«
    Galt klopfte mit dem Daumen leicht gegen den Pfeifenkopf. »Und ist dieses Charakterlesen ein Erbe Ihrer Vorfahren, oder kamen Sie von selbst dahinter?«
    »Mag sein, daß ich irgendwo davon gehört habe«, sagte Donal. »Aber jeder, der ein paar Minuten nachdenkt, muß zu dem gleichen Schluß kommen.«
    »Wahrscheinlich denken wir eben nicht nach«, sagte Galt trocken. »Setzen Sie sich, Donal.«
    Er zog sich selbst einen Lehnstuhl heran, und Donal nahm ihm gegenüber Platz. Der Marschall legte die Pfeife weg.
    »Jetzt hören Sie mir gut zu«, sagte er leise.»Sie sind einer der merkwürdigsten jungen Männer, die ich je kennengelernt habe. Ich weiß nicht recht, was ich mit Ihnen anfangen soll. Wenn Sie mein Sohn wären, würde ich Sie in Quarantäne stecken und noch weitere zehn Jahre reifen lassen, bis ich Sie wieder auf die Galaxis losließe. Schon gut …«, unterbrach er sich selbst, als er sah, daß Donal ihm widersprechen wollte. »Ich weiß, daß Sie ein Mann sind und nicht gegen Ihren Willen irgendwohin geschickt werden können. Aber so, wie Sie jetzt vor mir stehen, haben Sie eine von tausend Chancen, es zu etwas Besonderem zu bringen, und neun-hundertneunundneunzig Chancen, heimlich aus dem Wege geräumt zu werden, bevor das Jahr um ist. Hören Sie, Junge, was wissen Sie von der Galaxis – einmal von Dorsai abgesehen?«
    »Nun, es gibt vierzehn planetarische Regierungen, nicht eingeschlossen die anarchistischen Staaten von Duninswelt und Coby …«
    »Regierungen, ach du grüne Neune!« unterbrach ihn der Marschall grob. »Vergessen Sie die Staatsbürgerkunde. Regierungen sind im fünfundzwanzigsten Jahrhundert nichts als Maschinerien.
    Lediglich die Männer, die diese Maschinerien beherrschen, zählen heute noch. Project Blaine von Venus; Sven Holman auf der Erde; der Älteste Bright auf Harmonie; und Sayona, der Mittler von Kultis.«
    »General Kamal …«, begann Donal.
    »Unsinn!« sagte Galt scharf. »Wie kann der Wahlherrscher der Dorsai etwas erreichen, wenn sich
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