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Die magische Höhle - Aufregung im Circus Maximus

Die magische Höhle - Aufregung im Circus Maximus

Titel: Die magische Höhle - Aufregung im Circus Maximus
Autoren: Mathias Metzger
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Auf der Jagd
    Julia hatte nicht die geringste Lust, mit Niklas durch den Wald zu stapfen. Er war mit seinen neun Jahren zwar zwei Jahre jünger als sie, aber er war doch kein Baby mehr! Aber nein, Niklas durfte nicht allein gehen, sie musste ihn begleiten. Obwohl es nur fünf Minuten von ihrem Haus waren. Ihre Eltern hatten darauf bestanden. Außerdem gab es da noch ein handfestes Problem. Niklas sollte für die Schule Blätter von verschiedenen Bäumen sammeln. Und ihr kleiner Bruder konnte ohne ihre Hilfe eine Tanne nicht von einer Kokospalme unterscheiden. Missmutig trottete Julia also hinterher. Es war genauso, wie sie es sich vorgestellt hatte. Natürlich dachte Niklas gar nicht daran, selber auf die Suche nach Blättern zu gehen. Wozu war seine Schwester dabei? Stattdessen hatte er sich einen Ast geschnappt, der auf dem Waldboden herumlag, und hieb damit auf ein Brennnesselgebüsch ein.
    „Wir müssen einen Weg durch den Dschungel finden, bevor die Sonne untergeht“, verkündete er lautstark. „Dann gehen die Tiger auf die Jagd und wir haben keine Munition mehr.“ Julia verdrehte genervt die Augen.
    „Wir sind nicht zum Spaß hier. Glaub bloß nicht, dass ich deine doofen Blätter alleine für dich sammle“, sagte sie schlecht gelaunt.
    „Blöde Spielverderberin!“, blaffte Niklas zurück und schlug unverdrossen weiter auf die Brennnesseln ein.
    „Nächstes Mal kannst du deinen Krempel alleine machen!“, giftete Julia genervt. Doch plötzlich blieb Niklas wie angewurzelt stehen.
    „Pssst!“, flüsterte er. „Da hinten im Gebüsch hat sich etwas bewegt!“ Ohne auf eine Antwort von seiner Schwester zu warten, begann er das Unterholz zu durchsuchen.
    Julia seufzte tief. Sie hatte keine Lust, noch länger als nötig mit ihrem Bruder durch den Wald zu laufen. Außerdem hatte sie irgendwie kein gutes Gefühl dabei, hinter etwas herzulaufen, das man nicht erkennen konnte. Auch wenn sich Niklas das Ganze wahrscheinlich nur eingebildet hatte. In der Richtung, in die Niklas lief, kannte sie sich auch nicht mehr so gut aus. Doch ihr Bruder ließ sich nicht aufhalten. Ihr blieb nichts anderes übrig, als ihm zu folgen. Niklas durchquerte zielstrebig eine Fichtenschonung und kletterte einen kleinen Abhang hinauf. Bis jetzt hatte Julia immer noch nicht sehen können, hinter wem oder was er eigentlich her war. Sie bekam nur langsam das Gefühl, nicht mehr genau zu wissen, wo sie war.
    „Da ist er ja!“, schrie Niklas plötzlich. Endlich konnte sie das Tier erkennen. Ein Igel! Und deswegen mussten sie quer durch das Unterholz laufen! Der Igel verschwand am Abhang hinter einem Haselnussstrauch. Niklas schob rasch die Zweige auseinander und rief Julia zu: „Das musst du dir ansehen, ich hab was entdeckt!“
    „Nicht schon wieder“, stöhnte Julia. „Für heute hab ich genug von deinen Entdeckungen.“ Missmutig stapfte sie die paar Schritte bergauf, um sich anzusehen, was Niklas ihr unbedingt zeigen wollte.
    Hinter dem Haselnussstrauch klaffte ein Loch im Boden des Hangs. Eine schmale Öffnung, nicht viel größer als ein Dachfenster. Julia schielte hinein. Drinnen war es stockdunkel und man konnte unmöglich erkennen, wie weit der Hohlraum in den Hügel reichte.
    „Das ist bestimmt der Eingang zu einem Geheimgang“, vermutete Niklas. „Oder zu einer Höhle.“ Ohne zu zögern steckte er den Kopf hinein und robbte voran. Dann machte er halt und drehte sich noch einmal um. „Was ist los, kommst du nicht mit?“, fragte er Julia.
    „Du willst da doch nicht etwa hineinkriechen?“, antwortete sie entsetzt. „Wer weiß, was da sonst noch für Tiere drin sind! Vielleicht Ratten. Oder es ist ein Dachsbau. Das ist viel zu gefährlich. Komm jetzt!“
    „Quatsch nicht rum“, entgegnete Niklas und kroch einfach weiter. Julia blieb nichts anderes übrig, als ihm zu folgen. Nach ungefähr zwei Metern weitete sich der schmale Eingang, und sie erreichten einen Raum, in dem man immerhin schon stehen konnte. Von außen drang gerade noch so viel Licht herein, dass sie erkennen konnten, dass von hier aus zwei schmale Gänge weiter ins Innere des Hügels führten. „Gehen wir da entlang“, entschied Niklas plötzlich und tastete sich einen felsigen Gang auf der rechten Seite entlang. Julia ging kopfschüttelnd hinterher. Der Gang hatte weitere Abzweigungen. Während Niklas sich planlos weiter vorantastete, versuchte Julia sich genau einzuprägen, wo und wie oft und in welche Richtung sie schon abgebogen waren.
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