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Söhne der Erde 18 - Das Schattenvolk

Söhne der Erde 18 - Das Schattenvolk

Titel: Söhne der Erde 18 - Das Schattenvolk
Autoren: Susanne U. Wiemer
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sie zurückgekommen sein? Die Priester können nicht ...«
    »Später!« sagte Charru gepreßt. »Gerinth, Alban, ihr sorgt dafür, daß die Leute sich verstecken, aber nur in kleinen Gruppen, damit sie beweglich bleiben. Wir ziehen uns zwischen die Klippen zurück. - Verdammt, will Kormak da Wurzeln schlagen oder ...?«
    Der Nordmann turnte schon an den Felsen abwärts.
    »Gerinth!« rief Charru dem Ältesten nach. »Schick Lara herüber! Wir brauchen sie.«
    »Aye!« kam es zurück.
    Eine halbe Minute später waren die Menschen bereits unterwegs. Kormak blieb im Schutz der zerklüfteten roten Klippen stehen, als er sah, daß ein Teil seiner Gefährten in diese Richtung hastete. Zwischen den Felsen waren sie genauso gut oder schlecht gedeckt wie anderswo. Und noch befand sich das Beiboot in einer Entfernung, die es den Insassen unmöglich machte, Einzelheiten zu erkennen.
    Charru schwang sich auf ein schmales Steinband und spähte aus zusammengekniffenen Augen nach Westen.
    Er glaubte nicht daran, daß der schimmernde Diskus dort oben die Insel bombardieren wollte. Die Flugzeuge hätten es genausogut gekonnt, und Vorrichtungen zum Abwurf von Bomben gehörten jedenfalls nicht zur normalen Ausrüstung eines Beiboots. Seine Waffen waren schrecklich genug: Schockstrahler, die in einem bestimmten Umkreis jeden Gegenstand und jedes Lebewesen in Atome zerlegen konnten.
    Charrus Gedanken arbeiteten fieberhaft.
    Er spürte nicht, daß Camelo neben ihn glitt, er nahm nur am Rande wahr, daß Gerinth und Lara die Mulde zwischen den Klippen erreichten. Von der Landseite her tauchte auch Cris auf, das schmale Gesicht gerötet. Vier, fünf weitere Gestalten lösten sich aus dem Schatten des Palmengürtels, aber Gerinth winkte sie energisch zurück, weil die Versammlung hier nicht zu groß werden durfte.
    Jetzt war das Beiboot heran.
    In ziemlicher Höhe überflog es die Insel, sackte dann ab und folgte ein paarmal kreisend der Strandlinie. Im undurchdringlichen Grün des Dickichts konnte der Pilot bestimmt nichts erkennen. Die Männer zwischen Klippen duckten sich tief in den Schatten. Charru spürte Camelos Hand an der Schulter und wandte sich um.
    »Es scheint einen Landeplatz zu suchen«, sagte er leise.
    Camelo nickte. Seine Augen funkelten. »Und wir brauchen ein Fahrzeug!«
    »Richtig. Nur wird das nicht so einfach werden.«
    Gebannt sahen die Männer, wie das Beiboot abschwenkte und dicht über den Baumwipfeln das Inselinnere abflog.
    Schließlich hing es bewegungslos über einem der Hügel. Dort oben auf der Kuppe gab es freies Gelände, wie Charru wußte. Eine Lichtung, felsig, aber verhältnismäßig eben, durchaus geeignet als Landeplatz.
    »Sie kommen herunter«, sagte Karstein überflüssigerweise. »Ich verstehe einfach nicht ...«
    »Verdammt, die machen Bruch!« fuhr Erein dazwischen.
    Charru hielt den Atem an.
    Tatsächlich sackte das Beiboot in diesem Augenblick wie ein Stein ab. In letzter Sekunde wurde es abgefangen und hochgezogen. Eine halb ausgefahrene Landestütze klappte wieder ein. Das Fahrzeug schwankte bedenklich, und es dauerte Minuten, bis der Pilot es stabilisiert hatte.
    »Das sind keine Marsianer«, sagte Gillon von Tareth überzeugt.
    Camelo zog die Unterlippe zwischen die Zähne. »Die Priester oder Cris' Brüder, meinst du? Aber es ist auf jeden Fall ein marsianisches Beiboot, Gillon.«
    »Und was besagt das? Die Marsianer haben Bar Nergal schon einmal geholfen.«
    »Das würde heißen, daß sie zurückgekommen sind«, stellte Camelo fest. »Warum?«
    »Was weiß ich!« Gillon zuckte die Achseln. »Vielleicht wollten sie die Priester liquidieren und haben dabei erfahren, daß wir noch leben. Traust du ihnen nicht zu, daß sie daraufhin ihre Pläne geändert haben, um Bar Nergal noch einmal für ihre Zwecke zu benutzen?«
    Er bekam keine Antwort, weil die Augen alle gebannt an dem Beiboot hingen, das jetzt zum zweitenmal zur Landung ansetzte. Diesmal kam es endgültig herunter. Hart setzten die Metallstützen auf. Staub wirbelte, und das hohe Singen der Triebwerke verstummte.
    »Lara?« rief Charru leise.
    Sie glitt neben ihn, blaß unter der Sonnenbräune.
    Seine Frage wartete sie gar nicht erst ab. »Ihr könnt es nicht in eure Hand bringen! Nicht einmal mit einem Dutzend Lasergewehren hätten wir eine Chance gegen die Schockstrahlen. Und falls jemand das Boot verläßt, nützt das überhaupt nichts. Die Marsianer nehmen keine Rücksicht auf das Leben eines einzelnen.«
    »Es sind keine
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