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Söhne der Erde 16 - Der Riß In Der Welt

Söhne der Erde 16 - Der Riß In Der Welt

Titel: Söhne der Erde 16 - Der Riß In Der Welt
Autoren: Susanne U. Wiemer
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Terraner zu finden oder die Freundschaft einer der jungen irdischen Rassen zu gewinnen. Denn auch der Merkur war nichts weiter als ein neues Gefängnis, wenn es ihnen nicht gelang, Familien und damit ein neues Geschlecht zu begründen und ihren Planeten von einem Exil in eine Heimstatt zu verwandeln.
    Mark runzelte die Stirn, als er die Bewegung zwischen den Unterkünften aus grauem Einheits-Baustoff bemerkte.
    Ein halbes Dutzend Männer, die erregt aufeinander einredeten. Mark erkannte seinen Freund Ken Jarel, Dane Farr und den fast siebzigjährigen Raul Madsen, der eigentlich im Schiff am Beobachtungsschirm hätte sitzen müssen. Eine zweite Beobachtungsstation hatten sie auf der anderen Seite des Merkur errichtet, wo jetzt Nacht und klirrender Frost herrschten. Die Beiboote des Schiffs erlaubten es, sich schnell und ungehindert auf der Oberfläche des Planeten zu bewegen. Waffen besaßen sie nur wenige - aber dafür hatten sie Vorräte in einem tiefen unterirdischen Höhlensystem angelegt, das sie fast perfekt gegen jeden Angriff schützen würde.
    Mark Nord ahnte, was geschehen war, als er zu der Gruppe der anderen stieß.
    »Ein Schiff im Orbit,« berichtete Raul Madsen. »Ein schneller marsianischer Kampfkreuzer der »Deimos«-Klasse, wenn mich meine Erinnerung nicht täuscht.«
    Mark runzelte die Stirn. »Ein einzelnes Schiff?«
    »Das kann ein Trick sein,« meinte der junge Mikael. »Irgendeine heimtückische Falle.«
    Mark schüttelte den Kopf. »Warum sollten sie mit Tricks arbeiten, Mikael? Wenn sie uns entdeckt haben, wissen sie auch, daß wir so gut wie unbewaffnet sind. Ein einzelnes Schiff kann eigentlich nur bedeuten, daß sie verhandeln wollen.«
    »Verhandeln? Und worüber?«
    Mark Nord zuckte die Achseln.
    »Ich weiß es nicht, Mikael,« sagte er ruhig. »Vielleicht wollen sie von uns erfahren, wo die »Terra« gelandet ist. Vielleicht bilden sie sich ein, uns ködern zu können, damit wir unsere Freunde verraten, weil ihnen die Eliminierung der Barbaren aus der Mondstein-Welt wichtiger ist als unser Schicksal. Ich weiß nur, daß ein einzelner Kampf-Kreuzer der »Deimos«-Klasse nicht viel gegen uns ausrichten kann - und daß auch Simon Jessardin das weiß.«
    »Und was tun wir?« fragte Ken Jarel nach einem langen Schweigen.
    Mark blickte Dane Farr an. Der hagere Militär-Experte zuckte die Achseln.
    »Wir ziehen uns in die Höhlen zurück,« schlug er vor. »Wir beobachten die Lage, und wenn die Schiffsbesatzung keine feindlichen Absichten zeigt, versuchen wir, Kontakt aufzunehmen. Ich glaube auch nicht, daß ein einzelner »Deimos«-Kreuzer eine Gefahr darstellt.«
    Sekundenlang blieb es still.
    Mikael schob das Kinn vor. Die jungen Männer ringsum schnitten grimmige Gesichter. In den letzten Wochen hatten sie gelernt, auf dem Merkur zu überleben, hatten zum erstenmal seit langen Jahren nur noch die feindlichen Gewalten einer erbarmungslosen Natur fürchten müssen, nicht mehr den Terror marsianischer Wachmannschaften. Sie alle waren entschlossen, sich nicht zu beugen, sondern bis zum letzten Atemzug Widerstand zu leisten.
    Mark Nord nickte langsam.
    »Dane hat recht,« stellte er fest. »Ein einzelnes Schiff ist keine Gefahr. Und wenn uns die Regierung der Vereinigten Planeten etwas zu sagen hat, können wir es uns wenigstens anhören.«
    *
    Das Holzschiff mit den beiden großen Segeln kreuzte durch eine Welt, die nicht nur den Terranern, sondern auch Yattur und Cris wie die Kulisse eines Märchens erschien.
    Blaues Wasser und strahlend weißer Strand, den die Beimischung zerriebener Korallen mit einem perlmuttenen Rosa überhauchte ... Schäumende Brandung an den Riffen und roten Felsen, frischer Wind in den Federwipfeln der hohen, schlanken Palmen ... Wo sie dicht unter Land fuhren, konnten sie im Schatten der Wälder jenseits der Palmengürtel leuchtende Früchte und manchmal die schattenhafte Bewegung von Wild erkennen. Die üppige Vegetation verriet, daß es Wasser im Überfluß geben mußte. Die meisten dieser paradiesischen Flecken waren zu klein, als daß sich mehr als hundert Menschen dort hätten ansiedeln können. Aber Lara Nord wußte, daß es auch größere Inseln gab.
    »Die Bahamas,« zählte sie auf. »Kuba, Jamaika und Haiti - das sind die alten Namen. Ich weiß nicht, inwieweit die Große Katastrophe die Inseln in Mitleidenschaft gezogen hat. Auf jeden Fall sind sie entweder fast unverändert geblieben oder haben sich wieder genauso entwickelt, wie sie früher
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