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Söhne der Erde 16 - Der Riß In Der Welt

Söhne der Erde 16 - Der Riß In Der Welt

Titel: Söhne der Erde 16 - Der Riß In Der Welt
Autoren: Susanne U. Wiemer
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Detektoren hatte sie bereits zurechtgelegt. Für sie stellte die Existenz der Herren der Zeit ein Rätsel dar, über das sie ungern nachdachte. Sie war froh, sich zunächst einmal mit praktischen Dingen beschäftigen zu können.
    Nur geringfügige Radioaktivität, stellte sie fest.
    Meerwasser, das nicht ausgesprochen verseucht, aber fast bis an die Grenze des Tragbaren mit Schadstoffen belastet war. Schadstoffen, die sich in geringerem Maße auch im Trinkwasser der Quellen, im Boden und der Pflanzenwelt fanden. Lara runzelte die Stirn, machte Notizen auf einer Folie, rechnete, verglich, aber als Charru sie schließlich nach dem Ergebnis ihrer Untersuchungen fragte, zuckte sie ratlos die Achseln.
    »Ich weiß nur, daß wir hier leben können, wenn auch nicht gerade unter idealen Bedingungen,« sagte sie. »Aber ich habe keine Ahnung, in welcher Zeit wir uns befinden.«
    Noch einmal versuchte Charru, über den kristallenen Kommunikator Verbindung zu Ktaramon aufzunehmen.
    Diesmal bekam er Kontakt. Nicht jene fremdartige geistige Berührung, sondern normalen, wenn auch schwachen Kontakt mit der Stimme, die er kannte.
    »Nicht jetzt, Sohn der Erde ... Wartet, bis sich das Tor wieder öffnet ... Auch wir können die Schalen der Zeit nicht nach Belieben durchdringen, sondern müssen uns nach ihren Gesetzen richten.«
    Die Stimme verklang.
    »Ktaramon!« versuchte es Charru noch einmal. »Ktaramon!«
    Aber er bekam keine Antwort, und im nächsten Augenblick wurde seine Aufmerksamkeit abgelenkt.
    »Da!« stieß sein Bruder Jarlon hervor. »Seht doch!«
    Er war ein Stück zwischen die roten Klippen geklettert und wies nach Norden. Mit wenigen Schritten stand Charru neben ihm und kniff die Augen zusammen, während auch, die anderen herankamen.
    Ein Pfeil stieg in den Himmel.
    Ein silbriger Pfeil, und doch erinnerte er in nichts an Bar Nergals Flugzeuge. Die Lautlosigkeit seines Fluges verriet, wie weit entfernt er war, wieviel größer als die Maschinen er sein mußte. Senkrecht erhob er sich in die Luft, und schon nach wenigen Sekunden war er nur noch als winziger Punkt am blauen Firmament zu sehen.
    »Ein Raumschiff!« flüsterte Camelo in die Stille. »Seht ihr nicht? Es ist ein startendes Schiff, das in den Weltraum fliegt.«
    Charru starrte ihn an.
    Langsam wandte er sich Lara zu. Seine Stimme klang rauh.
    »Hast du eine Ahnung, wann hier auf der Erde zum letztenmal Raumschiffe gestartet sind?«
    »Es kann ein marsianisches Forschungsschiff sein,« sagte Lara stockend.
    »Und wenn nicht?«
    Sie schluckte hart. Einen Augenblick zögerte sie, dann zuckte sie die Achseln. »Wenn es kein marsianisches Schiff ist, müssen wir uns in der Zeit unmittelbar vor der Großen Katastrophe befinden.«
    Zwei Herzschläge lang blieb es still.
    Die Katastrophe ... Eine geplünderte, vergiftete Erde ... Eine Menschheit, die dabei war, ihren Heimatplaneten für Jahrtausende zu zerstören ...
    Charru erschauerte, und in den Gesichtern seiner Gefährten las er, daß sie das gleiche empfanden wie er. Sie wünschten sich, die sterbende Welt ihrer Vorfahren so schnell wie möglich wieder zu verlassen.
    ENDE
     
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