Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Söhne der Erde 13 - Der Tod Am Meer

Söhne der Erde 13 - Der Tod Am Meer

Titel: Söhne der Erde 13 - Der Tod Am Meer
Autoren: Susanne U. Wiemer
Vom Netzwerk:
mußten wissen, was sie taten.
    Eine knappe Stunde später meldete Erein über Funk, daß sie die Wüste erreicht hatten.
    Auch die Ratten konnten sie jetzt nicht mehr einholen. Schweigend schüttelte Charru den Männern die Hände, die als Wachen im Schiff bleiben würden, und wartete, bis sich das Schott schloß. Da sie im zweiten Beiboot einen Teil der Ausrüstungsgegenstände verstaut hatten, flogen nur Gerinth und Jarlon mit. Charru warf seinem Bruder einen prüfenden Blick zu. Er hatte geweint, und das war gut so.
    Leicht hob das Beiboot von der glatten Betonpiste ab.
    Jarlon sah starr geradeaus, während die endlose Trümmerlandschaft unter ihnen dahinflog. Erst als sie den Rand der Wüste erreichten, beugte er sich vor. Von hier oben wirkten die Menschen winzig, die sich wie ein Zug Ameisen über die fahle, leicht gewellte Sandfläche bewegten. Das vorausfliegende Beiboot hob sich nur noch als silbriger Punkt vor dem Hintergrund der grünen Oase ab.
    »Haben sie wirklich Schiffe?« fragte Jarlon rauh. »Richtige Holzschiffe, mit denen man über das Meer fahren kann?«
    Charru nickte. »Das haben sie. Es gibt einen Fluß, Wälder und fruchtbares Land. Genug Land.«
    »Aber es sieht klein aus.«
    »Nur aus der Entfernung. Aus der Nähe sieht es genauso aus wie die Bilder von der alten, unzerstörten Erde, die wir gesehen haben. Ein Paradies ...«
    Er hatte leise gesprochen, brach ab und lauschte dem Klang seiner eigenen Worte nach. Ein Paradies ... Das Land der Verheißung ... Er wollte glauben, daß es so sein würde.
    Jarlons Blick hing unverwandt an der grünen Oase.
    Eben noch waren seine Augen leer und wie erloschen gewesen, jetzt regte sich wieder ein lebendiger Funke darin. Vielleicht würde er lange brauchen, um über das Geschehene hinwegzukommen, aber er würde es schaffen. Niemand konnte sich endlos in der Vergangenheit vergraben, vor dem die Zukunft wie ein Versprechen lag, wie ein endlich erfüllter Traum.
    Charru glaubte bereits, den Wind in den Bäumen und das Plätschern des Flusses zu hören.
    Unter ihm in der Wüste hoben die marschierenden Menschen die Köpfe und winkten. Der Schatten des Beiboots glitt über sie dahin. Hinter ihnen versank die tote Stadt, und die Oase schien wie eine Vision in der flimmernden Luft zu schwimmen.
    Sie hatten es geschafft.
    Sie würden endlich wieder eine Heimat finden. Selbst Jarlons Augen leuchteten, als sich das Beiboot langsam dem grünen Land entgegensenkte.
    ENDE
     
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher