Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Söhne der Erde 11 - Die Katakomben von Luna

Söhne der Erde 11 - Die Katakomben von Luna

Titel: Söhne der Erde 11 - Die Katakomben von Luna
Autoren: Susanne U. Wiemer
Vom Netzwerk:
die Tischplatte - eine ungewöhnliche Geste für ihn. »Was kann ich noch unternehmen? Unsere Überlicht-Schiffe sind nicht nennenswert bewaffnet. Die Kriegsflotte dürfte die 'Terra' nicht mehr einholen können. Sie wissen, daß unser militärisches Potential rein defensiver Natur ist. Bleibt nur noch die Möglichkeit, die Luna-Station zu alarmieren.« Er runzelte die Stirn und überlegte kurz. »Die Kampfschiffe, die dort stationiert sind, dürften die 'Terra' eigentlich mit Leichtigkeit abfangen können. «
    Conal Nord sah ihn an.
    »Und wenn es den Luna-Schiffen genauso ergeht wie den Robot-Jägern?« fragte er langsam.
    »Sie meinen, bei dem nicht identifizierbaren Element könnte es sich um eine Art Geheimwaffe der Barbaren handeln?«
    »Nicht der Barbaren, Simon. Der Fremden, die das Labyrinth unter der Sonnenstadt errichtet haben. «
    »Sie glauben diese Geschichte?«
    Der Venusier zuckte die Achseln. »Haben Sie eine andere Erklärung?«
    Simon Jessardin straffte sich. Mit einem tiefen Atemzug beugte er sich vor und tippte die Kennung der Computer-Zentrale ins Schaltfeld des Kommunikators.
    »Wir werden die Erklärung finden, Conal«, sagte er hart. »Eine vernünftige, logische Erklärung. Und keine Hirngespinste. «
    *
    »Heilige Flamme!« flüsterte Beryl von Schun.
    »Wir haben's geschafft!« krächzte Karstein. »Bei den schwarzen Göttern und allen Marsmonden, wir haben's geschafft!«
    »Nicht wir«, murmelte Camelo, dessen Blick immer noch an dem dunklen Schirm mit den verschwimmenden Flecken der Sterne hing.
    Charru spürte eine Berührung an der Schulter, blickte auf und sah in Gerinths zerfurchtes Gesicht. Die nebelgrauen Augen des alten Mannes leuchteten. Hinter ihm fuhr sich Gillon von Tareth mit allen fünf Fingern durch das rote Haar. Lara liefen Tränen über die Wangen. Charru wischte sich den Schweiß von der Stirn und lächelte erschöpft.
    »Das Versprechen«, sagte er leise. » Ktaramon hat sein Versprechen wahr gemacht. «
    »Und die Marsianer werden bis in alle Ewigkeit auf ihre Schiffe warten«, knurrte Karstein grimmig. »Ob sie uns dafür verantwortlich machen?«
    »Ich weiß es nicht. Ich weiß nur, daß sie die Wahrheit nicht glauben würden. Sie haben Helder Kerr nicht geglaubt, und sie haben ihren eigenen Augen nicht getraut, als sie in der Sonnenstadt die Vergangenheit sahen. «
    Sekundenlang blieb es still.
    Helder Kerrs Name weckte bittere Erinnerungen. So viele Menschen hatten sterben müssen. Aynos schrecklicher Tod im Laserfeuer marsianischer Wachmänner... Mircea Shar, von den irrsinnigen Strahlenopfern aus den Hügeln abgeschlachtet... Shea Orland, den Dayels Dolch getroffen hatte, als der junge Akolyth noch die wehrlose, verängstigte Marionette der Priester gewesen war...
    »Du solltest schlafen, Charru«, sagte Camelo. »Beryl und ich werden hier die Wache übernehmen.«
    »Einverstanden.«
    Charru stand auf und straffte die Schultern. Er war müde. Und er wußte, daß er jetzt tatsächlich Schlaf finden würde. Die marsianische Kriegsflotte konnte die »Terra« nicht mehr einholen. Nur die gigantischen Raumschiffe der »Kadnos«-Serie hatten Überlicht-Antriebe. Sie waren dafür gebaut worden, ferne Sonnensysteme zu erreichen, die Abgründe zwischen den Sternen zu überbrücken. Aber die interstellare Raumfahrt hatte nur eine kurze Blüte erlebt. Die Entdeckung neuer Welten und die Begegnung mit fremden Rassen bargen, so behaupteten die marsianischen Wissenschaftler, die Gefahr von Krieg und Gewalt in sich. Die Gesetzgeber der Vereinigten Planeten hatten die Raumfahrt strikt auf das eigene Sonnensystem beschränkt, hatten die Weit geöffnete Tür in die Unendlichkeit wieder zugeschlagen.
    Charru schüttelte unwillkürlich den Kopf: er würde nie begreifen, daß die Weite des Alls für die Marsianer keine Lockung, kein Versprechen enthielt, sondern eine Drohung.
    Lara hatte sich bereits abgewandt. Sie wollte nach Konan sehen, der bei dem vergeblichen Versuch, die »Terra« im Handstreich zu stürmen, schwer verletzt worden war.
    Auch Charru verließ die Kanzel. Mit dem Transportschacht fuhr er ein Deck tiefer, wo die Besatzungs-Kabinen der alten »Terra« lagen. Die Einrichtung war einfach und zweckmäßig:
    Schlafmulde ein weißer Schalensitz, ein Tisch, der auf Knopfdruck aus der Wand klappte, Kommunikator und ein paar andere Geräte. Auf Knopfdruck glitten auch die Türen eines Schranks auseinander. Er war fast leer, denn die Terraner hatten aus dem Zusammenbruch
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher