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Söhne der Erde 11 - Die Katakomben von Luna

Söhne der Erde 11 - Die Katakomben von Luna

Titel: Söhne der Erde 11 - Die Katakomben von Luna
Autoren: Susanne U. Wiemer
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Bildes.
    Es war, als lege sich ein durchsichtiger Schleier vor die tödliche Formation" ein feiner Nebel, in den die Jäger jeden Moment hineinstoßen mußten. Charru hielt den Atem an. jetzt!
    Ein roter Funke entstand, wo der erste Robot-Jäger die flimmernde Zone berührte.
    Sekundenlang sah es aus, als hülle sich das Schiff in einen Feuermantel. Es trudelte, wurde aus dem Kurs geworfen, und im nächsten Augenblick platzte es in einem Funkenregen auseinander.
    Einen Lidschlag später die zweite Explosion.
    Und die dritte, gespenstisch in ihrer Lautlosigkeit! Glühende Trümmer flogen nach allen Seiten, das seltsame Flimmern auf dem Schirm leuchtete heller auf und erlosch dann schlagartig.
    Hinter der »Terra« lag nur noch der leere, schwarze Weltraum.
II.
    Im Büro des Präsidenten der Vereinigten Planeten verbreiteten die Leuchtwände kühle Helligkeit.
    Simon Jessardin saß hinter seinem Schreibtisch: ein großer, schlanker Mann, dessen kurzgeschorenes Haar den gleichen Silberton hatte wie der enganliegende einteilige Anzug. Das scharfgeschnittene Gesicht mit den aristokratischen Zügen und den kühlen grauen Augen wirkte unbewegt. Genauso unbewegt wie die harmonischen, eher weichen Züge seines Gegenübers.
    Conal Nord trug eine schlichte graue Tunika, dazu die Amtskette, die ihn als Gouverneur der Venus und Generalbevollmächtigten des Rats der Vereinigten Planeten auswies. In letzter Zeit hatte er seinen Heimatplaneten allerdings selten gesehen. Die Entwicklung eines eigenen Projekts Mondstein für die Venus war der ursprüngliche Anlaß des Staatsbesuchs auf dem Mars gewesen.
    Dann war der Mondstein im Museum der Universität von Kadnos zerstört worden. Die Barbaren, die dort - mit wissenschaftlichen Mitteln zur Winzigkeit verkleinert - in einer Miniatur-Welt lebten, konnten ausbrechen. Die Dinge eskalierten, nahmen einen Verlauf, der den Venusier unerbittlich in seinen Sog gezogen hatte.
    Zurückgekommen war er seiner Tochter wegen.
    Der Zufall hatte sie mit Charru von Mornag zusammengeführt, in jener Nacht, als die Terraner in die staatlichen Zuchtanstalten der Garrathon-Berge einbrachen, weil sie dringend frische Lebensmittel für ihre Kranken brauchten. Lara war freiwillig mit ihnen zum Wrack der alten »Terra« gegangen. Aus medizinischem Interesse - das hatte sie jedenfalls damals behauptet. Ihr Vater wußte es besser. Lara war bei dieser ersten Begegnung in einen Bannkreis geraten, aus dem sie nie wieder herausgefunden hatte. In den Bannkreis eines zwanzigjährigen Barbarenfürsten, der einer anderen Welt und einem anderen Zeitalter angehörte, der nichts besaß außer seinem Schwert, seinem Mut, seinem Willen - und jener unbezwinglichen Überzeugungskraft, mit der er für das Lebensrecht seines Volkes kämpfte und selbst Menschen wie den Raumhafen-Kommandanten Helder Kerr an ihren Prinzipien irre werden ließ.
    Kerr hatte den Barbaren geholfen, die »Terra« instand zu setzen, hatte zwei von ihnen zu Piloten ausgebildet - und am Ende mit dem Leben dafür bezahlt.
    Und jetzt würde Lara sterben.
    Zusammen mit Charru von Mornag, den sie liebte, zusammen mit all den anderen. Simon Jessardin hatte entschieden, der Rat würde die Entscheidung sanktionieren. Die Terraner waren das lebendige Erbe der alten Erde. Die Wissenschaftler hatten unter dem Mondstein die irdischen Verhältnisse studiert, die Mechanismen von Krieg und Gewalt, die damals zu der großen Katastrophe geführt hatten. Ihre Forschungen dienten dem Frieden, sollten es ermöglichen, in der Geschichte der neuen Menschheit den Anfängen zu wehren. Und der Erfolg ihrer Experimente war nur zu perfekt: ein wildes, unbeugsames Volk, Menschen, die nicht atmen konnten in einer Welt blinden Gehorsams, Träger einer Fackel, die nur zu leicht einen neuen Weltbrand entfachen mochte.
    Simon Jessardin war nicht bereit, diese Menschen, die dem wohlgeordneten Staatswesen der Vereinigten Planeten ihren Anspruch auf Freiheit entgegensetzten, irgendwo im Sonnensystem zu dulden.
    Er hätte auch sein Leben geopfert, als die Barbaren ihn als Geisel entführten, um den Start der »Terra« zu erzwingen. Es war Conal Nord gewesen, der seinen ganzen Einfluß in die Waagschale warf, um den Sicherheits-Ausschuß zum Nachgeben zu bewegen. Jetzt raste die »Terra« durch den Raum, mit mehr als hundert Männern, Frauen und Kindern an Bord. Aber Simon Jessardin hatte keine Sekunde gezögert, den Einsatzbefehl für eine Jagd-Staffel der marsianischen Kriegsflotte zu
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