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Söhne der Erde 11 - Die Katakomben von Luna

Söhne der Erde 11 - Die Katakomben von Luna

Titel: Söhne der Erde 11 - Die Katakomben von Luna
Autoren: Susanne U. Wiemer
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herum, der Lichtfinger der Speziallampe leuchtete auf seinen Unterarm und machte die ID-Nummer sichtbar. Das Gesicht des Wachmannes blieb unbewegt.
    »Was haben Sie außerhalb der Kommunikations-Zeit hier draußen zu suchen?« fragte er.
    Mark schluckte die Antwort, die er gern gegeben hätte. Er wollte nicht mehr Zeit und Kraft verlieren als nötig - nicht jetzt.
    »Langeweile«, sagte er vage.
    Der Wachmann verzog die Lippen.
    »Vorwärts«, befahl er grob. »Die Langeweile werden wir dir in der Psycho-Zelle schon austreiben.«
    *
    Unaufhaltsam rasten die Robot-Jäger durch den Raum: drei lautlose, silbrige Schatten, jeder beladen mit seiner Fracht tödlicher Raketen, die ihr Ziel aus sicherer Entfernung finden konnten.
    Hinter ihnen, sehr fern in der Schwärze des Vakuums, glitt das kleine Beobachtungs-Boot mit der gleichen Geschwindigkeit dahin. Fast unbeweglich hingen die drei Punkte auf dem feinen Raster des Ortungsschirms. Der Pilot kontrollierte routinemäßig seine Instrumente. Neben ihm sprach der Co-Pilot mit gleichmütiger Stimme seine Beobachtungen ins Micro des Funkgerätes, das seine Worte direkt in die Basis auf dem Mars übertrug.
    Auf dem Schirm in der Pilotenkanzel der »Terra 1« hatten die Verfolger die Form spitznasiger, leicht abgeflachter Kegel angenommen.
    Sie waren in Sichtweite. Bis sie auf Raketenschuß-Weite herankamen, konnten nur noch Minuten vergehen. Und keine Chance, sie mit den Energiewerfern abzuwehren! Charru ballte die Fäuste und kämpfte gegen eine jähe Woge von heißer, verzweifelter Wut, die er nur mühsam beherrschen konnte.
    »Unbemannte Kampfschiffe«, wiederholte er gepreßt. »Das heißt doch, sie werden ferngesteuert und man kann ihnen ausweichen, oder? Wenn wir auf Handsteuerung schalten... «
    Lara schüttelte den Kopf. »Sie sind zu nah, Charru. Sobald sie das, Objekt im Bereich der Ortungsstrahlen haben, steuern sie sich selbst. Oder vielmehr der Computer steuert sie. Genau wie die Raketen. Sie finden automatisch ihr Ziel. «
    Ihre Stimme klang hell und spröde vor Furcht.
    Die Männer starrten wie gebannt auf die tödlichen silbernen Pfeile. Unter ihnen im Rumpf des Schiffes schlossen sich Fäuste um die Steuerhebel der Energiewerfer, jede Sekunde bereit zu handeln - eine sinnlose Bereitschaft. Charru fragte sich, ob die Menschen auf den Passagierdecks ahnten, was auf sie zukam.
    Die Männer im Kontrolldeck wußten es. Shaara wußte es ebenfalls: sie versuchte verzweifelt und vergeblich, dem Computer eine Antwort, einen Ausweg zu entlocken. Es gab keine Lösung. Die »Terra« war zweitausend Jahre alt. Sie konnte nicht gegen die Kampfschiffe der Vereinigten Planeten , bestehen.
    Charru spürte den scharfen Schmerz, als er sich die Fingernägel in die Handballen bohrte.
    Alles in ihm bäumte sich auf, rebellierte gegen die kalte, unabweisbare Wahrheit. Es konnte nicht zu Ende sein! Nicht jetzt! Nicht so kurz vor dem Ziel, für das all die Menschen gekämpft und gelitten hatten, das mit so viel Blut und Tränen bezahlt worden war
    Camelo warf mit einer heftigen Bewegung den Kopf herum.
    Seine Augen brannten. Auch er hatte die Fäuste geballt, daß die Knöchel weiß unter der Haut hervortraten.
    »Ktaramon!« stieß er hervor. »Die Herren der Zeit! Haben sie nicht versprochen, uns noch einmal zu helfen, wenn wir den Mars verlassen?«
    »Glaubst du an Wunder?« fragte Karstein rauh.
    »Sie haben es versprochen!« Charrus Stimme klang erstickt. Er wußte, daß er sich an einen Strohhalm klammerte. »Und sie haben Waffen, auch sie... « Er stockte abrupt und biß die Zähne zusammen. »Wir könnten versuchen, mit Handsteuerung auf Gegenkurs zu gehen«, sagte er. »Wenn wir ganz plötzlich zwischen den Schiffen auftauchen, sie überraschen... «
    »Ein Elektronengehirn kann man nicht überraschen«, flüsterte Lara.
    »Aber wir können die Raketen zerstören, die sie abfeuern, wir...«
    »Sie haben einen Schutzschirm. Nur ein Schockfeld könnte sie aufhalten.«
    »Schalt um auf Handsteuerung, Beryl!« sagte Charru durch die Zähne. » Camelo, gib über Lautsprecher durch, daß sich alle anschnallen! Wir müssen es wenigstens versuchen. «
    »Charru!«
    Camelos Stimme klang atemlos. Für einen kurzen Moment hatte Charru den Blick von dem Schirm abgewandt. Jetzt schaute er wieder hin, die Augen zusammengekniffen - und begriff, was der andere meinte.
    Dort, wo die drei silbrigen Robot-Jäger durch die Dunkelheit rasten, verstärkte sich plötzlich das leichte Flimmern des
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