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Söhne der Erde 11 - Die Katakomben von Luna

Söhne der Erde 11 - Die Katakomben von Luna

Titel: Söhne der Erde 11 - Die Katakomben von Luna
Autoren: Susanne U. Wiemer
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Konzentratwürfel und Medikamente, eine ganze Reihe von Ausrüstungsgegenständen und Werkzeugen. Die Zeit brannte ihnen auf den Nägeln, sie konnten es sich nicht leisten, lange ihren Sieg zu feiern. Und nachdem die erste Euphorie verflog, waren sie auch nicht mehr in der Stimmung dazu, weil ihnen wieder bewußt wurde, daß der Sieg Menschenleben gekostet hatte.
    Auf dem Raumhafen von Luna verabschiedeten sich die Terraner von ihren neugewonnenen Freunden.
    Mark Nord umarmte Lara und schüttelte Charrus Hand. Sie brauchten wenig Worte. Beide wußten, daß der Kampf noch nicht zu Ende war, daß ein langer Weg vor ihnen lag, daß, weder die Erde noch der Merkur endgültige Sicherheit versprachen.
    »Viel Glück«, sagte Nord leise. »Ich hoffe, daß ihr es schafft.«
    Charru lächelte. »Wir wünschen euch das gleiche, Mark. Schaut zurück, wenn ihr startet. Wir werden euch einen ganz besonderen Gruß nachschicken.«
    Schweigend sahen die Terraner zu, wie die Rebellen in ihr Schiff stiegen.
    Eine halbe Stunde später zündeten mit einem infernalischen Donnern die Triebwerke. Auf einem Kissen aus Feuer reitend hob sich das Schiff in den Himmel und zog eine glühende Spur hinter sich her durch die Dunkelheit.
    Das Dröhnen der Triebwerke verebbte, die Feuersäule erlosch.
    Das Schiff, das »Luna II« geheißen hatte und jetzt den Namen »Freier Merkur« trug, flog seinem Ziel entgegen.
    *
    Millionen Kilometer entfernt auf dem Mars betrat Conal Nord das Büro des Präsidenten der Vereinigten Planeten, um sich zu verabschieden.
    Der Generalgouverneur hatte sich entschlossen, das nächste Schiff zur Venus zu nehmen. Auf seinem Heimatplaneten hatte er mehr Möglichkeiten, in das Geschehen einzugreifen. Dort konnte er den venusischen Rat beeinflussen, dort konnte er, wenn es nötig war, Entscheidungen und Beschlüsse erzwingen, über die sich auch Simon Jessardin nicht so leicht hinwegsetzen würde.
    Der Präsident hatte das Sichtgerät des Informators eingeschaltet.
    Gebannt blickte er auf die Schriftzüge, die jetzt erloschen. Jessardin wirkte blaß und angespannt, seine Brauen hatten sich zusammengezogen.
    Conal Nord runzelte überrascht die Stirn.
    »Schwierigkeiten, Simon?« fragte er.
    Jessardin lehnte sich zurück. Seine schlanken Finger trommelten auf die Schreibtischplatte.
    »Allerdings«, sagte er. »Ich versuche seit geraumer Zeit, Marius Carrisser zu erreichen. Lunaport meldet sich nicht.«
    Conal Nord zuckte leicht zusammen. »Lunaport meldet sich nicht? Aber wie ist das möglich?«
    »Wenn ich das wüßte, wäre mir wohler. Die Mond-Basis reagiert seit Stunden nicht mehr auf Funksprüche. Carrissers, letzte Meldung klang so, als stehe er kurz davor, die Situation zu bereinigen. Und dann - nichts mehr. «
    Der Venusier fuhr sich mit der Hand über die Stirn.
    Nichts mehr, wiederholte er in Gedanken. Lunaport antwortete nicht, und das hieß, daß Carrisser nicht antworten konnte. Vielleicht, weil die Situation auf andere Weise bereinigt worden war, als er es sich hatte träumen lassen.
    »Und was werden Sie jetzt tun, Simon?« fragte Conal Nord mit einer Stimme, der nichts von der inneren Erregung anzumerken war.
    Jessardins Blick ging einen Moment lang ins Leere.
    Er war ratlos. Zum erstenmal, seit der Venusier ihn kannte.
    »Ich habe die Kriegsflotte in Alarmbereitschaft versetzen lassen«, sagte er. »Aber ich werde zunächst noch abwarten. Vierundzwanzig Stunden. Falls sich Lunaport bis dahin nicht meldet, müssen wir handeln.«
    *
    Charru und die anderen benutzten marsianische Jets, um die »Terra« zu erreichen, wo eine kleine Gruppe als Wache zurückgeblieben war.
    In der Pilotenkanzel brannte nur die Instrumenten-Beleuchtung. Deutlich war das Schiff der Merkur-Siedler zu sehen: ein silberner Pfeil am nächtlichen Himmel, der sich rasch entfernte.
    Charru wog das kleine, kastenförmige Gerät in der Hand, dessen Funktion ihm Mark Nord erklärt hatte.
    Ein Gerät, das die sorgfältig verlegten Sprengladungen mit einem einzigen kurzen Funkimpuls zünden konnte. Einen Augenblick erschien Charru das, was er tun wollte, als ein Akt sinnloser Zerstörung. Aber er begriff, wie sehr Mark Nord und seine Freunde diesen Kerker haßten. Und wenn es eine Möglichkeit gab, die Marsianer zu bewegen, Luna endgültig aufzugeben, dann mußte er es zumindest versuchen.
    Sein Blick hing an der fernen Lichtglocke über den Gebäuden und dem Raumhafen.
    Entschlossen preßte er den Daumen auf die Sensor-Taste. Neben ihm hielten
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