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Söhne der Erde 11 - Die Katakomben von Luna

Söhne der Erde 11 - Die Katakomben von Luna

Titel: Söhne der Erde 11 - Die Katakomben von Luna
Autoren: Susanne U. Wiemer
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weil er ein Geräusch an der Tür hörte.
    Lara lächelte, als sie die Kabine betrat. Sie war immer noch blaß.
    »Koran geht es besser«, sagte sie. »Erein hat sich schon wieder völlig erholt, obwohl sie ihn mit der Überdosis Wahrheitsdrogen hätten umbringen können. « Sie stockte und runzelte die Stirn, als ihr Blick auf den Kristall fiel. »Ktaramon?« fragte sie leise.
    »Er antwortet nicht. Vielleicht ist er längst wieder weit fort. Er hat gesagt, daß die Herren der Zeit die Menschheit sich selbst überlassen wollen.«
    »Das klingt, als ob du erleichtert darüber wärest.«
    Charru zuckte die Achseln.
    Sein Blick hing immer noch an dem schimmernden Kristall. Er glaubte, Ktaramons Gesicht vor sich zu sehen, dieses schöne, fremdartige Gesicht mit den goldenen Augen, deren tiefe Weisheit ohne jedes Gefühl war. In der zeitlosen, grenzenlosen Welt dieser Wesen war das einzelne Leben nicht mehr als ein Funke, der aufglomm und verglühte. Sie maßen Gut und Böse nach ihren eigenen Gesetzen, die nicht menschlich waren.
    »Ich weiß nicht ob ich darüber erleichtert bin«, sagte Charru langsam. »Sie haben uns geholfen. Sie haben vor langer Zeit in das Schicksal der alten Marsstämme eingegriffen und noch viel früher in das der Erdenbewohner. Aber ich weiß nicht, ob sie wirklich Freunde der Menschen sind.«
    »Sie hatten die besten Absichten, oder nicht?«
    »Hatten eure Wissenschaftler mit dem Mondstein nicht auch die besten Absichten? Sie wollten den Frieden in ihrer Welt schützen, studierten Krieg und Gewalt in unserer Welt und fragten nicht danach, ob nicht auch wir uns nach Frieden sehnten. Die Herren der Zeit wollten eine Menschheit nach ihrem Bild. Auch sie haben nichtsgefragt...« Er stockte und schüttelte langsam den Kopf. »Nein, ich glaube nicht, daß irgend jemand, ganz gleich, wieviel Macht und Wissen er besitzt, das Recht hat, sich als Gott zu gebärden. «
    »Aber... sie haben den Menschen doch genützt...«
    »Haben sie das wirklich? Haben sie nicht in Wahrheit versucht, sie zu etwas zu machen, was sie nicht - oder noch nicht -sein konnten? Kann irgend jemand entscheiden, ob die Entwicklung auf der Erde ohne diese Manipulation nicht anders, besser verlaufen wäre?«
    Mit einer fast heftigen Bewegung schob er den Kristall zurück in das Fach. »Ich bin ihnen dankbar für ihre Hilfe, Lara. Aber ich weiß auch, daß wir unseren Weg allein finden müssen, aus uns selbst heraus. Ich weiß, daß die Herren der Zeit keine Götter sind. Und ich habe gesehen, was aus denen geworden ist, die sie für Götter hielten.«
    »Und jetzt wollen sie sich zurückziehen? Endgültig?«
    Charru hob die Achseln. Seine Augen waren nachdenklich.
    »Ich weiß es nicht«, sagte er. »Aber ich glaube, es wäre besser für die Menschen. «
III.
    Das Beobachtungsboot »Flying Eye C« kehrte zur Basis zurück.
    Die Besatzung meldete sich nicht über Fu,pk, der Pilot ignorierte die Anweisung, Kadnos-Port anzufliegen. Das Boot landete sicher auf dem Basis-Hafen in der Nähe des nördlichen Pols. Dort herrschte inzwischen Aufregung, als sei eine Rebellion ausgebrochen, doch die hastig getroffenen Sicherheitsmaßnahmen erwiesen sich als überflüssig.
    In seinem Büro im Regierungssitz starrte Simon Jessardin verständnislos auf den Monitor der Fern-Kommunikation.
    »Wie war das?« fragte er scharf. »Die Männer wissen nicht, warum sie zur Basis zurückgekehrt sind, ohne ihren Auftrag auszuführen?«
    »Richtig, mein Präsident. Der Psychologe führt es auf den Schock wegen der Zerstörung der drei Kampfschiffe zurück.«
    »Sind die Männer ansprechbar?«
    »Ja, mein Präsident. Aber ich fürchte, es hat keinen Sinn, mit ihnen zu reden. Sie leiden unter totaler Amnesie, was die Zeitspanne zwischen dem Einflug in den fraglichen Raumsektor und der Landung betrifft.«
    »Danke. Melden Sie sich, wenn Sie Genaueres wissen. «
    Jessardin schaltete den Kommunikator aus. Sein Blick wanderte zu Conal Nord hinüber. Der Venusier runzelte die Stirn.
    »Amnesie infolge Schocks«, wiederholte er. »Ein Schock, der mit verblüffender Verspätung eintrat, nicht wahr?«
    »Das kommt vor.«
    »Ich weiß. Aber dadurch wird die Explosion der drei Robot-Schiffe nicht weniger rätselhaft. Simon, haben Sie tatsächlich niemals in Erwägung gezogen, daß Helder Kerr recht gehabt haben könnte?«
    Jessardin schüttelte den Kopf. »Hirngespinste eines Sterbenden.«
    »Und wenn nicht? Ein Mann wie Kerr, Simon!«
    »Ein Mann, der sich an einer
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