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Söhne der Erde 08 - Sucher der Zukunft

Söhne der Erde 08 - Sucher der Zukunft

Titel: Söhne der Erde 08 - Sucher der Zukunft
Autoren: Susanne U.Wiemer
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Ahnung zur Gewißheit
    Die Terraner!
    Sie hatten irgendwo ein Versteck, das der Junge nicht verraten wollte. Sie lebten!
    Lara atmete tief durch.
    »Du brauchst es nicht zu verraten«, sagte sie. »Ich weiß, wen du meinst. Sie sind auch meine Freunde, Robin. Sicher werden sie bald nach dir suchen und...«
    Sie verstummte.
    Ein Geräusch war an ihr Ohr gedrungen. Ein rauher, wilder Vogelschrei. Ein Laut, der ihr eigentümlich vertraut erschien - und dann wußte sie es.
    Der Falkenruf!
    Was sie gehört hatte, war das Erkennungszeichen der Tiefland-Krieger.
    *
    Charru blieb abrupt stehen.
    »Robin!« schrie Ayno hinter ihm, doch er hörte es kaum. Dem Jungen war nichts geschehen: er kam über den Hang, stolpernd und taumelnd, und fiel Ayno fast in die Arme. Und dort, wo er eben noch stand, verharrte eine zweite Gestalt neben einem der Felsblöcke. Eine Gestalt in einer knappen venusischen Tunika, langbeinig, schlank, mit hellblondem Haar, das sich wie ein glatter glänzender Helm um den schmalen Kopf schmiegte...
    » Charru!« flüsterte Robin. »Es tut mir leid. Ich hätte nicht weglaufen dürfen, ich...«
    »Schon gut«, murmelte er.
    »Ich habe nichts verraten! Und ich glaube nicht, daß sie euch verraten würde. Ihre Stimme ist - gut...«
    »Ich weiß, Robin. Mach dir keine Sorgen.«
    Charrus Blick hing immer noch an Lara, die jetzt langsam zwischen den Steintrümmern näher kam.
    Seine Stimme klang ruhig, aber er hatte das Gefühl, als müsse jeder seinen hämmernden Herzschlag hören. Lara! Erinnerungen, die immer noch wie Feuer brannten...Er hatte sie tief in sich verschlossen, hatte versucht zu vergessen. Warum war sie gekommen? Sie wußte doch, daß es sinnlos war. Er biß die Zähne zusammen, und als Lara vor ihm stehenblieb, flackerte ein Ausdruck von leidenschaftlichem Zorn in seinen Augen.
    Sie zuckte zusammen.
    »Ich bin allein«, versicherte sie rasch. »Niemand wird mir diesmal folgen. Ich habe den Jungen getroffen, als er...« Sie stockte, weil sie die stumme Bitte in Robins Gesicht las. »Es war Zufall«, murmelte sie. »Ich - wollte wissen, was hier passiert ist.«
    »Und jetzt weißt du es?«
    Lara nickte wortlos.
    Camelo sah von einem zum anderen, dann atmete er tief durch und wandte sich ab.
    »Robin ist durstig«, behauptete er. »Die Wasserhaut liegt im Jet. Kommt!«
    Jarlon hob den Kopf. »Aber...«
    »Komm schon«, sagte Camelo mit einer Stimme, die keinen Widerspruch duldete. »Idiot« fügte er hinzu, als sie außer Hörweite waren. Und dann mußte er grinsen, weil Jarlon ein Gesicht schnitt, als ob er die Welt nicht mehr verstehe.
    Lara hatte den kurzen Wortwechsel kaum bewußt wahrgenommen.
    Sie sah Charru an. Er hatte die Fäuste geballt. Sie las die Bitterkeit in seinen Augen, und ihr Inneres lehnte sich auf, weil sie spürte, daß ein Teil dieser Bitterkeit ihr galt.
    »Ich kann nichts dafür«, sagte sie gepreßt. »Schau mich nicht an, als ob ich etwas damit zu tun hätte! Ich finde es genauso schrecklich wie du. Das weißt du doch, oder?«
    »Ja, das weiß ich. Es tut mir leid, wenn ich dich verletzt habe Du hast keine Wahl, du gehörst nun einmal zu ihnen und...,
    »Nein«, sagte sie.
    Und sie sagte es mit einer Heftigkeit, die ihn sofort begreifen ließ, daß dieses Nein mehr war als der Versuch, sich von den Methoden ihres Staates zu distanzieren.
    »Nein?« wiederholte er.
    Ihre Blicke kreuzten sich. In Laras braunen Augen schienen die winzigen grünlichen Sprenkel zu flirren.
    »Ich gehöre nicht mehr zu ihnen«, sagte sie. »Ich stehe auf eurer Seite. Und ich möchte auch nach außen hin auf eurer Seite stehen.«
    Er wollte nicht begreifen. »Lara, du...«
    »Werdet ihr mich bei euch aufnehmen?«
    Charru schluckte. I
    Zusammenhanglos fiel ihm ein, daß er immer noch ziemlich barbarisch aussehen mußte, obwohl er sich an einer Quelle das Blut der Echse vom Körper gewaschen hatte. Barbarisch, ja. Das war es, was eine Bürgerin der Vereinigten Planeten in ihm sehen mußte- den unzivilisierten Wilden, der sie vielleicht für einen flüchtigen Augenblick fasziniert hatte.
    »Du weißt, daß das unmöglich ist«, sagte er rauh.
    »Vertraust du mir nicht? Oder glaubst du, daß ich nicht weiß, was ich tue?«
    »Aber warum? Warum willst du das tun? Du würdest alles hinter dir zurücklassen! Deine Heimat, deine Familie, die Welt, in der du zu Hause bist! Warum?«
    »Weißt du das nicht?« fragte sie leise.
    Doch, er wußte es.
    Er hatte nicht gewagt, es zu glauben. Aber als er ihr
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