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Das Vermächtnis von Atlantis ("Alantis"-Trilogie) (German Edition)

Das Vermächtnis von Atlantis ("Alantis"-Trilogie) (German Edition)

Titel: Das Vermächtnis von Atlantis ("Alantis"-Trilogie) (German Edition)
Autoren: Marliese Arold
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1. Kapitel
    Das verschwundene Amulett
    Irgendetwas stimmte nicht.
    Sheila spürte es sofort, als sie die Haustür aufschloss. Der muffige Geruch des Treppenhauses kam ihr entgegen. Doch das war es nicht.
    Etwas war anders als sonst.
    Sheila warf einen Blick über die Schulter. Ihre Eltern waren nicht zu sehen. Wahrscheinlich hatten sich Gavino und Sabrina am Zeitungskiosk mit der Besitzerin verplaudert.
    Sheila zögerte, den Flur zu betreten.
    Was sollte schon los sein, an einem ganz gewöhnlichen Samstagnachmittag? In dem alten vierstöckigen Mietshaus gab es fünfzehn Wohnungen. Irgendwer war bestimmt zu Hause. Falls ein Kidnapper im dunklen Treppenhaus lauerte und Sheila entführen wollte, dann würde sie einfach laut schreien.
    Sie gab sich einen Ruck, trat ein und lief die Treppe hoch. Sheila wohnte mit ihrer Familie im vierten Stock und bis dorthin waren es zweiundsiebzig Stufen. Nichts für Ungeübte. Sheila lief die Treppen jeden Tag ein paarmal rauf und runter und war trainiert. Doch diesmal ging ihr zwischen zweiter und dritter Etage die Luft aus. Sie musste stehen bleiben. Die Beklemmung, die sie schon beim Betreten des Hauses empfunden hatte, verstärkte sich.
    Sie sah sich um und lauschte auf ungewohnte Geräusche. Nichts. Alles wie immer. An der Wohnungstür der Reiders im drittenStock hing das Pappschild mit der Aufschrift »Kehrwoche«. Ein Paar ausgetretene Schuhe standen vor der Tür.
    Sheila versuchte, ruhig zu atmen, als sie die letzte Treppe hochging. Automatisch trat sie leise auf und mied die Stellen, die knarrten.
    Dann war sie oben. Nur noch wenige Meter bis zur Wohnungstür. Sie holte schon den Schlüsselbund aus ihrer Anoraktasche, als ihr auffiel, dass die Tür nur angelehnt war. Dann entdeckte sie ein paar Holzspäne auf dem Boden.
    Sheila trat einen Schritt zurück und starrte auf die beschädigte Stelle am Türrahmen. Die Tür war mit Gewalt geöffnet worden!
    Einbrecher!
    Sheilas Beine drohten, unter ihr wegzusacken.
    Vorsichtig zog sie sich zurück, ging die Treppe rückwärts hinunter. Im dritten Stock holte sie ihr Handy aus der Tasche und wählte mit zitternden Fingern den Polizeinotruf.
    Eine Ewigkeit schien zu vergehen, bis Sheila im Treppenhaus Stimmen vernahm. Die Polizei kam gleichzeitig mit ihren Eltern an.
    Das Mädchen beugte sich über das Geländer und spähte in die Tiefe. Hastige Schritte erklangen. Die beiden Polizisten stürmten herauf, ein Mann um die fünfzig und eine junge Frau mit einem blonden Pferdeschwanz. Sie sah aus, als käme sie gerade erst von der Polizeischule. Sabrina und Gavino, Sheilas Eltern, folgten mit wehenden Mänteln.
    An das, was danach passierte, erinnerte sich Sheila nur verschwommen. Sie wusste noch, dass die Polizisten vorsichtig die Wohnung betreten hatten, aber der Einbrecher war nicht mehr da. Alles war durchwühlt, jemand hatte die Schubladen herausgezogen und den Inhalt auf dem Boden verstreut. In allen Zimmern herrschte Chaos.
    Gavino, Sabrina und Sheila waren fassungslos. Merkwürdigerweise schienen keine Wertgegenstände zu fehlen. Auf den ersten Blick war alles noch da – Sparbücher, Sabrinas Schmuck, ja sogar einige Geldscheine.
    »Glück gehabt«, meinte die Polizistin. »Der Einbrecher war offenbar nicht auf Geld aus. Anscheinend hat er etwas Bestimmtes gesucht und nicht gefunden.«
    »Vielleicht ein Fall von Vandalismus«, sagte der ältere Polizist. »So, wie es aussieht, hält sich der Schaden in Grenzen.«
    In Sheila keimte ein schrecklicher Verdacht. Auch in ihrem Zimmer war alles durchsucht worden. Die Türen des kleinen Schränkchens standen offen. Im untersten Fach hatte Sheila eine Spieluhr verwahrt, zusammen mit einem Amulett, das ihr sehr viel bedeutete.
    Sie stürzte ins Zimmer, kniete sich vor das Schränkchen und fasste mit beiden Händen hinein. Tastete sich nach unten zur linken Ecke vor. Der Platz war leer. Die Spieluhr und das Amulett waren verschwunden. Für Sheila brach eine Welt zusammen.
    »Meine Spieluhr ist weg«, keuchte sie. »Und meine Kette.« Tränen stiegen ihr in die Augen. Sie wusste, dass der Einbrecher nur deswegen gekommen war. Er war nicht an Geld oder Schmuck interessiert, es ging ihm um etwas ganz anderes.
    Sheila starrte ihre Mutter wütend an, nachdem die Polizisten gegangen waren.
    »Wie konntest du sagen, das Amulett sei nichts wert?« Ihr Herz klopfte vor Empörung.
    »Denkst du, die Polizei würde uns die Wahrheit glauben?« Sabrina Hermes streckte die Arme aus, um ihre Tochter
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