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Das Vermächtnis von Atlantis ("Alantis"-Trilogie) (German Edition)

Das Vermächtnis von Atlantis ("Alantis"-Trilogie) (German Edition)

Titel: Das Vermächtnis von Atlantis ("Alantis"-Trilogie) (German Edition)
Autoren: Marliese Arold
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tröstend an sich zu ziehen. Doch Sheila wich zurück und presste die Lippen zusammen.
    Es stimmte, die Kette bestand nicht aus Gold und der Anhänger war kein Diamant. Aber er war ein ganz besonderer Stein, den es in keinem Laden gab. Ein Zauberstein. Mit seiner Hilfe konnte sich Sheila in einen Delfin verwandeln und sie konnte mit ihm die HUNDERTKRAFT aktivieren. Mit ihr war sie im Wasser hundertmal schneller, konnte hundertmal tiefer tauchen und …
    Sheila war klar, wie unglaubwürdig das in den Ohren der Polizei klingen musste. Aber dass Sabrina gesagt hatte, das Amulett sei billiger Modeschmuck und praktisch wertlos, machte sie zornig. Sabrina hatte zwar hinzugefügt, die Kette habe einen großen ideellen Wert für Sheila, sie sei ein Andenken. Aber Sheila hatte das milde Lächeln auf den Gesichtern der Polizisten gesehen und wusste, dass die Polizei wegen eines »ideellen Wertes« keine Suchaktion starten würde.
    Sie würde das Amulett nicht wiederbekommen!
    Und dann konnte sie sich nie wieder in einen Delfin verwandeln!
    Am liebsten hätte sie sich auf ihr Bett geworfen und die ganze Nacht geheult. Wie schlimm der Verlust war, das konnte niemand außer ihr verstehen. Höchstens Mario! Ihr Magen zog sich zusammen. Jetzt würde sie ihn wahrscheinlich nie wiedersehen!
    Verzweifelt blickte sie zu ihrer Mutter, während ihr Tränen die Wangen hinunterrannen.
    »Aber die Spieluhr«, sagte Sheila mit kläglicher Stimme, »die ist auch weg. Und die war aus Gold. Sie war nicht wertlos.«
    »Hast du vergessen, wie die Spieluhr in deinen Besitz gekommen ist?«, fragte Gavino.
    »Nein, aber …« Sheila verstummte.
    »Ich glaube, das hätte die Polizisten sehr interessiert«, sagte Gavino.
    Sheilas schlechtes Gewissen meldete sich wieder. Es war schon einige Monate her, seit sie die Spieluhr aus einem Antiquitätenladen gestohlen hatte – der erste und einzige Diebstahl in ihrem Leben. Aber es war, als hätte die Spieluhr sie gerufen. Als wäre sie nur für sie bestimmt und für niemand anders. Sheila musste sie einfach haben … Und das Gefühl hatte sie nicht getrogen!
    Genau wie das Amulett war die Spieluhr etwas Besonderes. Etwas Magisches.
    Ohne die Spieluhr hätten Sheila und Mario ihr letztes Abenteuer nicht erlebt. Ohne die Spieluhr wäre die Wasserwelt Talana noch immer in großer Gefahr …
    Sheila stellte sich einen Augenblick lang vor, wie die Polizisten zu Protokoll nahmen, dass sie und Mario mit der goldenen Spieluhr in die Vergangenheit gereist waren – nach Atlantis, in jenes Reich, das schon vor vielen Jahrtausenden untergegangen war. Die Beamten würden vermutlich den Kugelschreiber hintersOhr stecken, den Kopf schütteln und Sheilas Mutter raten, mit ihrer Tochter einen Arzt aufzusuchen. Niemand würde Sheila glauben. Selbst Gavino und Sabrina taten sich damit schwer, obwohl Gavino einen Teil der Geheimnisse kannte und selbst vierzehn Jahre als versteinerter Delfin auf dem Meeresboden verbracht hatte.
    Die weite Reise kam Sheila inzwischen völlig unwirklich vor, so fern wie ein Traum. Ihr entschlüpfte ein sehnsüchtiger Seufzer.
    »Ich weiß, was du jetzt denkst«, sagte Sabrina. Sie trat hinter Sheila und legte den Arm um ihre Schultern. Diesmal ließ Sheila es zu. »Du denkst an Mario, an Talana und daran, dass du wieder ein Delfin sein möchtest.«
    »Stimmt.« Sheila nickte.
    »Du musst an deine Zukunft denken.« Sabrina drückte Sheilas Rücken an ihren Bauch. Als sie sich zu ihr hinunterbeugte, roch Sheila den vertrauten Duft ihres Shampoos, eine Mischung aus Pfirsich und Vanille.
    »Warum? Was meinst du mit Zukunft?«, fragte Sheila verwirrt.
    »Was du werden willst. Wie du leben willst. Und vor allem, wo du leben willst«, antwortete ihre Mutter.
    Talana , schoss es Sheila sofort durch den Kopf. Die wunderbare Wasserwelt der Delfine, voller Magie und Geheimnisse. Sie erinnerte sich an das regenbogenfarbene Tor und die filigranen Bauwerke auf dem Meeresgrund, an den Tempel der Zeit mit dem großen steinernen Kraken und dem schimmernden Teich, an die goldblitzenden Fische – und an Mario. Ihr Herz wurde schwer.
    Für immer verloren. Alles.
    Sie würde Mario nicht wiedersehen. Ihn nicht und Alissa nicht, seine Mutter, die so krank gewesen war und in Talana Heilung gefunden hatte. Und auch Irden nicht, den rätselhaften und weisen Magier, der so viel wusste … Nie mehr.
    »Talana«, flüsterte Sheila und hatte das Gefühl, es vor lauter Sehnsucht nicht mehr auszuhalten. »Am liebsten
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