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Das Vermächtnis von Atlantis ("Alantis"-Trilogie) (German Edition)

Das Vermächtnis von Atlantis ("Alantis"-Trilogie) (German Edition)

Titel: Das Vermächtnis von Atlantis ("Alantis"-Trilogie) (German Edition)
Autoren: Marliese Arold
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würde ich in Talana leben …«
    Sabrina atmete tief. »Das habe ich befürchtet«, murmelte sie und warf Gavino einen Blick zu.
    »Was ist denn so schlimm daran?«, begehrte Sheila auf. »Du weißt ja nicht, wie schön Talana ist, Mama. Du hast keine Ahnung, du hast Talana nicht gesehen. Und du bist auch kein …« Sie brach ab.
    Meereswandler , hatte sie sagen wollen.
    Meereswandler waren die Nachfahren der Bewohner von Atlantis. Sie hatten die Fähigkeit, Delfin- und Menschengestalt anzunehmen.
    Vor etwa fast einem Jahr, an ihrem dreizehnten Geburtstag, hatte Sheila entdeckt, dass sie eine Meereswandlerin war. Auch ihr Vater Gavino gehörte zu den Nachfahren von Atlantis, von ihm hatte Sheila die Fähigkeit, sich in einen Delfin zu verwandeln, geerbt. Sabrina dagegen war ein gewöhnlicher Mensch – und als sie sich damals in Gavino verliebt hatte, hatte sie nicht geahnt, dass er anders war.
    Vater und Tochter liebten das Meer, Wasser in jeder Form, beide konnten hervorragend schwimmen. Sheila interessierte sich für Fische, überhaupt für die Unterwasserwelt. Seit frühester Kindheit fühlte sie sich zu Delfinen hingezogen. Die intelligenten Tiere hatten sie von Anfang an fasziniert und sie wollte schon immer alles über sie wissen.
    Für Sabrina dagegen war das Meer nur das, was es für andere Menschen auch war – ungeheuer viel Wasser, mit merkwürdigen Lebewesen darin. Sie mochte das Meer, wenn es flach war und man darin baden konnte. Hohe Wellen und stürmische See jagten ihr Angst ein. Sabrina fuhr im Urlaub gern ans Meer, aber ebenso gern in die Berge. Meistens fehlte ihr jedoch das Geld für beides. Das Leben in Hamburg war teuer, und jetzt erst recht, seit Gavino bei Sabrina und Sheila lebte. Gavino stammte aus Sardinien und war ein einfacher Fischer. In Hamburg hatte er noch immer keine Arbeit gefunden – und Sheila wusste ganz genau, dass die Arbeitslosigkeit ihres Vaters oft Anlass für Streit zwischen ihren Eltern war.
    »Sheila«, sagte Sabrina jetzt zu ihr, und ihre Stimme klang so mild, als rede sie mit einem Kind, das im Begriff war, eine Dummheit zu begehen, »ich verstehe sehr gut, dass du dich nach dieser Wasserwelt sehnst. Das, was du davon erzählt hast, klingt wie ein Märchen. Aber überleg doch mal! Willst du wirklich dein ganzes Leben als Delfin verbringen? Schwimmen, tauchen, Fische fressen?« Sie schüttelte den Kopf. »Ich habe immer gedacht, dass du dir einen schönen Beruf wünschst und irgendwann eine Familie gründen willst.«
    Beruf! Familie! Ihre Mutter verstand gar nichts! Sie konnte sich nicht vorstellen, wie sehr sich Sheilas Leben geändert hatte, seitdem sie wusste, dass sie eine Meereswandlerin war. Ihr Alltag war reicher geworden, farbiger … ja, auch gefährlicher …Warum begriff Sabrina nicht, dass Talana viel reizvoller war als Hamburg und dass es interessantere Dinge gab, als vier oder fünf Jahre lang zu studieren und dann einen Beruf zu ergreifen, bei dem man zehn Stunden pro Tag im Büro saß?
    Jetzt mischte sich Gavino ins Gespräch.
    »Sabrina hat recht«, sagte er. Sheila traute ihren Ohren nicht. »Sei dankbar, dass du Talana kennenlernen durftest. Aber die Wasserwelt ist nicht deine Zukunft. Du bist jung, du bist sehr klug – und ich bin sicher, dass aus dir eines Tages eine hervorragende Wissenschaftlerin werden wird.«
    Sheila war sprachlos. Nie hätte sie gedacht, dass sich ihr Vater auf Sabrinas Seite stellte. Er wusste doch, wovon Sheila redete! Von der Faszination des Meeres, von der grenzenlosen Freiheit, von der unberührten Natur … Gavino konnte nachempfinden, wie es war, ein Delfin zu sein. Er hatte ihr schon oft gesagt, wie sehr er es geliebt hatte, als Delfin durch den Ozean zu schwimmen. Jedenfalls so lange, bis das Schreckliche geschehen und er in Stein verwandelt worden war – zusammen mit anderen Meereswandlern, die sich geweigert hatten, dem Lord der Tiefe zu dienen.
    Sheila schauderte, als sie an Zaidon, den Lord der Tiefe, dachte. Er war tot, von ihm ging keine Gefahr mehr aus. Aber seine Anhänger lebten noch, überall auf der Welt, unerkannt.
    Ob einer von Zaidons Leuten in die Wohnung eingebrochen war und die Spieluhr und das Amulett gestohlen hatte?
    Sheila erinnerte sich noch gut an den Angriff des fremden Delfins, als sie mit Mario im Meer unterwegs gewesen war. Er hatte es auf die Spieluhr abgesehen, aber damals war es ihm nicht gelungen, sie Sheila abzunehmen.
    Sheila bekam eine Gänsehaut.
    Gavino legte seine Hand
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