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Söhne der Erde 03 - Das Schiff Der Hoffnung

Söhne der Erde 03 - Das Schiff Der Hoffnung

Titel: Söhne der Erde 03 - Das Schiff Der Hoffnung
Autoren: Susanne U. Wiemer
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fest.
    »Der Roboter«, sagte der andere. »Ich wußte nicht, daß sie Menschen verletzen können. Ich habe gedacht...«
    Ein paar Schritte hinter ihm schnellten zwei Gestalten hoch.
    Die Marsianer hörten nichts. Aber Camelo nahm die scharfen Atemzüge wahr, warf sich am Boden herum. Sekunden später sackten die Vollzugspolizisten zusammen, bevor sie die Gefahr auch nur begriffen hatten.
    Taumelnd kam Camelo auf die Beine.
    Er würde den Jet fliegen müssen, er war der einzige, der wenigstens schon einmal in einem solchen Fahrzeug gesessen hatte. Jarlon und Gerinth hoben die Waffen der beiden Vollzugsmänner auf. Rasch hasteten die drei Terraner auf den Polizeijet zu. Die Kuppel stand noch offen, und aus dem Inneren drang ein hoher, dünner Pfeifton, der sie im ersten Moment zurückprallen ließ.
    »Silverbird Zwölf an Silverbird Acht! Silverbird Zwölf an Silverbird Acht! - Silverbird Achtung, bitte kommen!«
    Camelo biß sich auf die Lippen. Jarlon starrte auf das runde Gitter, aus dem die Stimme drang, und runzelte die Stirn.
    »Die anderen!« stieß er hervor. »Sie haben gemerkt, daß etwas nicht stimmt. Sie werden nachschauen.«
    »Dann schnell!« Camelo zog sich in den weißen Schalensitz und unterdrückte ein Stöhnen. Gerinth glitt neben ihn, Jarlon warf die beiden erbeuteten Waffen in die weiße Transportmulde und zwängte sich auf einen der hinteren Sitze, die kleiner und offenbar nur für Ausnahmefälle vorgesehen waren. Die Stimme aus dem Lautsprecher war verstummt. Jarlons Blick suchte die anderen Polizeijets, und er knirschte mit den Zähnen, als beide Fahrzeuge abrupt ihren Kurs wechselten.
    »Sie kommen, sie...«
    »Da ist noch einer. Über der Stadt.«
    Gerinths Stimme klang ruhig, als er hinüberzeigte. Camelo warf den Kopf herum. Tatsächlich schwebte ein dritter Jet westlich der Urania-Brücke, sehr hoch: ein Fahrzeug, das größer als die anderen war und nicht zur Flotille des Vollzugs gehörte. Jetzt, nachdem es den Kanal überquert hatte, glitt es schräg nach unten. Und die anfliegenden Polizeijets wurden abrupt langsamer.
    Wieder kam die Stimme aus dem Lautsprecher-Gitter. Aber diesmal galt sie nicht der Besatzung des gelandeten Gleiters.
    »Silverbird Zwölf an Verwaltungsjet! Dies ist eine Aktion der Vollzugspolizei! Ich mache Sie darauf aufmerksam, daß Sie den Luftraum von Kadnos verlassen haben und in einer vorübergehend zum Sperrgebiet erklärten Zone fliegen. Bitte kehren Sie sofort um!«
    Aber das große, silbern glänzende Fahrzeug kehrte nicht um.
    Camelo warf ihm noch einen Blick zu, preßte die Lippen zusammen und drückte entschlossen die beiden Tasten nieder, die den Jet starteten.
    *
    Ein paar Sekunden lang konnte Charru nur Schatten sehen, als er die Lichtglocke über Kadnos verließ.
    Seine Muskeln waren angespannt. Mit halbem Ohr lauschte er auf die Lautsprecher-Stimme, die ihn wieder und wieder aufforderte, umzukehren oder sich zu melden. Sie hielten ihn für einen marsianischen Beamten, hatten das Fahrzeug lediglich als Verwaltungsjet identifiziert. Noch blieben sie, wo sie waren. Charrus Blick haftete an dem silbrigen Flecken unten in den Hügeln. Er konnte keine Einzelheiten erkennen. Aber daß ein Polizeijet gelandet war, mußte heißen, daß er entweder einen Schaden davongetragen oder daß die Besatzung Terraner entdeckt hatte.
    »... dürfen dort nicht landen! Es besteht Gefahr, daß Sie angegriffen werden. Ich wiederhole: es besteht Gefahr, daß Sie angegriffen werden...«
    Charru zog die Unterlippe zwischen die Zähne.
    Die beiden Jets, die immer noch bewegungslos in der Luft hingen, hatten offenbar den Kontakt zum dritten Fahrzeug verloren. War die Besatzung überwältigt worden? Dann bestand tatsächlich die Möglichkeit, daß er, Charru, angegriffen wurde - nämlich von Gerinth, Camelo und Jarlon, die nicht ahnen konnten, wer in dem großen Gleiter saß, der auf sie zuflog.
    Charru stieß eine Verwünschung durch die Zähne, als er nach dem Lasergewehr griff, das er einem der Wachmänner in der Klinik abgenommen hatte.
    Als vermeintlicher Verwaltungsbeamter hätte er vielleicht Verwirrung stiften können, die ihnen dienlich gewesen wäre, doch jetzt mußte er die Tarnung aufgeben. Seine Freunde würden keinen Jet an sich herankommen lassen, das stand fest. Und sie hatten die Gewehre der Vollzugspolizisten, falls es ihnen wirklich gelungen war, diese zu überrumpeln! Charru drückte den Knopf, der die durchsichtige Kuppel zurückschwingen ließ, und schob den
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