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Söhne der Erde 03 - Das Schiff Der Hoffnung

Söhne der Erde 03 - Das Schiff Der Hoffnung

Titel: Söhne der Erde 03 - Das Schiff Der Hoffnung
Autoren: Susanne U. Wiemer
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möglichen kosmischen Bedrohung und ähnlichem orientiere, nicht an etwas so Lächerlichem wie mechanischer Gewalt. Aber er sagte nichts dergleichen, sondern nickte nur steif.
    »Verstanden, Sir.«
    Jom Kirrand schwang energisch herum.
    Während sich die Diskussion der Techniker allmählich der nahezu ketzerischen Feststellung näherte, daß den Wissenschaftlern der technischen Fakultät ein Konstruktionsfehler unterlaufen sein mußte, strebte der Vollzugschef seinem Büro zu. Kirrands Schläfen pochten. Ein Schwert, wiederholte er in Gedanken. Der Spiralschlitten war sichergestellt. Das hieß, daß sich die Barbaren noch in Kadnos' Vorland aufhalten mußten. War es richtig gewesen, die Suchflotte zu reduzieren, um drei der Jets vorsichtshalber die Stadtgrenzen abfliegen zu lassen? Doch, es war richtig gewesen. Oder sollte er Großalarm auslösen ,und sämtliche verfügbaren Kräfte einsetzen?
    Großalarm wegen einiger halbnackter Wilder!
    Jom Kirrand verzog verächtlich die Lippen. Nein, er dachte nicht daran, sich der Lächerlichkeit preiszugeben. Außerdem gab es immer noch keine klaren Anweisungen. Der Präsident hatte mit dem gefangengenommenen Barbaren gesprochen, hatte ihn in die Universität bringen lassen und Bildmaterial abgerufen - als wolle er ihn von irgend etwas überzeugen. Man konnte getrost sagen, daß regelrecht verhandelt worden war. Kirrand wußte nicht warum und worüber. Also empfahl es sich seiner Meinung nach, vorsichtig zu taktieren.
    In seinem Büro schaltete er das Sichtgerät ein, das automatisch alle Meldungen speicherte.
    Alarm in der Organbank...Das wußte er bereits: ein Kurzschluß, der das nervöse Klinikpersonal durcheinandergebracht hatte. Der beschädigte Wachroboter war auch keine Neuigkeit mehr. Noch fehlte die Vollzugsmeldung der Männer, die den Gefangenen zurück in die Klinik gebracht hatten. Auch sie schienen etwas durcheinander zu sein. Idioten, dachte Jom Kirrand erbittert. Er würde ihnen beim nächsten Appell einen scharfen Verweis erteilen und ihnen eine Disziplinarstrafe aufbrummen.
    Jom Kirrand bediente die Tastatur des Bildtelefons und ließ sich mit seinem Stellvertreter verbinden.
    Das einzige wirkliche Problem waren die Barbaren in Kadnos' Vorland. Sie hatten einen Wachroboter zerstört. Auf geradezu lächerliche Art und Weise! Auch das würde in Zukunft nicht mehr vorkommen. Der Präsident mußte den endgültigen Angriffsbefehl geben, es gab keine andere Möglichkeit.
    Jom Kirrand lehnte sich zurück und atmete tief durch.
    Er war der Lage gewachsen. Es hatte Augenblicke gegeben, in denen er sich unsicher fühlte - jetzt nicht mehr. Der Vollzug hatte Charru von Mornag gefangengenommen, die Barbaren befanden sich bei den Singhal-Klippen. Die Antwort darauf war eine Vernichtungsaktion. Und die Liquidation des Fürsten von Mornag. Simon Jessardin brauchte vermutlich nur etwas Zeit, um sämtliche wissenschaftlichen Gutachten einzuholen.
    Jom Kirrand lächelte dünn.
    Einen Augenblick überlegte er, dann begann er damit, die Tastatur des Operators zu bedienen, um den Einsatz vorzubereiten.
    *
    Lautlos glitt der silberne Jet heran.
    »Jetzt!« sagte Gerinth leise.
    Camelo schnellte hoch. Sekundenlang mußte er darum kämpfen, auf den Beinen zu bleiben, dann löste er sich taumelnd aus der Deckung des Felsens. Er rannte den Hügel hinunter, auf einen tiefen Einschnitt im Gelände zu. Die beiden Vollzugsbeamten in dem Fahrzeug mußten ihn sehen - und den Eindruck bekommen, daß er versuchte, vor ihnen zu fliehen.
    Gleichzeitig bewegten sich Jarlon und Gerinth im tiefen Schlagschatten der Felsen und schlugen einen Bogen.
    Der Polizeijet blieb bewegungslos in der Luft hängen. Die Besatzung brauchte eine Weile, um zu entscheiden, was jetzt zu tun war. Camelo rannte immer noch, bis zum unteren Drittel des Hangs, wo das schützende Geröllfeld schon zum Greifen nahe war. Schmerz pochte in seiner Schulter und pulste durch die Adern, sein Körper brannte. Als er strauchelte und stürzte, kostete es ihn keine großen schauspielerischen Fähigkeiten, schlaff und reglos liegenzubleiben.
    Gedämpftes Surren verriet ihm, daß der Polizeijet zur Landung ansetzte.
    Sein Herz hämmerte. Er lag reglos, brauchte nicht den Kopf zu drehen, um zu wissen, daß der Jet aufsetzte. Der Boden vibrierte leicht. Schritte kamen näher. Schatten fielen neben ihm auf den Boden.
    Zwei Männer mit Lasergewehren. Die Mündungen der Waffen waren gesenkt.
    »Bewußtlos«, stellte einer der Marsianer
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