So unwiderstehlich reizvoll

verbringen.“ Er zog Juliet an sich und streichelte ihren noch flachen Bauch. „Ich muss die Zeit, die ich dich noch ganz für mich allein habe, wirklich gut nutzen.“
    Das zweite Ereignis war ganz anderer Natur. Ende des Monats, als Juliet bereits unter den ersten Anfällen morgendlicher Übelkeit litt, erhielt sie einen Brief vom Rechtsanwalt ihres Vaters. Ihr Exmann David Hammond war auf den Cayman-Inseln überraschend an Krebs gestorben und hatte sie als Alleinerbin eingesetzt.
    Sie musste das Schreiben mehrere Male lesen, bis sie den Inhalt wirklich begriff. Auch Raphael, dem sie den Brief kommentarlos überreichte, reagierte völlig überrascht. „Nimmt dich das sehr mit?“ Besorgt betrachtete er ihr blasses Gesicht.
    Langsam schüttelte Juliet den Kopf. „Nein, das ist nicht der richtige Ausdruck. Ich finde Davids Tod tragisch, er war noch so jung.“
    „Immerhin scheint er doch einen Funken Anstand besessen zu haben“, meinte Raphael zögernd. „Sonst hätte er dir das, was er dir genommen hat, nicht zurückgegeben.“
    „Wahrscheinlich hat sich im Angesicht des Todes sein Gewissen geregt. Niemand verdient ein solches Schicksal, aber ich habe David nie geliebt.“ Versonnen sah sie vor sich hin. „Dessen bin ich mir jetzt ganz sicher.“
    Raphael zog sie enger an sich. „Jetzt bist du höchstwahrscheinlich wieder eine reiche Frau“, bemerkte er nachdenklich.
    „Ich will das Geld nicht, egal, wie viel davon noch übrig ist. Ich werde es einer Stiftung zukommen lassen – falls du damit einverstanden bist.“
    Und seine Antwort hätte nicht schöner ausfallen können. „Ich brauche nichts davon, alles, was ich mir wünsche, besitze ich im Überfluss.“
    – ENDE –