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Delphi Werke von Charles Dickens (Illustrierte) (German Edition)

Delphi Werke von Charles Dickens (Illustrierte) (German Edition)

Titel: Delphi Werke von Charles Dickens (Illustrierte) (German Edition)
Autoren: Charles Dickens
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Dickens Leben und Werke.
    Zu den vorliegenden Übersetzungen.
     
    Als Charles Dickens, der große englische Humorist, 1870 gestorben war, wurden in den ersten zwölf Jahren nach seinem Tode in England allein vier Millionen Stück seiner Werke verkauft; ein Zeichen für die ungemeine Beliebtheit des Mannes, der dabei nicht, wie manch anderer großer Dichter, auf den Ruhm nach dem Tode als Ersatz für den fehlenden Ruhm bei Lebzeiten hat hoffen brauchen. Er war, sobald er zu schriftstellern begann, bereits vielgelesen, vielgekauft und gefeiert.
    Auch in Deutschland erschienen in des Dichters besten Lebenstagen bereits umfangreiche Übersetzungen, die damals gern gelesen wurden. Aber sie sind heute veraltet. Zwar waren sie meist genaue Übertragungen, indessen sie blieben ganz in der zeitlichen Mode stecken und sind heute für den modernen Leser kaum genießbar. Unser Sprachgefühl verlangt einfachen klaren Satzbau, keine endlosen Satzperioden. Die reichliche Anwendung von Partizipien, die das Englische zuläßt, wirkt in unserer Sprache schleppend und unbeholfen. Viele Fremdwörter, die früher geläufig waren, sind gänzlich aus dem Sprachgebrauch verschwunden und durch deutsche Ausdrücke zu ersetzen. Daher bedeutet eine erneute, an der Hand des englischen Originals revidierte Übersetzung zugleich eine neue Wegbahnung zum Reiche des großen englischen Humoristen, der uns auch heute noch außerordentlich viel zu bedeuten vermag. Das Unternehmen des Gutenberg-Verlags, Dickens in einem äußerlich wie innerlich würdigen deutschen Gewande weiten Kreisen unseres Volkes wieder zu erschließen, ist daher überaus dankbar zu begrüßen.
    Charles Dickens (Pseudonym »Boz«) ist am 7. Februar 1812 zu Landport bei Portsmouth geboren. Sein Vater war Marinezahlmeister, der sich mit Frau und Kindern schlecht und recht durchs Leben schlug. Als Charles klein war, ging es den Eltern oft recht kümmerlich. 1816 siedelte die Familie nach Chatham bei London über. Der Vater geriet in Schulden und mußte zwei Jahre ins Schuldgefängnis wandern. Die Entbehrungen des Vaters in den Kerkermauern, die Not der Mutter, der Hunger der Geschwister und der eigene machten auf den kleinen Charles einen tiefen, unauslöschlichen Eindruck: und das traurige Leben der Armut, das er damals kennenlernte, spiegelt sich oft genug in seinen Schriften ergreifend wider, immer begleitet von dem heimlichen Wunsch um Abhilfe. Charles konnte unter diesen Umständen nur eine kümmerliche Ausbildung erhalten. Er las selbst viele Romane und Dramen und suchte nebenher an Wissen zu ergattern, was er auftreiben konnte. Zunächst ward er Laufjunge und Paketpacker bei einem Verwandten, der Stiefelwichsefabrikant war. Dann aber besserten sich die Verhältnisse der Familie etwas. Charles konnte die »Academy« zu Hamstead Road besuchen. Er ward jetzt Advokatenschreiber. Als solcher bekam er es mit den verschiedensten Menschen aus dem Volke zu tun, und seiner scharfen Beobachtungsgabe verdankte er die Fähigkeit, alle möglichen Originale, vom jovialen Ehrenmann bis zum Landstreicher, meisterhaft zeichnen zu können.
    Die Welt des Schriftstellers aber erschloß sich ihm erst eigentlich, als er im Britischen Museum literarische Studien systematisch trieb. Er lernte Stenographie und ward zunächst Zeitungsreporter, Als Mitarbeiter von »The true sun« und »Morning Chronicle« machte er sich zuerst einen Namen. Seit Dezember 1833 veröffentlichte er in englischen Zeitschriften »Skizzen von London«, die mit Humor und Herzenswärme das Volk Londons, wie’s weint und lacht, darstellte. Diese Skizzen fanden außerordentlichen Anklang. Zum berühmten Manne aber machte ihn sein erster großer Roman »Die Pickwickier«, auch »Die Pickwickpapiere« ( Pickwick-Papers ) genannt, worin er die (von ihm erdichteten) Berichte und Protokolle des Pickwick-Klubs veröffentlichte. Dieser Roman erschien heftweise in der Zeitung mit humoristischen Zeichnungen von Cruiksshank und Phiz. Das Publikum konnte es gar nicht erwarten, bis ein neues Heft erschien, um weitere Erlebnisse des wackeren Herrn Pickwick und seiner ergötzlichen Klubgenossen zu erfahren. Ein Griff ins volle Menschenleben war dieser Roman, und Dickens beglückte aus dem reichen Füllhorn seiner Phantasie die Leser darinnen immer wieder mit neuen kleineren, in sich abgeschlossenen Erzählungen, Anekdoten und Humoresken.
    1836 heiratete Dickens die Tochter eines Redaktionskollegen und begann sich ein trautes Heim zu gründen.
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