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So unwiderstehlich reizvoll

So unwiderstehlich reizvoll

Titel: So unwiderstehlich reizvoll
Autoren: Anne Mather
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blickte er sie an.
    „Nicht einen Schritt! Hat er das etwa behauptet?“
    „Er könnte etwas in der Richtung erwähnt haben“, meinte er gleichgültig. „Aber du hast noch Kontakt zu ihm. Wenn du auch das Gegenteil behauptest, mein Cousin scheint immer noch eine wichtige Rolle in deinem Leben zu spielen.“
    „Das stimmt nicht, Raphael. Wenn du es genau wissen willst, habe ich ihn nach der Beerdigung ein einziges Mal gesehen. Er hat mir vor der Boutique aufgelauert und mich gebeten, ihm die Ringe als Pfand für einen Kredit zu überlassen. Natürlich habe ich das abgelehnt, weil ich sie sonst bestimmt nicht wiedergesehen hätte.“
    „Das glaube ich allerdings auch. Cary besitzt keinerlei Gewissen.“ Raphael schüttelte den Kopf.
    „Vielleicht ist er der Auffassung, ich hätte keinen Anspruch auf den Schmuck – und so ganz unrecht hat er damit ja nicht.“
    „Das ist Unsinn, und das weißt du ganz genau.“ Raphael sprang auf und kam auf sie zu. „Lady Elinor hat die Ringe ausdrücklich dir vermacht, und zwar alle drei.“ Damit zog er eine kleine Samtschachtel, die Juliet sofort wiedererkannte, aus der Hosentasche und ließ sie aufspringen.
    Der Rubin und die Steine, in die er gefasst war, schienen zu leben, so glitzerten und funkelten sie in den letzten Strahlen der Abendsonne.
    „Ein einzigartiges und wunderschönes Stück, das wird jeder Kenner bestätigen.“ Raphael hielt Juliet das Kästchen hin, in dem sie ihm den Ring zurückgeschickt hatte. „Er gehört dir. Nimm ihn.“
    „Nein.“ Störrisch versteckte sie die Hände hinter dem Rücken und verriet Raphael so, dass sie keinen BH trug. „Es ist der Ring deiner Mutter, also gehört er dir.“
    „Das entspricht nicht dem juristischen Sachverhalt.“ Er zog die Brauen hoch. „Oder hast du ihn mir nur zurückgegeben, damit ich ihn dir persönlich zurückbringe?“
    „Niemals!“, rief sie empört. „Außerdem … Außerdem weiß ich ja von Cary, wie eng du mit Lady Holderness verbunden bist.“
    „Von Cary, der lügt, wenn er den Mund aufmacht?“
    „Selbst mir ist aufgefallen, wie gut sie sich in deiner Wohnung auskennt. Und dann die Skizzen …“
    Er seufzte. „Ich habe dir alles genau erklärt. Olivia bat mich, ein Aktporträt von ihr zu malen, um es ihrem Mann zum sechzigsten Geburtstag zu schenken. Hätte ich den Auftrag ablehnen sollen? Das Porträt ist fertig, Lord Holderness hat es erhalten und ist begeistert. Reicht dir das?“
    „Du magst Olivia, das kannst du nicht abstreiten.“
    „Natürlich mag ich sie, so wie man jemanden, den man lange kennt, eben mag. Im Übrigen kannte ich dich noch gar nicht, als ich ihren Auftrag annahm.“
    Da sie langsam das Gefühl hatte, sich mit ihren Verdächtigungen bis auf die Knochen blamiert zu haben, wechselte sie das Thema. „Die Zeichnung, die du mir mitgebracht hast – ich finde sie sehr gut.“
    „Du wirst sie also nicht gleich zerreißen, wenn ich aus der Tür bin?“
    „Wie kommst du denn auf die Idee?“
    „Schließlich wolltest du auch den Ring nicht haben.“ Er schloss das Kästchen und setzte es neben die leere Dose auf den Tisch.
    „Cary war übrigens gestern bei mir. Er forderte den Ring von mir – mit der Erlaubnis, ihn verkaufen zu dürfen. Als Ausgleich dafür, dass ich ihn um sein Erbe betrogen habe, wie er sich ausdrückte.“
    „Das hast du doch gar nicht! Und immerhin hat er zweihunderttausend Pfund geerbt. Ist das nichts?“
    „Ich weiß. Trotzdem habe ich ihm gegenüber ein schlechtes Gewissen. Lady Elinor hat ihn alles andere als fair behandelt.“
    Was für ein großherziger Mann, dachte Juliet und sagte: „Und das bedeutet?“
    „Als Ausgleich habe ich ihm mein Haus samt Atelier und Apartment angeboten. Er kann es zu Geld machen oder behalten und als Ferienwohnung vermieten. Ich werde in Zukunft auf Tregellin leben und mein altes Atelier im Kutscherhaus vergrößern und modernisieren. Das große Haus werde ich übrigens auch renovieren lassen. Josie wird mir zuliebe während der Bauphase noch bleiben, weil ich ohne sie aufgeschmissen wäre. Dann allerdings muss ich mich nach einer neuen Haushälterin umsehen, weil sie endlich ihren wohlverdienten Ruhestand genießen möchte.“
    „Wie willst du das schaffen … Entschuldige, es geht mich nichts an“, erkundigte sich Juliet zögernd.
    „Du möchtest wissen, wie ich die Finanzierung stemme? Erinnerst du dich an das Bankschließfach, das Mr. Arnold erwähnte? Es enthielt Aktien, die noch aus der Zeit
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