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Sky Captain and the World of Tomorrow

Sky Captain and the World of Tomorrow

Titel: Sky Captain and the World of Tomorrow
Autoren: Kevin J. Anderson
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Drähte, die die Steuerung mit dem Rest der Rakete verbanden, wurden sichtbar. Dort, geschützt in einem Glasbehälter, hingen auch die beiden Phiolen mit dem Ergebnis von Dr. Totenkopfs genetischen Experimenten.
    Sky Captain wusste, dass er den ersten Schritt korrekt vollzogen hatte, und warf einen kurzen Blick auf das Steuerpult. Aus der Tasche mit den Notwerkzeugen in seiner Pilotenjacke holte er einen kleinen Drahtschneider. Er war genügend ausgebildet, um schnell Notreparaturen an jedem Flugzeug der Flying Legion durchführen zu können.
    Diesmal jedoch wollte er nichts reparieren. Er versuchte, seine Hand zu beruhigen, und nahm einen einzelnen Draht zwischen die Klingen. Er warf Polly einen Blick zu. Sie teilten einen Augenblick des Schweigens in dem Wissen, dass sie diese heldenhafte Tat nicht überleben würden.
    Schließlich sagte sie: »Du darfst nicht warten, Joe. Wir müssen es tun.«
    »Du hast mir auch gefehlt.«
    Polly schluckte, versuchte, den Kloß in ihrem Hals loszuwerden. Sie nickte. Er packte den Drahtschneider fester und begann zu drücken.
    Blitzschnell ergriff eine andere Hand Sky Captains Handgelenk und hielt ihn davon ab, den Draht zu durchtrennen. Verblüfft fuhren er und Polly herum und sahen das schauderhaft nackte Metall- und Drahtgesicht der geheimnisvollen Androidin. Ihre schwarze Kleidung war zerrissen und weggeschmolzen, und ihr synthetischer Körper halb nackt. Maschinenteile waren durch die abblätternde Plastikhaut zu erkennen.
    Sky Captain stöhnte zornig. »Warum willst du einfach nicht sterben?«
    Er riss sein Handgelenk los, fuhr zurück, holte aus und trieb den spitzen Drahtschneider in die zerbrochene Gesichtsplatte der Androidin.
    Funken sprühten aus ihrem Gesicht wie ein elektrischer Blutstrom, und ihre Robotermuskeln stockten und zuckten. Dann, als wäre ein Hebel in ihrem Computerhirn umgelegt worden, brach sie mit einem schweren Krachen auf dem Deck zusammen.
    »Diesmal bleibst du aber bitte tot.«
    Am Steuerpult beobachtete Polly, wie ein kleiner Zähler sich an Ort und Stelle drehte, als die Rakete den Rand der Erdatmosphäre erreichte. Die Luft in dem offenen Steuermodul war bereits sehr dünn und kalt.
    »Fünf Sekunden bis zur Hauptzündung«, erklang die Lautsprecherstimme.
    »Joe!«, rief Polly.
    Die Rakete raste auf den Weltraum zu wie der Blitz, dann begann sie sich zu teilen. Ohne noch weiter nachzudenken, griff Sky Captain in die Steuereinheit und packte den Hauptdraht. Mit der nackten Hand riss er ihn heraus und unterbrach den Stromkreis einen Augenblick vor der Zündung der tödlichen Atommotoren der dritten Stufe. Mit einem Funkenhagel und einem Stromausstoß von der Überladung ging das Steuerpult in Flammen auf.
    Nachdem sie getan hatten, was zu tun war, nahmen sich Sky Captain und Polly eine Sekunde, um einander zu umarmen. Sie wussten, dass die Rakete jetzt explodieren würde. Sie mochten zum Untergang verurteilt sein, aber die Erde würde überleben.
    Sirenen kreischten, als die Notfallsysteme sich einschalteten. »Achtung: Systemversagen! Achtung: Systemversagen!«
    Ein schrilles Schwirren zeigte an, dass hydraulische Ventile sich bewegten. Überall rings um das Steuermodul glitten Wandpaneele beiseite, als Totenkopfs Notfallsysteme aktiviert wurden.
    »Was ist das?«, fragte Polly, die eine letzte Überraschung des wahnsinnigen Genies befürchtete.
    In der Wand neben ihr öffnete sich eine weitere Reihe von Luken. Sky Captain spähte in die, die ihm am nächsten war, dann packte er Polly an der Hand. »Ich denke, Totenkopf ist kein Risiko eingegangen.« Beide warfen sich nach vorn.
    Der kleine Zähler am Steuerpult rastete in der vorbestimmten Position ein und initiierte die Zündung. Dann explodierte das Raumschiff in einem gewaltigen Feuerball.

36
    Ein Feuerball am Himmel
    Eine Rettung in den Walken
    Das letzte Foto
     
     
     
    Das Luftkissenfahrzeug schoss von der Insel weg und übers Meer. Dex blickte auf zu dem verblassenden feurigen Kondensstreifen der Rakete, die in den Weltraum hinaufraste, als sich das Schiff plötzlich in eine glühende, sich ausdehnende Wolke von Flammen, Rauch und Schutt verwandelte.
    Die beiden alten Wissenschaftler jubelten. »Sky Captain hat es geschafft! Die Erde ist gerettet.«
    Dex starrte überrascht und bedrückt in den Himmel und brachte mehrere Sekunden kein Wort heraus. Lange nach dem Aufblitzen erreichte sie das Dröhnen der unglaublichen Explosion. »Er war ein Held bis zum Ende…« Niemand hätte eine
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