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Sky Captain and the World of Tomorrow

Sky Captain and the World of Tomorrow

Titel: Sky Captain and the World of Tomorrow
Autoren: Kevin J. Anderson
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Blick auf den gewaltigen Frachtraum gestatteten. Erschöpft hielt sie inne, um durch eines der kleinen Fenster zu spähen. Im Frachtraum konnte sie den Zoo sehen, den Totenkopf gesammelt hatte: Käfig um Käfig voller Zuchtexemplare, Tausende hilfloser Geschöpfe, die hier gefangen und gezwungen waren, ins Unbekannte zu fliegen, weil ein toter Verrückter von einem neuen Paradies geträumt hatte.
    Sky Captain schaute nach unten, während Polly noch die gefangenen Tiere anstarrte. Eine Rakete beschleunigte weiter. »Polly, beeil dich.«
    Sie holte ihn ein, als er das Hauptsteuerdeck erreichte. Er gab ihr die Hand und zog sie durch die Luke nach oben, dann standen sie gemeinsam in der riesigen Kuppelkammer.
    Totenkopf hatte einen Schwarm von Spezialrobotern gebaut, die sich um den Betrieb der Rakete kümmerten. Die Maschinen surrten umher wie Insekten in einem gewaltigen Bienenstock, überprüften den Kurs, erhielten neue Daten und komplizierte binäre Angaben auf den Schirmen. Die Rakete schoss nun wie ein Pfeil durch die Atmosphäre.
    Ein gewaltiges Sichtfenster, drei Stockwerke hoch, zeigte die Wolken, die vorbeirasten. Unten am Fuß des Fensters stand ein einzelner, quälend leerer Kommandosessel. Totenkopfs Thron, sein Blick in die Galaxis. Obwohl er seit Jahrzehnten tot war, machten seine Roboter weiter.
    Sky Captain und Polly gingen an den Rand des Decks, das sich zu einem Schwindel erregenden Anblick senkte. Unter ihnen schien der Frachtraum des Archeschiffes bis in die Unendlichkeit zu reichen: Kreise von Käfigen und Aquarien, die Tausende von Vögeln, Säugetieren, Reptilien, Insekten und Fischen enthielten.
    Polly wurde von Mitleid erfüllt. »Wir müssen all diese Tiere vom Schiff schaffen, bevor die dritte Stufe zündet.«
    »Ich würde es vorziehen, auch uns vom Schiff zu schaffen… und zu verhindern, dass die Erde verbrennt, wo wir gerade dabei sind.«
    Eine harsche, metallische Stimme erklang aus einem Lautsprecher und machte eine Ankündigung auf Deutsch. Polly sah Sky Captain an. »Joe, nur noch eine Minute bis zur Zündung.«
    Sky Captain starrte in den Kern, der sich zweitausend Fuß weit unter ihnen erstreckte. Dann sah er einen schmalen Laufsteg direkt vor ihnen, der den Schacht über den offenen Kern der Rakete überbrückte und direkt zum Systemterminal führte. »Das ist unser einziger Weg hinüber.«
    Er betrat die schmale Brücke. Die Rakete ruckte heftig, als sie beschleunigte, und setzte ihren eher rauen Aufstieg fort. Sky Captain musste sich anstrengen, im Gleichgewicht zu bleiben. Unter ihm klaffte der Kern so Schwindel erregend tief, dass er das Ende nicht sehen konnte. »Keine Zeit für Höhenangst.«
    Als Polly gerade folgen wollte, entdeckte sie in der Nähe ein Schaltpult und runzelte die Stirn. Gefahrenzeichen markierten einen metallenen Kasten mit Deckel, auf dem in Großbuchstaben NOTFALLABWURF stand.
    »Notfallabwurf«, sagte sie. Sie wandte sich von Sky Captain und seinem gefährlichen Balanceakt ab, hob die Stahlklappe auf dem Kasten und fand darin einen einzelnen roten Knopf. »Ich denke, wir haben es hier tatsächlich mit einem Notfall zu tun.« Sie drückte den Knopf.
    Ohrenbetäubender Alarm schrillte durch das Lautsprechersystem und eine blecherne Roboterstimme verkündete auf Deutsch: »Achtung. Kernabwurf eingeleitet.«
    Polly blicke erschrocken auf. »Ich hoffe, das ist etwas, was wir tun wollten.«
    Auf dem Laufsteg schwankte Sky Captain hin und her, ein Bein in der Luft. Als er sein Gleichgewicht nach einem atemlosen Augenblick wieder gefunden hatte, drehte er sich um und sah Polly an, die bedrückt vor dem Schaltpult mit dem Knopf stand. »Was hast du getan?«
    »Ich hab nur versucht zu helfen.« Verlegen und sehr kooperativ trat sie von dem Kasten mit dem Knopf zurück und ging zu ihm auf die Gangway. Sie schaute nach unten, kämpfte gegen ihren Schwindel an, und plötzlich erklangen laute hydraulische Geräusche von unten. Eine riesige metallene Iris schob sich über den Frachtbereich und schloss das Steuermodul von dem Archenteil ab.
    »Achtung!«, wiederholte die mechanische Stimme. »Kernabwurf eingeleitet.«
    Sky Captain schien etwas begriffen zu haben. Er wandte sich Polly zu. »Lauf! Wir müssen die andere Seite erreichen!«
    Sie rasten über die schmale Stahlbrücke und schauten nicht mehr in den offenen Kern des Schiffs hinab. Die Rakete bebte so heftig, dass sie kaum aufrecht stehen konnten. Als sie die Hälfte des Wegs hinter sich hatten, sprangen
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