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Sklaven des Himmels

Sklaven des Himmels

Titel: Sklaven des Himmels
Autoren: Edmund Cooper
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Berry.
    Er blieb nicht lange weg. Er war zum Tor der tropischen Zone gerannt, hatte die überzählige Marke in den Schlitz geschoben, war jedoch nicht hindurchgetreten. Er hoffte, daß wer immer auch den Monitor überwachte, nun annahm, daß jemand passiert hatte. Das dürfte noch beträchtlich zur Verwirrung beitragen. Da keine Kamera eingebaut war, würden sie nicht wissen, ob vielleicht dem Kontroller die Flucht gelungen und er hindurchgetreten war, oder ob Berry, aus wer weiß welchem Grund, allein in die tropische Zone zurückgekehrt war, oder ob eine der Frauen, vielleicht als Lockvogel, das Tor passiert hatte.
    Berry war erleichtert, als er bei seiner Rückkehr alles in Ordnung vorfand. Der Kontroller lag friedlich auf dem Rücken und starrte auf die vereinzelten weißen Wölkchen, während Tala ihn nicht aus den Augen ließ, und Vron sich ausruhte.
    Berry nahm den Mikrosender aus seiner Tasche und legte ihn ins Gras. Selbst wenn ihre Wanderung durch die verschiedenen Tore nicht aufgezeichnet worden war, war er doch sicher, daß man aufgrund von Le Gwyns Sender jederzeit über ihren Standort Bescheid gewußt hatte. Wenn der Sender nun an einem Ort verharrte, würden die Beobachter gewiß annehmen, daß Berry am Ende eines anstrengenden Tages vergeblicher Suche nach einem unüberwachten Ausgang aus der Parkzone beschlossen hatte, hier die Nacht zu verbringen.
    Aber die Beobachter konnten nicht sicher sein, daß der Sender sich immer noch in Le Gwyns Besitz befand. Und wenn sie das Passieren einer einzelnen Person durch das Tor registriert hatten, würde ihnen das noch weitere Rätsel aufgeben.
    Es war wie ein Schachspiel, dachte Berry, wo einer der Spieler mit verbundenen Augen sich darauf verlassen mußte, daß man ihm die Züge mitteilte. Die Tore zwischen den einzelnen Klimazonen verrieten die Züge, genau wie die Bewegung des Senders. Dem Spieler mit der Binde standen viele Figuren zur Verfügung, während sein Gegner nur zwei Bauern und einen Springer hatte – und natürlich den König. Aber die Stellung dieser Figuren konnte der Blindspieler nicht wissen. Eine äußerst interessante Partie ...
    Wenn es diese Partie überhaupt gab! Wie leicht war es möglich, daß Berry seine Zeit verschwendete; daß abgesehen von den Ristos, die Le Gwyn zu töten versucht hatten, die Bürger von Himmel VII ihm unüberwacht die Frist gewährten, die er verlangt hatte. Aber Berry war vorsichtig. Er glaubte nicht, daß seine wohldurchdachten Vorsichtsmaßnahmen umsonst waren.
    »Und nun marschieren wir nach Norden«, bestimmte er. »Wir werden uns dicht an die elektronische Mauer halten. Wie bisher mache ich den ersten, du folgst, Häuptling, mit den beiden Frauen hinter dir. Ihre Laser werden auf dich gerichtet sein.«
    »Nach Norden?« erkundigte sich Le Gwyn erstaunt.
    »Nach Norden«, wiederholte Berry. Er wunderte sich, daß der Kontroller sein Ziel noch nicht erraten hatte. »Bis jetzt, Häuptling, haben wir ein recht amüsantes, aber ermüdendes Spielchen getrieben, um deine Leute hinters Licht zu führen. Mit Hilfe deines Senders und der Tormonitoren haben sie unsere Wanderschaft verfolgt. Zumindest hoffe ich es. Wenn ja, werden sie nun annehmen, daß wir wie gefangene Tiere aufs Geratewohl umherirren. Wenn sie unsere Bewegungen nicht aufzeichneten, um so besser. Sie werden nicht wissen, daß unser Ziel die Achse, der große Tunnel, ist.«
    Und da verstand Regis Le Gwyn.
     

 
32.
     
    Die ersten Sterne standen bereits am Himmel, als Berry den Eingang zum großen Tunnel fand. Es hatte länger gedauert, als er angenommen hatte, aber glücklicherweise war es noch einigermaßen hell. Berry hoffte, daß für heute eine Mondnacht programmiert war.
    Alle waren total erschöpft – Berry schätzte, daß sie an diesem Tag etwa vierzig Kilometer zurückgelegt hatten –, doch einstweilen spürte Le Gwyn es am stärksten, da er kein Stimulans bekommen hatte. Aber jedenfalls war es schon etwas, daß sie das Tor zum Tunnel erreicht hatten.
    Ja, es war etwas – und doch wiederum nicht.
    Die hohe, fast halbkugelförmige Tür war aus Metall. Sie fühlte sich wie Hiduminium an, konnte aber auch Stahl sein. Es gab keine Öffnungsmöglichkeit von dieser Seite aus. Sie befand sich am Fuß eines fast vertikalen Felsens. Berry nahm an, daß dieser Felsen lediglich die Metallstruktur des Tunnelkomplexes verbergen sollte. Er versuchte herauszufinden, ob die Tür eine Hebe- und Senk- oder eine Gleitvorrichtung hatte.
    Er versuchte, mit
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