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Sklaven des Himmels

Sklaven des Himmels

Titel: Sklaven des Himmels
Autoren: Edmund Cooper
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»Sie flohen in panischer Angst, als sie euch sahen. Sie können noch nicht weit sein. Kommt, löst meine Fesseln, dann jagen wir sie gemeinsam.«
    »Du bist sicher, daß sie geflohen sind?« rief einer der Ristos.
    »Würde ich es behaupten, wenn es nicht so wäre?« erwiderte der Kontroller irritiert. »Das Wild, das ihr in die Flucht gejagt habt, gab ihnen Warnung genug.«
    »Das vereinfacht das Problem«, erklärte der Risto ruhig.
    »Worauf wartet ihr noch?« rief Le Gwyn verärgert. »Bindet mich frei. Komm schon, Karil!«
    »Tut mir leid, Regis«, murmelte der Risto, den er mit Karil angeredet hatte. »Du mußt sterben.«
    Der Kontroller blickte ihn einen Augenblick sprachlos an, dann sagte er eisig. »Jetzt ist nicht der richtige Zeitpunkt für Späßchen. Jorn, Ulrus, bindet mich los.«
    Keiner bewegte sich.
    Karil fuhr fort: »Bors Zangwin hat das Ergebnis seiner Untersuchungen, die er mit dem Wilden anstellte, veröffentlicht. Der Wilde ist ein hochintelligenter und überaus fähiger Mann – wie er ja bei seinem Zusammentreffen mit dir vor ein paar Stunden demonstriert hat. Es war sehr dumm von dir, dich selbst so zu überschätzen und auch noch den Bienen die Möglichkeit zu geben, alles zu übertragen. Kurz danach versprach der Wilde dein Leben, wenn man ihm zwei Tage Zeit geben würde –, um, was weiß ich, zu erreichen. Die Lentlosen – ja selbst viele Ristos – schreien nun, daß es unrecht ist, so intelligente Menschen wie Tiere zu behandeln. Sie bedenken nicht, daß unsere Zukunft auf dem Spiel steht, denn ohne Dreckweltfrauen ... So wie die Dinge jetzt stehen, Regis, haben wir Ristos unser Ansehen verloren. Wir hatten die Macht eine lange Zeit in Händen, doch nun – dank deiner Unfähigkeit – denken die Lentlosen, die uns ja an Zahl weit überlegen sind, gar nicht mehr daran, widerspruchslos unsere Autorität anzuerkennen. Und die Teknos sind bereits dabei, ihnen das längst überholte Konzept der Demokratie schmackhaft zu machen ...
    All das haben wir deiner Einsichtslosigkeit zu verdanken, Regis. Du hättest diesen Kerl gleich bei der ersten Begegnung töten sollen. Du bist nicht fähig zu regieren ... Wenn es jedoch bekannt wird, daß dieser Wilde dich erschossen hat, werden die Leute einsehen, daß den Dreckweltmenschen nicht zu trauen ist, daß sie grausam sind, trotz der zweifellos vorhandenen Intelligenz. Dann wird es uns auch gelingen, die Autorität der Ristos wiederherzustellen und weiter Dreckweltfrauen herbeizuschaffen, um unsere Kinder zu gebären. Die Zeit wird sich allmählich gegen Bors Zangwin und seine seltsame Theorie von der Gleichheit aller Menschen wenden ...
    Ein Mann hat das Recht zu erfahren, weshalb sein Todesurteil gefällt wurde. Ich hoffe, ich habe dir die Gründe ausreichend dargelegt. Ich bedauere, daß du dein Ende gebunden wie ein Tier finden wirst, aber wir müssen unseren Leuten zeigen, daß diese Dreckweltmenschen Bestien sind, was immer auch ihre Quotienten zeigen.«
    Regis Le Gwyns Blick wanderte von einem zum anderen. »Ich nehme an, daß Karil für euch alle spricht?«
    »Regis, es gibt keinen anderen Ausweg. Dein Tod muß sein«, antwortete einer.
    Überraschenderweise lachte Regis Le Gwyn. »Ein Freund warnte mich, daß genau das geschehen würde. Ich glaubte ihm nicht. Wie ihr sagtet, ich bin nicht fähig zu regieren ... Wer wird der nächste Kontroller? Karil, du?«
    »Es wird eine Wahl abgehalten werden.«
    Wieder lachte Le Gwyn. »Ja, ich kenne mich mit Wahlen aus ... Nun, verschwendet keine weitere Zeit, meine Herren. Laßt uns diese kleine Komödie beenden. Nachdem ihr mich getötet habt, werdet ihr den Wilden und seine beiden Begleiterinnen jagen müssen. Das dürfte äußerst interessant werden. Der Mann hat noch höhere Quotienten als selbst Zangwin annahm.«
    Berry hatte im Gras versteckt alles mit angehört. Als die Ristos ihre Jagdlaser hoben, brannte er dem ersten den Kopf von der Schulter. Die anderen erstarrten vor Schreck.
    »Keine Bewegung, oder ihr sterbt ebenfalls! Laßt eure Waffen fallen, dann kommt ihr mit dem Leben davon!« rief Berry, immer noch im Gras verborgen.
    Einer der Ristos drehte sich um. Berry erschoß ihn, ohne zu zögern. Die drei übrigen warfen die Laser von sich.
    Berry deutete Tala und Vron an, im Gras versteckt zu bleiben und ihm Deckung zu geben. Dann stand er auf und schritt auf die Ristos zu.
    »Ich bin nur ein Dreckweltwilder«, sagte er. »Aber ich versuche mein Wort zu halten. Der Kontroller ist mein
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