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Sklaven des Himmels

Sklaven des Himmels

Titel: Sklaven des Himmels
Autoren: Edmund Cooper
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Bienen hatten ja ihre Auseinandersetzung weitergeleitet. Berry hoffte, daß man die Teknos nicht unter zu großen Druck setzte. Zweifellos verlangten viele der einflußreichen Ristos, daß die Teknos sofort etwas für die Sicherheit des Kontrollers unternahmen. Aber Bors Zangwin war ein guter Schachspieler ...
    Berry sah die glänzenden Metallstäbe der elektronischen Mauer in etwa einem Kilometer Entfernung. Die Sonne hatte den Zenit bereits überschritten. Es war Zeit, etwas zu essen und ein wenig zu rasten. Sie hatten den Wald inzwischen hinter sich gelassen und befanden sich im offenen Grasland. Das nächste Tor zur tropischen Zone war sicher nicht mehr weit.
    Plötzlich rannte aufgestörtes Wild aus dem Wald, und Vögel flatterten kreischend in die Höhe. Das konnte nur eines bedeuten.
    »Leg dich ins Gras und verhalte dich ganz ruhig«, befahl Berry dem Kontroller, »wenn du nicht willst, daß ich dir die Hände verbrenne.« Er bedeutete auch Vron und Tala, sich hinzulegen.
    Regis Le Gwyn gehorchte. Aber der Triumph in seiner Stimme war unverkennbar, als er sich an Berry wandte. »Meine Leute suchen mich, Wilder. Du wirst dich nicht lange gegen sie halten können.«
    Berry war froh, daß das Gras so hoch war. »Häuptling, ich warnte deine Leute, ich würde dich töten, falls sie uns verfolgten. Aber ich hätte es erwarten müssen. Es gibt offenbar einige, denen dein Tod gerade genehm wäre.«
    »Berry, du bist ein Narr. Meine Freunde kommen, um mich zu befreien, trotz der Gefahr für sie.«
    Berry seufzte. »Häuptling, siehst du es denn nicht ein? Sie haben nicht die Absicht, dich zu befreien, sondern dich zu töten oder zumindest dafür zu sorgen, daß du getötet wirst. So ist es auch bei den Stämmen auf der Erde. Wenn die Leute der Meinung sind, daß ihr Häuptling zu viele Fehler gemacht hat, dann zwingen sie ihn, sich ihren Messern zu stellen, und wählen einen neuen Häuptling. Diese – deine Freunde, wie du glaubst – jagen nicht uns Dreckweltwilde, sondern dich.«
    Regis Le Gwyn lachte. »Jetzt weiß ich genau, welch ein Narr du bist, trotz deiner Ausbildung durch die Teknos. Wir sind zivilisierte Menschen. Meine Freunde scheuen keine Gefahr, um mir zu helfen.«
    »Häuptling, du hast noch viel zu lernen.« Wieder seufzte Berry.
    Fünf Männer traten aus dem Wald. Ihrer Kleidung nach waren sie alle Ristos. Sie trugen Jagdlaser und näherten sich vorsichtig, aber zielsicher, als wüßten sie genau, wo die Flüchtlinge sich versteckt hielten.
    Einen kurzen Augenblick wunderte sich Berry, denn er hatte nicht erwartet, daß die Ristos so gute Fährtenleser waren. Doch dann verstand er. »Du trägst einen Mikrosender bei dir, Kontroller?« Doch es war keine Frage, sondern eine Feststellung.
    Regis Le Gwyn schwieg, und das war Antwort genug.
    Die Verfolger waren nun weniger als vierhundert Meter entfernt und näherten sich stetig und noch vorsichtiger.
    »Noch hast du Zeit, deinen Sender wegzuwerfen, Häuptling. Das Gras ist hoch. Ehe sie uns erreichen, können wir weit genug nach einer Seite kriechen und sie überraschen.«
    »Wilder, siehst du denn nicht ein, daß das Spiel zu Ende ist? Zwar kannst du mich noch töten, aber dein Schicksal ist bereits besiegelt.«
    »Ich gab deinen Leuten mein Wort. Ich werde auch jetzt noch versuchen, es zu halten, aber dafür muß ich von dir verlangen, daß du dich weder erhebst, noch durch Rufe bemerkbar machst, bevor deine Freunde nicht ganz nah sind. Ich muß mich nun um die Frauen und mich sorgen.«
    Der Kontroller blickte ihn erstaunt an. »Ein Dreckweltwilder mit Ehrgefühl! Also gut, dafür, daß du mich nicht tötest, warte ich, bis meine Freunde auf fünfzig Schritt herangekommen sind, ehe ich mich ihnen zeige. Doch danach werde auch ich dich jagen.«
    »Wenn du am Leben bleibst«, erwiderte Berry. Schweigend winkte er Vron und Tala zu. Sie krochen so behutsam wie nur möglich durch das hohe Gras, die Laser in Bereitschaft.
    Als Berry annahm, daß die Ristos etwa die fünfzig Schritt an den Kontroller heran waren, bedeutete er den Frauen anzuhalten. Vorsichtig hob er den Kopf, um durch die Grasspitzen hindurchzuspähen.
    In diesem Augenblick stand Regis Le Gwyn auf und winkte seinen Freunden zufrieden zu. Die fünf Ristos waren noch etwa vierzig Meter von ihm entfernt. »Karil, Jorn, Ulrus – gut gemacht. Yura, Solon, schön, euch zu sehen. Es ist mir nichts geschehen, wie ihr seht.«
    »Wo sind die Drecktiere, Regis?«
    Der Kontroller zuckte die Schultern.
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