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Skandal um Prinzessin Natalia (Julia) (German Edition)

Skandal um Prinzessin Natalia (Julia) (German Edition)

Titel: Skandal um Prinzessin Natalia (Julia) (German Edition)
Autoren: Kate Hewitt
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Geschäftigkeit zu meiden, die mit dem angekündigten Besuch des Scheichs von Qadirah zusammenhing. Sie versuchte, nicht an Ben zu denken. Doch Geist und Körper folgten den eigenen Bedürfnissen und riefen immer wieder wehmütige Erinnerungen wach, die sie zum Lachen, Weinen und um den Schlaf brachten.
    Es war ein abschließender Besuch in Bens Büro, der alles änderte.
    Natalia wusste, dass sie unter den gegebenen Umständen nicht länger unbeschwert mit ihm und den Kindern zusammenarbeiten konnte, wollte aber auch nicht so einfach verschwinden, ohne sich wenigstens von ihren Kollegen verabschiedet und eine Erklärung abgegeben zu haben. Aber so weit kam sie gar nicht.
    „Lies das!“, forderte Ben stirnrunzelnd und hielt ihr eine Zeitung hin, sobald sie sein Allerheiligstes betrat.
    Wie einfach plötzlich alles war, und wie wenig es noch zählte.
    „Das kann ich nicht“, entgegnete Natalia schlicht. „Ich leide nämlich unter Dyslexie und kann nur sehr eingeschränkt lesen und schreiben.“
    Ben wirkte wie vor den Kopf geschlagen und schien zunächst nicht zu wissen, ob er das für einen Scherz halten sollte oder nicht. Doch Natalias blasses, ernstes Gesicht sprach für sich.
    „Warum hast du das bisher verschwiegen?“, fragte er perplex. „Ich hätte doch Zugeständnisse machen können und …“
    „Genau das wollte ich nicht“, unterbrach sie ihn ruhig und lächelte schwach. „Ich wollte es nie, außerdem wissen nur sehr wenige Menschen davon. Es ist so eine Art Familiengeheimnis .“
    „Und warum?
    „Schlechte Presse?“
    „War das die Entscheidung deiner Eltern? Warum haben sie dir keine adäquate Hilfe zukommen lassen?“ Ben schüttelte verständnislos den Kopf. „Es gibt doch inzwischen vorzügliche Therapien.“ Er brach ab, als er Natalias Blick begegnete. „Danke, dass du es mir gesagt hast, es muss dir nicht leichtgefallen sein.“
    Sie zuckte mit den Schultern. „Das zählt jetzt alles nicht mehr.“
    „Und warum nicht?“
    „Ich … ich meine, es zählt für uns nicht mehr“, stammelte sie schwach. „Ich hatte Angst, es dir zu gestehen, weil ich nicht wollte, dass du mich … da kannte ich dich noch nicht gut genug. Außerdem bin ich nicht daran gewöhnt, über mich zu reden.“
    „Das ist mir nicht entgangen.“
    „Ist ja auch egal“, entschied Natalia und gab sich einen Ruck. „Wie du ja weißt, werde ich demnächst heiraten und …“
    „Ach ja, deine bevorstehende Hochzeit! Wie heißt noch dein Zukünftiger?“
    „Wie … du willst seinen Namen wissen?“, fragte sie verwirrt.
    „Den kennst du doch, oder?“
    „Es ist der Scheich von Qadirah.“
    „Seinen Vornamen, Prinzessin .“
    Natalia blinzelte. „Khaled … er heißt Khaled.“
    „Und er hat persönlich um deine Hand angehalten?“
    Natalia begegnete seinem sengenden Blick, ohne mit der Wimper zu zucken. Sie war Ben Jackson absolut keine Rechenschaft schuldig. „Wir haben einander noch nicht persönlich kennengelernt, aber das ist in unseren Kreisen durchaus üblich.“
    „Er kennt dich nicht so, wie ich dich kenne, Prinzessin “, sagte Ben weich und entwaffnete sie damit. „Und das wird er nie tun, weil du ihn gar nicht willst.“
    „Darum geht es nicht“, erwiderte sie spröde. „Ich …“
    „Du kannst Nein sagen. Sieh dir deine Schwester Sophia an oder deinen Bruder Alessandro. Haben sie es nicht auch getan? Sag Nein, wenn er nicht der Richtige ist, wenn du mich willst, Natalia.“
    Ihr Herz machte einen Sprung und schlug plötzlich so laut und schmerzhaft, dass ihr ganz schwindelig wurde. „Nein, ich …“
    „Ja!“ Und plötzlich war er bei ihr. Doch als er sie in die Arme ziehen wollte, wich Natalia zurück.
    „Du hast mir immer vorgeworfen, nicht offen zu sein, Ben, doch was ist mit dir? Du erwartest von mir, dass ich meine Eltern enttäusche und Jahrhunderte alte Familientraditionen aufgebe. Aber wofür? Du glaubst immer noch, alles unter Kontrolle zu haben, oder? Aber bevor du nicht bereit bist, für mich ebenso viel aufzugeben, wie du es von mir verlangst, ist es mir das nicht wert!“ Damit wandte sie sich um und ging.
    Stocksteif stand Natalia vor dem Spiegel in ihrem Schlafzimmer und betrachtete ihr bleiches, beherrschtes Gesicht. Das lavendelfarbene Abendkleid, das sie für den Antrittsbesuch ihres zukünftigen Ehemanns ausgesucht hatte, war nur eine Schattierung dunkler als die Ringe unter ihren Augen.
    Scheich Khaled von Qadirah …
    „ Euer Hoheit ? Ihre Mutter lässt ausrichten,
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