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Sinnliche Eroberung

Sinnliche Eroberung

Titel: Sinnliche Eroberung
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ihrem auffälligen Tageskleid, zupfte die Straußenfeder am Hut zurecht, so daß sie sich bis unter ihr Kinn ringelte, und wählte einen kleinen roten Sonnenschirm. Man konnte nie wissen, vielleicht brauchte sie ja eine Waffe.
    Als erstes fuhren sie bei Chesterton und Barlow vorbei, wo Diana ein halbes Dutzend Papiere unterzeichnete, dann brachte die Kutsche sie das kurze Stück zum Grosvenor Square.
    Die Davenports hatten die letzte Woche in Bath verbracht. Vor vier Tagen, als das Gericht Dianas Ehe annullierte, waren sie wie eine Hundemeute in Hardwick Hall eingefallen. Und nach Mr. Burkes Bescheid, daß Lady Diana nicht hier sei, verschwendeten sie einen ganzen Tag damit, einen Durchsuchungsbefehl zu bekommen, der die Beute jedoch auch nicht zum Vorschein brachte.
    Daraufhin deutete Mr. Burke gelassen an, daß das Vögelchen nach Bristol entflogen sei, also hefteten sie sich spornstreichs an ihre Fersen. Der abscheuliche Burke vergnügte sich zweifellos königlich auf ihre Kosten! Und jetzt, da es zu spät war, besaß Diana die Unverfrorenheit, einfach aufzutauchen und sich vom Butler ankündigen zu lassen!
    »Guten Tag, Richard. Guten Tag, Prudence; wie geht's der alten Hüfte?«
    Die Augen des Herzogs von Bath funkelten befriedigt, als er sah, wie Prudence der Kiefer herunterklappte und sie den Mund dann eilig zu einer dünnen Linie zusammenpreßte.
    »Wo du die Frechheit hernimmst, vor aller Augen herumzu-stolzieren, wo du der Skandal von ganz London und Bath bist, geht über meinen Verstand.«
    »An Frechheit hat es mir noch nie gemangelt, Prudence.« Diana lächelte. »Du hast zwar dein Bestes getan, mich kleinzukriegen, aber wie du siehst, hat keine deiner erbärmlichen Intrigen funktioniert.«
    Prudence reckte hochmütig das Kinn und musterte sie verächtlich. »Zumindest hatte ich das Vergnügen, deine Ehe aufzulösen!«
    Zur Hölle mit dir, Prudence, du schaffst es immer noch, mir wehzutun.
    »Ein Wort unter vier Augen, Davenport?« fragte der Herzog ruhig.
    Als Diana mit Prudence allein war, ließ sie sich die Verwundung nicht im geringsten anmerken. »Eine Heiratsurkunde ist doch nur ein Stück Papier, Prudence, und wirklich nicht wichtig.«
    Prudence lächelte grausam. »Nicht, wenn sie durch ein anderes Stück Papier außer Kraft gesetzt ist!«
    »Da du von Papieren so fasziniert zu sein scheinst, habe ich auch eines für dich.« Diana griff in ihre Handtasche und reichte ihr ein Dokument.
    »Eine Räumungsklage?« kreischte Prudence.
    »Es besteht keine Eile; mir genügt es, wenn ihr das Haus bis Mitternacht verlassen habt.«
    »Du widerliches Miststück«, schnaubte Prudence und trat drohend auf sie zu.
    »Paß auf, Prudence, oder ich verpasse dir eine Bognor-Injektion.«
    »Was?«
    »Ich schiebe dir meinen Sonnenschirm in den Hintern und spanne ihn auf!«

39. Kapitel
     
    Der Herzog trieb ebenfalls seine Scherze auf Richard Davenports Kosten. Er hielt eine Handvoll Papiere in der Hand, die genau so tödlich waren wie eine geladene Pistole.
    Richard beäugte ihn argwöhnisch.
    »Ich will Sie nicht länger auf die Folter spannen. Dieses Dokument berechtigt zu einer gründlichen Untersuchung der Verwaltung von Lady Dianas Vermögen.«
    Richard erbleichte.
    »Und dieses hier beschuldigt Sie der Entführung einer Minderjährigen; dies hier der illegalen Festhaltung derselben.«
    »Wir handelten innerhalb unserer Rechte als gesetzliche Vormünder.«
    »Das gilt nur bei gerechtfertigtem Anlass .«
    »Das Mädchen hatte den Verstand verloren, sie glaubte, sie wäre in eine andere Zeit versetzt worden.«
    »Nur Sie und ich und Dr. Wentworth haben sie davon sprechen hören, und der Doktor und ich werden das bestreiten.«
    »Dr. Bognor ist ebenfalls Zeuge«, meinte Richard triumphierend.
    »Dr. Bognor befindet sich in noch größeren Schwierigkeiten als Sie, Davenport. Ich fürchte, seine Tage als Arzt sind gezählt, ebenso wie Ihre als Anwalt. Oh, ich vergaß ganz, dieses Dokument hier zu erwähnen, in dem Sie der Unterschlagung beschuldigt werden. Da Sie ja mit den Gesetzen vertraut sind, kennen Sie das Strafmaß.«
    Richards Gesicht wurde kalkweiß und er fing an zu schwitzen. Der Herzog sah sich das ein paar Minuten lang an.
    »Vielleicht könnte ich Lady Diana ja dazu überreden, einige dieser Anklagen fallenzulassen, wenn Sie meine Frau wäre.«
    Richards Hände zitterten. »Prudence wird nie ihre schriftliche Einwilligung zur Heirat geben.«
    »Glücklicherweise sind ja Sie Dianas gesetzlicher Vormund
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