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Sinnliche Eroberung

Sinnliche Eroberung

Titel: Sinnliche Eroberung
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sehen.«
    »Äh... ich habe sie weggeworfen«, redete Diana sich heraus.
    »Den Beweis für dein Debüt bei Almack's weggeworfen?« Prudence konnte es nicht fassen.
    »Sie war ziemlich voll. Ich habe mit William Lamb getanzt, mit Lord Ashley, mit Lord Granville und... oh, ja, mit Peter.«
    »Peter Hardwick?« fragte Prudence gespannt.
    »Nein, Peter Cowper.«
    Bei Prudence läuteten die Alarmglocken. Nicht ein Tanz mit Peter Hardwick! Und das, nachdem sie und Richard ihn längst um den Finger gewickelt hatten. Sie musste etwas Abfälliges sagen, um Diana von Cowper abzubringen. »Ein recht beleibter junger Mann.«
    Diana kam bei diesen Worten der Gedanke an den Vergleich mit dem Glashaus. »Du erwähntest Peter Hardwick? Kennst du ihn denn?« fragte sie ihre Tante beiläufig.
    »Äh... Richard hat irgenwelche Immobiliengeschäfte mit ihm.«
    »Ach so«, meinte Diana.
    »Hast du mit ihm getanzt?«
    »Nein.«
    »Hat er dich gefragt?« forschte Prudence.
    »Das schon«, räumte Diana ein.
    »Warum, bei allen Heiligen, hast du dann nicht mit ihm getanzt? Er ist ein äußerst respektabler junger Mann.«
    »Tatsächlich?« Dianas Mund zuckte, als sie an ihn dachte.
    »Ich kann einfach nicht glauben, daß du ihn abgewiesen hast!«
    »Um die Wahrheit zu sagen, ich fühle mich noch nicht sicher genug, was meine Fertigkeit im Tanzen betrifft. Bei William und den anderen macht das nichts aus, sie sind noch so jung, aber Peter Hardwick kommt mir anders vor.«
    Prudence stieß einen erleichterten Seufzer aus. Diana fühlte sich zweifellos zu dem Mann hingezogen. »Was du brauchst, ist noch ein wenig Zeit mit Dame Lightfoot.«
    »Oh, da teile ich ganz deine Meinung, Prudence. Heute nachmittag habe ich eine Stunde. Kannst du Bridget entbehren?«
     
    Diana stand wie verzaubert in dem Saal mit den Spiegelwänden. Die weiße Tunika fühlte sich federleicht an. Der Rock bestand aus hauchdünnem Stoff und fiel in Falten um ihre Oberschenkel. Eine ihrer Schultern war entblößt, und die Goldreifen an ihrem Oberarm bildeten eine perfekte Ergänzung. Ein zierlicher goldener Köcher mit Pfeilen war an ihren Rücken geschnallt, wobei sich die Riemen vorne unter ihren Brüsten kreuzten und deren runde Fülle unterstrichen. Die flachen Sandalen waren bis über ihre Waden geschnürt, was ihre schlanken Beine ungeheuer lang wirken ließ. Eine Juwelenspange faßte ihr Haar oben auf dem Kopf zusammen, das von dort in herrlicher Pracht über ihren Rücken fiel. Sie sah nicht nur aus wie eine Göttin, sie fühlte sich auch so.
    »Der Maskenball findet Freitagabend statt«, bemerkte Allegra.
    »Um Himmels willen«, japste Diana.
    Allegra reichte ihr eine Maske aus schneeweißen Taubenfedern. Als sie sie aufsetzte, merkte sie, daß sie damit keiner erkennen würde. Die Saat, die Allegra gesät hatte, ging mit einem Mal auf. »Werden Sie mich begleiten? Wie soll ich es bloß schaffen, Freitagabend von Prudence loszukommen?«
    »Überlassen Sie das getrost mir.« Allegra schwenkte wegwerfend die Hand, als ob sie darin einen Zauberstab hielte.
     
    Als Diana zum Grosvenor Square heimkehrte, lagen auf dem Tisch in der Diele ein halbes Dutzend Visitenkarten. Sie blickte sie rasch durch auf der Suche nach einem ganz bestimmten Namen. Ihre Wangen röteten sich sanft, als sie ihn fand. Als Prudence ihr dann noch einen Strauß Rosen reichte, wärmten sich ihre Wangen noch mehr. »Von Peter Hardwick, wie charmant«, sagte sie so unbeteiligt wie möglich.
    »Reichlich unverfroren, würde ich sagen«, bemerkte Prudence hinterlistig, da sie hoffte, Diana würde ihn verteidigen. Sie war enttäuscht, als diese ihr zustimmte.
    »Da hast du recht.« Sie senkte ihre Nase zu den Blüten und atmete ihren himmlischen Duft ein.
     
    Am nächsten Morgen stattete Dame Lightfoot Prudence einen Besuch ab. Ihr enormes Korsett ließ sie ebenso steif wirken, wie ihr Spazierstock mit dem Ebenholzknauf. Sie war die Verkörperung einer ältlichen Matrone. Diana ließ sich nichts anmerken und lauschte ehrerbietig.
    »Sowohl Lady Melbourne und Lady Bessborough haben mich gebeten, ihren Töchtern noch ein paar Extrastunden zu geben, um meine anderen Schülerinnen, die ebenfalls ihr Debüt geben, auszustechen. Meine Integrität gebietet mir jedoch Fairneß allen meinen jungen Damen gegenüber. Aus diesem Grunde ersuche ich um Ihre Erlaubnis, auch Diana Freitagabend in mein Studio kommen zu lassen.«
    »Ihre Moral ist wirklich lobenswert, Dame Lightfoot.«
    Diana räusperte sich, weil
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