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Sinnliche Eroberung

Sinnliche Eroberung

Titel: Sinnliche Eroberung
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ebenfalls ihr Debüt gaben. Hary-O Devonshire, die jüngere Schwester von Georgiana, Penelope Crewe und Fanny Damer waren alle von ihren hoffnungsvollen Müttern hierhergebracht worden, um einen reichen, wohlbetitelten Ehemann zu ergattern. Zu diesem Zwecke hatte man ihnen die Künste weiblicher Tricks und Raffinessen beigebracht, denn jeder wusste , daß sich das andere Geschlecht nur unter Zwang in den Hafen der Ehe schleusen ließ, obwohl die Väter der jungen Mädchen riesige Summen für die Mitgift bereitstellten.
    Lady Davenports Tanzkarte füllte sich rasch. Der junge Herzog Cowper, reich wie Krösus und Besitzer eines gotischen Schlosses in Hertford, machte kein Hehl daraus, daß er Diana ins Auge gefaßt hatte; aber ihr gesunder Menschenverstand sagte ihr, daß seine Eltern wahrscheinlich auf Höheres aus waren, die Tochter eines Herzogs zum Beispiel. Dem Himmel sei Dank dafür, dachte Diana frohgemut.
    Caro Ponsonby trat zu ihrer Gruppe, und Diana fand das Mädchen übernervös, ja fast hysterisch. Ihr Lachen war viel zu laut und ihre Begeisterung wirkte unnatürlich. »Also wer ist bloß dieser waaahnsinnig gutaussehende junge Gentleman in der Gardeuniform?« fragte Caro Diana.
    »Irgend so ein junges Hündchen mit Stammbaum, vermute ich. Es gibt dreihundert Gardisten, aber nur ein halbes Dutzend erhält Zugang zu Almack's.« Diana machte sich nicht einmal die Mühe, sich umzudrehen, als sie ihre abschätzige Bemerkung fallenließ und übersah daher das attraktive Paar dunkler Augen, das den Raum suchend durchmaß, um dann an ihr haftenzubleiben.
    Peter Hardwick überlegte, wer in der Gruppe junger Damen wohl Lady Diana Davenport sein mochte. Seine Erfahrung hatte ihn gelehrt, je größer das Vermögen, desto schlichter die Erbin. Also war das herrliche Wesen mit dem sinnlichen Körper wohl nicht im Rennen. Sein Blick wanderte über die Gruppe und blieb schließlich an einer Kreatur mit einem Teiggesicht und einer ebensolchen Figur hängen. Er wettete zehn zu eins, daß es sich hier um seine Zielperson handelte. Beinahe hätte ihn der Mut verlassen. Kein Wunder, daß sein älterer Bruder, der Herzog, immer darüber scherzte, daß er, Peter, wohl um eine vermögenswirksame Heirat zur Zeugung eines Erben nicht herumkäme. Aber sein lieber Bruder konnte es sich nun einmal leisten, zynisch zu sein, was Frauen und die Ehe betraf. Peter Hardwick konnte es nicht!
    Mit einem Ruck schritt er direkt auf den Wackelpudding zu. Dort verbeugte er sich und fragte, »Lady Diana?«
    Eine sanfte Stimme hinter ihm antwortete: »Ja?«
    Peter drehte sich um und blickte in amethystfarbene Augen. Er hielt den Atem an, aus Angst, die entzückende Erscheinung könnte verschwinden. Doch Nonchalance lag in Peter Hardwicks Natur. »Darf ich um diesen Tanz bitten?« fragte er glatt.
    »Es tut mir leid, Sir. Ich habe bereits einen Partner«, teilte ihm Diana mit.
    »Dann den nächsten«, drängte Peter.
    »Meine Tanzkarte ist voll, tut mir leid.« Dianas Augen funkelten amüsiert und ein wenig bedauernd.
    »Das glaube ich nicht. Lassen Sie mich sehen«, beharrte Peter.
    Diana ärgerte sich keineswegs. Sie lachte hinauf in sein attraktives Gesicht und reichte ihm die Karte.
    Sofort schrieb er seinen Namen über die von zweien ihrer Partner. Dann gab er ihr die Karte zurück.
    Dianas Mund zuckte, als sie Hardwick in großen, energischen Lettern las. »Hartnäckig«, tadelte sie ihn vergnügt.
    »Hardwick, Darling. Peter Hardwick«, murmelte er und seine Augen verengten sich bewundernd.
    »Hartkopf!« korrigierte Diana zur Strafe für seine kühne Liebkosung.
    »Unter anderem«, murmelte er unverschämt. Als er sah, daß Diana seinen Scherz nicht verstand, wurde ihm klar, was er schon die ganze Zeit hätte wissen müssen. Lady Diana Davenport war noch Jungfrau. Sein Blut rauschte bei diesem Gedanken schneller durch seine Adern. Hier wartete ein unverdorbenes Pflänzchen auf ihn!
    Sie sah, wie William Lamb auf sie zusteuerte, um sie zum Tanz zu holen. »Hier kommt schon mein Partner.«
    Peter grinste frech. »Dieses kinnlose Genie können Sie mir doch nicht im Ernst vorziehen.«
    Diana musterte ihn einen Moment lang unverblümt. »Das kann ich durchaus.« Sie nahm Williams Arm und ließ Peter Hardwick stehen. Aber nicht im Traum! protestierte eine leise Stimme in ihrem Kopf.

3. Kapitel
     
    Beim Frühstückskakao am nächsten Morgen löcherte Prudence Diana endlos nach jedem Detail ihres ersten Ballabends. »Laß mich deine Tanzkarte
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