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Simplify Your Life - Endlich mehr Zeit haben

Simplify Your Life - Endlich mehr Zeit haben

Titel: Simplify Your Life - Endlich mehr Zeit haben
Autoren: Marion und Werner Kuestenmacher
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körperliche Schmerzen. Wenn es Ihnen gelingt, sich nur auf die momentane Arbeit zu konzentrieren, können Sie ruhig und froh werden – selbst bei eigentlich widerlichen Aufgaben. Menschen, die gelernt haben, so mit ihren ungeliebten Tätigkeiten umzugehen, berichten von einer verblüffenden Erscheinung: |35| Seit sie diese Arbeiten nicht mehr als Strafe oder Qual empfinden, bieten andere Familienmitglieder oder Kollegen viel häufiger ihre Mithilfe an.
     
    Geben Sie Ihrem PC regelmäßig frei Nichts frisst so viel Zeit wie die heiß geliebte Zeitsparmaschine Computer. Es wäre unrealistisch, hier zur Abschaffung dieser eigentlich auch wundervollen Apparate aufzurufen. Aber bauen Sie in Ihren Tagesablauf immer wieder bewusst computerlose Arbeiten ein. Schreiben Sie kurze Briefe und Faxe von Hand, am besten mit einem guten Füller. Sie werden staunen, was für eine schöne Handschrift Sie mit der guten alten Feder bekommen.
    Formulieren Sie Vorträge nicht wortwörtlich am PC, sondern skizzieren Sie nur Ihre Stichpunkte auf einer Karteikarte – so machen es die meisten Fernsehmoderatoren und professionellen Redner. Der psychologische Hintergrund: Von einem handgeschriebenen Wort lösen Sie sich leichter ab, es gibt Ihnen Freiheit, |36| Emotionalität und Selbstvertrauen. Ein gedrucktes Wort dagegen vermittelt Ihrem Unbewussten: Hier sind die Grenzen, hier herrschen Sachlichkeit und »Buchstabentreue«. Bei einer Präsentation vor einem überschaubaren Hörerkreis verzichten Sie ruhig auf die ewig gleichen bunten Power-Point-Grafiken. Illustrieren Sie Ihre Rede stattdessen mit »live« gezeichneten Skizzen auf einem Flipchart oder einem großen Blatt Papier, das Sie in die Mitte der Runde legen.
    Lernen Sie, ein einfaches Männchen zu zeichnen, mit dem Sie Ihre Botschaften (Handzettel, Mitteilungen, Protokolle) verzieren. Selbst ein schlecht selbst gemaltes Figürchen wirkt viel persönlicher als ein perfektes, das sie irgendwo ausgeschnitten oder aus dem Internet heruntergeladen haben. Variieren Sie Ihr Männchen (oder Tierchen) möglichst jedes Mal. Es ist dann ganz leicht, andere an Ihre Nachricht zu erinnern: »Der Zettel mit dem Mondmännchen drauf!«

|37| Lernen Sie die Kunst des Nichtstuns
    Es gibt Zeiten, da scheint sich alles gegen Sie zu verschwören: Zur Erkältung kommen Stress in der Partnerschaft und Ärger im Beruf, die Bank macht Probleme, die Zeit reicht hinten und vorne nicht für all das, was Sie sich vorgenommen haben und was andere von Ihnen erwarten. Ihr bisschen Leben verdichtet sich zu einem Knäuel schwärzester Gedanken, die alle auf die Erkenntnis hinauslaufen: »Von nun an geht’s bergab.«
    Der Hauptgrund für das nagende Gefühl der Unzufriedenheit und Depression ist die ungenaue Empfindung: »Mir fehlt etwas.« Viele unglückliche Menschen meinen, sie müssten ihrem Leben eine weitere wesentliche Zutat hinzufügen, um aus dem Tal herauszukommen. Meist haben sie schon einiges probiert: ein neues Hobby, einen anderen Beruf, einen neuen Lebenspartner oder sonst einen Kick. Damit Ihr Leben aber wirklich wieder einfacher und glücklicher wird, sollten Sie ihm eine wichtige Zutat gönnen, die die meisten Menschen übersehen: das Nichts. Ihr Leben |38| braucht nicht mehr von irgendetwas, ja nicht einmal weniger von irgendetwas. Sie müssen weder etwas bekommen noch brauchen Sie etwas abzugeben. Sie sollten nur endlich einmal genau in der Mitte verweilen: im Nichts.
     
    Das Nichts als Richtungsweiser Nichtstun, Herumhängen und Stille werden als unproduktiv empfunden. Dabei ist genau das Gegenteil der Fall: Ein Mensch ohne Nichtstun ist wie ein Flugzeug, bei dem alle Navigationsinstrumente entfernt wurden, damit mehr Platz für Treibstoff ist. Wenn Sie vollkommen damit beschäftigt sind, Ziele zu erreichen, verlieren Sie die Fähigkeit zu erkennen, welche Ziele sich lohnen und warum.
    Das Nichts, das wir Ihnen empfehlen, ist mehr (man könnte auch sagen: weniger) als nur Nichtstun. Es ist auch Nichtdenken, Nichtplanen und Nichtträumen. Mystiker und Philosophen aus allen Kulturkreisen haben immer wieder versucht, das Paradoxe des Nichts in Worte zu fassen. Buddha beginnt seine Lehre über die Erleuchtung mit den Worten: »Es kann nicht gelehrt werden.« Die |39| Zen-Meister Japans nennen es den »leeren Spiegel«, in den der Meditierende blicken soll, ohne sich darin zu spiegeln. Die berühmteste Geschichte im jüdisch-christlichen Denken ist die Gottesbegegnung Elias am Berg Horeb (1.
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