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Simplify Your Life - Endlich mehr Zeit haben

Simplify Your Life - Endlich mehr Zeit haben

Titel: Simplify Your Life - Endlich mehr Zeit haben
Autoren: Marion und Werner Kuestenmacher
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Könige 19): Gott ist nicht im Sturm, nicht im Erdbeben, nicht im Feuer. »Und danach kam ein stilles, sanftes Sausen.« Als Elia das hörte, verhüllte er sein Gesicht und trat vor die Höhle, in der er Schutz gesucht hatte. In der Erzählung heißt es nicht plump »Gott war im Sausen«. Nein, die entscheidende Erfahrung ist eine Begegnung mit dem Nicht-Sturm, dem Nicht-Feuer. Erst wo wirklich Nichts ist, jenseits der Suche, dort berührt der Mensch endlich die andere Dimension.
     
    Sichern Sie dem Nichts einen festen Platz In einer terminorientierten Welt müssen Sie auch für das Nichts einen Termin vorsehen. Verankern Sie es fest in Ihrem Tageslauf, als wichtigste »Besprechung« des Tages. Gestatten Sie keinen anderen Prioritäten, sich darüber hinwegzusetzen. Geben Sie Ihrem Nichts auch eine zeitliche Dimension – gut bewährt hat sich |40| eine Viertelstunde. Machen Sie anderen und vor allem sich selbst klar, dass Sie in den 15 Minuten des Nichtstuns völlig beschäftigt sind. Keinerlei Aktivitäten oder Gedanken haben in dieser Zeit noch Platz! Martin Luther hat es einmal so ausgedrückt: »Heute habe ich besonders viel zu tun. Deshalb muss ich heute besonders viel Gebetsstille haben.«
    Schalten Sie während dieser Viertelstunde Ihren Körper auf »nicht spürbar«. Natürlich ist es unmöglich, dass Ihr Körper nichts tut. Das Herz schlägt und die Atmung geht weiter. Die klassische Meditation bedient sich daher eines Tricks: Sie macht genau diese Körperaktivitäten zu ihrem Inhalt. Während Sie sich auf Herzschlag und Atem konzentrieren, nähern Sie sich dem Nichts. Das erfordert Übung. Wenn Ihnen der Hintern oder der Rücken schmerzt, ist das meditative Abschalten unmöglich. Wählen Sie deshalb eine Position oder Bewegung, bei der Ihr Körper am wenigsten stört. Manche Menschen erleben das beim Sitzen oder Liegen, andere beim Laufen, Rollschuhfahren oder Schwimmen.
     
    |41| Entspannen Sie Körper und Geist Hier eine besonders schöne und wirksame Übung zur Entspannung Ihres Körpers: Stellen Sie sich vor, Sie wären der Bogen eines Schützen. Nun spannen Sie den Bogen einmal an (Sie atmen tief ein), halten die Spannung (Sie halten den Atem an) und haken dabei die Sehne des Bogens aus. Atmen Sie danach aus und spüren Sie, wie sich Ihr Bogen viel stärker entspannt, weit über den Punkt hinaus, an dem ihn sonst die Sehne gehalten hätte. Sagen Sie sich dabei in der Stille: »Ich entspanne mich. Ich entspanne meinen Körper. Ich entspanne meine Gedanken.«
    Zur Entspannung gehört, dass auch Ihr Geist in den Leerlauf schaltet. Die grandiose Apparatur in Ihrem Kopf lässt sich allerdings nicht einfach stoppen. Dazu bedarf es wieder eines Kniffs: Machen Sie es wie mit Ihrem Körper und halten Sie Ihre Gedanken nicht an, sondern sehen Sie ihnen zu und lassen Sie sie einfach geschehen. Erfinden Sie ein Bild dazu, das Ihnen sympathisch ist: beispielsweise einen tosenden Wasserfall, durch den Sie langsam |42| gehen, um sich dann dahinter in einer ruhigen und stillen Höhle wiederzufinden. Oder Sie landen wie von Zauberhand auf einer wunderbaren unbewohnten Insel. Von einem riesigen Stein am Strand aus blicken Sie auf das Meer hinaus und finden Ruhe.
    Eine andere Methode, die sich sehr bewährt hat: Stellen Sie sich beim Ausatmen vor, wie sich auf Ihrem Körper in einer etwa handbreiten Schicht ein unsichtbarer, nach unten strömender Fluss bildet. Auf dieser Art von Oberfläche haben die Belastungen keinen Halt mehr. Langsam rutschen Sie von Ihnen ab. Grübeln Sie nicht darüber, was genau das für Lasten sind, sondern sehen Sie ihnen einfach nur erleichtert nach. Freuen Sie sich, wie Sie die bisherige Schwere verlässt. Sagen Sie sich in Gedanken: »Ich entspanne meine Sorgen. Ich entspanne meine Ängste.« Finden Sie Ihre persönliche Ausdrucksform für Ihr »Nichts«.
     
    Kommen Sie zurück Wenn Sie wirklich das Nichts erlebt haben, kann es ausgesprochen |43| mühsam werden, sich wieder auf das Treiben des Alltags einzulassen. Stellen Sie sich als Übergang dorthin den schönsten Platz auf der Erde vor, an dem Sie je waren. Vielleicht eine Hütte am Meer, eine Bergspitze mit 100 km weitem Blick oder einen winzigen einsamen Teich. Gehen Sie am Ende Ihrer Nichts-Erfahrung an diesen persönlichen »Ort des Friedens« und kehren Sie von dort ins Hier und Jetzt zurück. Können Sie sich noch an die Probleme erinnern, die Sie vor 15 Minuten in die Verzweiflung getrieben haben? Natürlich sind sie noch da,
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