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Silberstern Sternentaenzers Sohn 09 - Im Land der wilden Mustangs

Silberstern Sternentaenzers Sohn 09 - Im Land der wilden Mustangs

Titel: Silberstern Sternentaenzers Sohn 09 - Im Land der wilden Mustangs
Autoren: Lisa Capelli
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von seinem Großvater zu wenden. „Ein Freund.“
    „Whitebird und ich, wir sind zusammen aufgewachsen“, sagte der ältere Mann. Er machte eine kurze Pause und schluckte. „Wir waren wie Brüder. Ich habe sehr viel von ihm gelernt. Wir waren unzertrennlich. Bis ...“ Er stockte.
    „Bis was?“, hakte Annit nach.
    „Bis mein Großvater seine merkwürdige, sture Ansicht den Indianern gegenüber entwickelte“, antwortete Steve.
    Der ältere Mann warf ihm einen kurzen Blick zu, dann legte er den Kopf zurück und nickte. „Wie dem auch sei, Whitebird hat mir heute Nacht in vielen Dingen wieder die Augen geöffnet“, fügte er hinzu. „Er sagte, er habe gewusst, dass ich eines Tages kommen werde. Er habe auf mich gewartet.“
    „Wurde auch Zeit“, seufzte Patti. „Ich hatte es nicht mehr zu hoffen gewagt.“
    „Sie wurden um ihr Land betrogen und müssen in den Reservaten ein Ersatzleben führen. Ein erbärmliches Ersatzleben. Das Leben eines räudigen Hundes, das mit ihrer Kultur nichts mehr zu tun hat. Unerträglich!“ Er schüttelte unwirsch den Kopf. „Dazu hat der weiße Mann kein Recht. Aber was soll man schon von jemandem erwarten, der zulässt, dass Tiere gejagt und geschändet werden! Der kann nicht für eine gerechte Sache kämpfen. Ich hab es viel zu lange vergessen“, fügte der Grandpa dann leise hinzu.
    „Was denn?“, fragte Patti nach.
    Der alte Mann zog einen flachen grauen Stein aus seiner Hosentasche und rieb sanft mit dem Finger darüber.
    „Was ist das?“, erkundigte sich Mannito neugierig.
    „Auf diesem Stein steht der Leitspruch der Navajos geschrieben.“ Der Großvater lächelte. „Whitebird hat ihn mir geschenkt.“
    „Und was steht da geschrieben?“
    „Geh aufrecht wie die Bäume, lebe dein Leben so stark wie die Berge, sei sanft wie der Frühlingswind, bewahre die Wärme der Sonne im Herzen - und der große Geist wird immer mit dir sein.“ Die Augen des alten Mannes funkelten. „Der große Geist ist nicht mit Mustangjägern.“ Er zog den Cowboyhut wieder auf seinen Kopf und wandte sich um. Mit einem „Ich muss nach den Rindern sehen“ stiefelte er nach draußen.
    Annit überlegte einen Moment, dann nickte sie Mannito und Denise zu. Fast gleichzeitig sprangen die drei auf und folgten dem Mann auf den Hof. „Dürfen wir mitkommen? Bitte!“
    Der Rancher, der gerade dabei war, sich auf sein Pferd zu schwingen, musterte sie von oben bis unten, dann brummelte er ein kaum hörbares Ja. Ein feines Lächeln umspielte seine Lippen. „Beeilt euch, ich habe keine Zeit zu verschenken!“, fügte er hinzu und trabte davon.
    Die drei Freunde rasten zum Stall, sattelten Silberstern, Ranja und einen Appaloosa und galoppierten hinterher.

Die Qual der Wahl
    Als Annit, Mannito und Denise von ihrem Ausritt zurückkamen, sah es auf der Ranch aus wie bei einer Pferdeauktion. Vor dem Stall standen in einer Reihe sechs prächtige Appaloosa-Pferde, auf der Veranda des Wohnhauses türmten sich Westernsättel, daneben in Plastikhüllen gepackte Cowboyhüte.
    Mit verschränkten Armen stand Frau Steger neben den Pferden und musterte immer wieder eins nach dem anderen. Patti blieb mit Notizblock und Stift bewaffnet dicht an ihrer Seite.
    Herr Steger tigerte auf und ab, eine Hand hatte er nachdenklich unter das Kinn gestützt. „Die sind alle geeignet“, murmelte er dabei vor sich hin und schielte zu seiner Frau. „Am liebsten würde ich alle mitnehmen!“
    „Vergiss es! Sechs sind zu viel und zu teuer, Schatz! Denk dran, dass wir uns schon für zwei Pferde der Fitzgeralds entschieden haben. Wir können höchstens noch vier Pferde mitnehmen“, mahnte Frau Steger.
    „Aber welche?“
    „Dürfen wir aussuchen? Ich, Annit und Mannito, jeder eins?“, meldete sich Denise zu Wort. Sie stieg vom Pferd, Annit und Mannito auch.
    Herr Steger zuckte die Achsel. „Meinetwegen.“
    „Und das vierte such ich aus“, ergänzte Frau Steger.
    Patti machte eine Bewegung wie ein Moderator in einer Fernsehshow. „Meine Damen und Herren, ich habe die große Ehre, Ihnen nun unsere Hauptdarsteller zu präsentieren.“ Sie stellte sich neben das erste Pferd. „Hier haben wir einen Hengst namens Scotty, kastanienfarben, sehr verlässlich und gut entwickelt, fügt sich überall prima ein. Daneben geht Joker an den Start, ein Leopardenschecke mit außergewöhnlicher Zeichnung, Mutter und Bruder sind erfolgreich im Turniersport. Zu Jokers Rechten sehen Sie Lilly, eine ausdrucksvolle Appaloosa-Stute mit
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