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Silberstern Sternentaenzers Sohn 09 - Im Land der wilden Mustangs

Silberstern Sternentaenzers Sohn 09 - Im Land der wilden Mustangs

Titel: Silberstern Sternentaenzers Sohn 09 - Im Land der wilden Mustangs
Autoren: Lisa Capelli
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länger hier auf der Ranch bleiben.“ Als sie ausgesprochen hatte, senkte sie schuldbewusst den Blick und betrachtete die Spitze ihrer Cowboystiefel.
    „Was?“ In diesem kleinen Wort ihrer Mutter lag so viel Entsetzen, dass Annit rasch weitersprach.
    „Nur eine Woche oder zwei!“
    Schweigen am anderen Ende der Leitung. Dann ein leises, enttäuschtes, kaum wahrnehmbares „Oh!“
    „Es ist so toll hier. Wir können so super ausreiten und der Großvater von Steve kennt so viele spannende Geschichten“, fügte Annit hinzu.
    „Ah!“
    „Wie gesagt, wir wollen nur ein bisschen verlängern. Dann kommen wir zurück nach Südholzen. Ihr habt ja jetzt eh viel zu tun. Herr und Frau Steger wollen euch gleich nach der Rückkehr besuchen und den Umbau besprechen. Und die neuen Pferde sind auch schon auf dem Weg und Annit redete vor lauter schlechtem Gewissen ohne Punkt und Komma.
    „Schon gut, Annit!“, fiel ihre Mutter ihr mit festerer Stimme ins Wort. „Wenn du gern noch bleiben willst, dann sollst du das natürlich auch tun.“ Ihre Stimme klang etwas wehmütig.
    „Ich komm bald wieder heim“, versicherte Annit noch einmal.
    Ihre Mutter stieß einen tiefen Seufzer aus. „Du bist wie ein Vogel, meine kleine Annit. Man kann dich nicht festhalten, man kann dich nicht zur Rückkehr zwingen. Du brauchst deine Freiheit. Das habe ich sehr schmerzhaft lernen müssen. Man kann dich nur sehr, sehr lieb haben und hoffen, dass dich dein Weg irgendwann wieder zurück zu uns nach Südholzen führt.“
    Annit versuchte, den Kloß wegzuschlucken, der sich in ihrem Hals gebildet hatte.
    „Versprich mir, dass du dich immer mal wieder meldest, ja?“
    „Versprochen“, sagte Annit leise.
    „Pass auf dich auf, Annit!“
    „Mach ich! Tschüss, Mam.“
    „Bis bald, meine kleine Annit!“
    Annit legte den Hörer zur Seite, wischte rasch mit dem Ärmel ihres Karohemdes über die Augen und ging zurück ins Wohnzimmer.
    Die anderen standen um den Tisch herum und sahen sie fragend an.
    „Wir dürfen noch bleiben“, verkündete Annit.
    Herr Steger griff nach den Unterlagen, die vor ihm lagen. „Dann werd ich gleich mal eure Flüge stornieren.“
    „Und die unserer Pferde“, fügte Annit rasch hinzu.
    „Die auch“, bestätigte Herr Steger und marschierte zum Telefon.

Eine Überraschung
    Am Tag der Abreise war der Himmel über der Ranch strahlend blau. Als Annit am Morgen aus dem Fenster blickte, herrschte auf dem Hof schon hektisches Treiben. Ein großer Transporter fuhr auf den Hof, Pferde wieherten, Männer unterhielten sich lautstark. Rasch schlüpfte Annit in Jeans und T-Shirt, band sich die Haare hinten zusammen und eilte nach unten. Neben der Tür standen die Koffer der Stegers zur Abreise parat.
    Frau Steger und Denise saßen am Frühstückstisch. Es duftete nach Eiern und Speck. Denise hatte eine große Portion French Toast auf dem Teller.
    „Guten Morgen, Annit!“ Sie deutete mit der Gabel auf ihren vollgeladenen Teller. „Das hier werd ich schmerzhaft vermissen. So was Leckeres! Könnt ich Tag und Nacht essen.“
    „Ja klar“, meinte ihre Mutter mit einem kleinen Lächeln. „Und in ein paar Wochen wärst du kugelrund.“
    Denise zog eine Grimasse.
    Annit setzte sich neben sie. „Und wir werden dich sehr vermissen.“
    Denise ließ die Gabel fallen und schlang die Arme um die Freundin. „Und ich euch!“
    „Hast du alles eingepackt, Denise?“, wollte ihre Mutter wissen.
    „Natürlich, und wenn ich doch was vergessen haben sollte, können es Annit und Mannito ja mitbringen.“
    Nancy goss Annit Kakao in die Tasse.
    Annit strich mit dem Finger den Tassenrand entlang. Sie spürte ein komisches Kribbeln in ihrem Bauch. „Besuchst du auch gleich die Zwillingsfohlen? Und schickst mir ein Foto von ihnen?“
    „Mach ich“, versprach Denise.
    „Hast du auch wirklich alles, Denise?“, hakte Frau Steger nach. Offenbar ergriff das Reisefieber sie so langsam. Denn sie schien leicht unruhig zu werden.
    „Jaahaa!“
    Frau Steger stand auf. „Ich sehe besser selbst noch mal in deinem Zimmer nach.“
    „Morgen.“ Mit verschlafenem Blick betrat Mannito den Raum.
    Denise klopfte auf den Platz neben sich. „Setz dich zu mir.“ Sie seufzte. „Ein letztes Mal.“
    „Schade, dass du nicht noch bleiben kannst“, murmelte Mannito.
    „Wir sehen uns ja bald wieder in Deutschland“, versuchte Denise, ihn zu trösten. Aber auch ihre Stimme klang ein wenig brüchig.
    Vom Hof drang Motorengeräusch herein. Offenbar waren
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