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Silberstern Sternentaenzers Sohn 09 - Im Land der wilden Mustangs

Silberstern Sternentaenzers Sohn 09 - Im Land der wilden Mustangs

Titel: Silberstern Sternentaenzers Sohn 09 - Im Land der wilden Mustangs
Autoren: Lisa Capelli
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den Anwesenden hin und her wandern.
    „Wo warst du?“, wiederholte Steve seine Frage. „Ich hab ständig versucht, dich zu erreichen.“
    „Hatte was zu erledigen“, grummelte der Großvater und blickte sich um. „Kann mir mal jemand bitte einen Kaffee bringen?“
    Patti schob ihm eine Tasse hin und goss heißen Kaffee ein. „Wo warst du die ganze Zeit?“
    Der Großvater nahm einen großen Schluck Kaffee, dann streckte er seine Beine weit von sich und lehnte sich zurück. „Es war an der Zeit, eine Sache zu klären.“
    Steve rollte mit den Augen. „Könntest du vielleicht ein klein wenig deutlicher werden, Grandpa? Was genau musste erledigt werden?“
    „Ich habe unserem Nachbarn mit einem Besuch beehrt“, erklärte der Großvater. Seine dunklen Augen funkelten wie tiefschwarze Perlen.
    Patti legte eine Hand vor ihren Mund. „Ich wusste es“, stieß sie aufgebracht hervor.
    „Und weiter ...?“
    „Ich habe ein längst fälliges Gespräch mit ihm geführt und ihm klargemacht, dass ich sein Verhalten keine Sekunde länger dulden werde.“ Der Grandpa machte eine Pause, stützte sich auf der Lehne des Stuhles neben ihm ab und fuhr fort. „Dass ich so eine Sache wie die Schüsse und das mit dem abgeschnittenen Schweif auf keinen Fall akzeptieren kann.“ Er nickte grimmig vor sich hin und verschlang die Finger ineinander. „Dass fortan Ruhe hier zu herrschen hat und dass ich künftig die Mustangfreunde unterstützen werde.“
    „Und das hat er einfach so hingenommen?“, staunte Patti.
    „Oh nein!“ Der alte Mann stand auf, hakte wieder seine Daumen unter und marschierte im Raum auf und ab. „Es gibt eine alte Schuld, die ich nun von ihm eingefordert habe. Es war an der Zeit für ihn, sie einzulösen.“
    „Und was war das?“, hakte Patti nach.
    Der Großvater schüttelte energisch den Kopf. „Das ist eine Sache, die nur ihn und mich etwas angeht. Aber du kannst versichert sein, dass er sich an sein Wort halten wird.“
    Patti fuhr sich durch die Haare. „Nun, das ist ja auch das Wichtigste.“
    „Heißt das, dass diese fiesen Typen jetzt aufhören, die Mustangs zu jagen?“, fiel Annit aufgeregt ein. Die ganze Zeit hatte sie atemlos zugehört.
    Der Großvater nickte ernst. „Zumindest unser Nachbar wird von der schmutzigen Jagd die Finger lassen und seine Leute zurückpfeifen. Der Bestand der Mustangs muss per Gesetz geregelt werden und nicht durch selbstherrliche Mustangjäger und Tierschänder.“
    Steve trat neben seinen Großvater und schlug ihm auf die Schulter. „Willkommen im Klub der Tierschützer, Grandpa! Besser eine späte Einsicht als gar keine.“
    Patti sah den älteren Mann mit großen Augen an. „Und was ist danach passiert? Nach dem Gespräch?“
    „Dann bin ich gegangen.“
    „Ihr habt euch also gar nicht gestritten?“
    Der Grandpa musterte sie kurz und verneinte. „Wie gesagt, ich habe ihm nur deutlich zu verstehen gegeben, dass er künftig mit mir zu rechnen hat, wenn er sich nicht an unsere Absprache hält.“
    „Und wo warst du danach?“, hakte Steve nach. „Du warst die ganze Nacht verschwunden, und so ein klärendes Gespräch, wie du es nennst, dauert ja nicht Stunden.“
    Der ältere Mann holte tief Luft und straffte dabei die Schultern. „Ich habe noch jemanden besucht“, antwortete er schließlich.
    „Noch jemanden?“, wunderte sich Patti.
    Der alte Rancher lehnte sich gegen das Fenster und blickte hinaus auf den Hof. „Jemanden, den ich schon lange hätte besuchen sollen. Die Vorfälle der letzten Zeit haben mir das klargemacht.“
    „Sagst du uns auch wen?
    „Whitebird“, antwortete der Großvater leise.
    „Was?“, kam es von Steve und Patti beinahe im Chor.
    Die Stegers, Annit, Denise und Mannito, die bisher nur schweigend dabeigesessen und zugehört hatten, warfen Patti und Steve fragende Blicke zu.
    Der ältere Mann drehte sich um, nahm seinen Cowboyhut ab und nestelte am Rand entlang. Dabei hielt er den Blick auf den Hut gesenkt. „Whitebird und ich, wir haben die ganze Nacht zusammengesessen und geredet.“ Ein Schmunzeln huschte über sein Gesicht. „Und getrunken. Ziemlich viel Feuerwasser getrunken.“
    „Du und Whitebird, ich glaub es nicht!“ Steve sah seinen Großvater kopfschüttelnd an. „Ich hätte keinen einzigen Cent darauf gewettet, dass ihr jemals in diesem Leben noch miteinander sprechen würdet.“
    „Wer oder was ist denn Whitebird?“, wagte Annit nun zu fragen.
    „Ein Indianer“, erklärte Steve, ohne den Blick
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