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Silberstern Sternentaenzers Sohn 07 - Das magische Amulett

Silberstern Sternentaenzers Sohn 07 - Das magische Amulett

Titel: Silberstern Sternentaenzers Sohn 07 - Das magische Amulett
Autoren: Lisa Capelli
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zum Transporter laufen und die Türen öffnen.
    Doch der Stammesfürst stoppte sie mit einer Handbewegung. „Warte!“ Seine tiefe, kräftige Stimme klang noch dunkler als sonst.
    „Ich will Falak doch endlich sehen!“, drängelte Annit ungeduldig.
    „Wir auch!“, nickten Yussuf, sein Vater und die anderen Beduinen, die sich inzwischen ebenfalls am Ortseingang versammelt hatten und den Anhänger neugierig belagerten. Die Geschichte über die besonderen Pferde der Beni Sharqi war legendär.
    Der Stammesfürst trat zu Annit und legte seine Hand ganz leicht auf ihre Schulter. „Du wirst enttäuscht sein. Sie ist nicht so, wie du es dir wünschst“, sagte er. Seine tief dunklen Augen flackerten, und seine Stimme klang belegt. „Meine Falak hat sich in den letzten Jahren sehr verändert.“
    „Schon möglich“, stieß Annit hervor. „Trotzdem - ich bin so gespannt auf sie!“
    Der Stammesfürst öffnete den Mund, als wolle er etwas sagen, nickte dann aber nur. Er gab ein Zeichen, und die beiden Beduinen, die hinter dem Anhänger standen, machten sich daran, ihn zu öffnen. So langsam, dass es Annit vorkam, als würden sie Stunden brauchen. Ungeduldig trat sie von einem Fuß auf den anderen. Na los! Beeilt euch schon!
    Dann endlich war die Laderampe unten. Doch nichts geschah. Einer der Männer betrat den Anhänger. Im selben Augenblick hörte man Hufgetrappel. Dazwischen lautes, durchdringendes Wiehern und heftiges Schnauben, dann wieder dieses Hufgetrappel. Nun betrat auch der zweite Mann den Transporter. Das Klackern und das Wiehern wurde noch lauter, wilder und heftiger.
    Nach einer Weile kamen die beiden Männer wieder aus dem Anhänger. Schulterzuckend und mit geröteten Gesichtern. Einer der beiden rieb sich seine Schulter, der andere humpelte ein wenig. Sie näherten sich dem Stammesfürsten und redeten kurz mit ihm.
    Der Stammesfürst nickte, winkte zwei andere Beduinen zu sich und ging mit ihnen auf die Laderampe zu. Wieder waren dieses laute Hufklackern und das wilde Wiehern zu hören.
    Annit war so nervös, dass sie unruhig von einem Fuß auf den anderen tippelte - es sah fast aus, als würde sie laufen. „Los jetzt!“, murmelte sie dabei. „Macht schon! Holt sie endlich raus!“
    Schließlich schienen die Männer es doch zu schaffen, das Pferd aus dem Anhänger zu holen. Zuerst sah man nur den edlen, herrlich geformten Kopf mit der mondhellen Mähne und dem kleinen schwarzen Keilstern auf der Stirn, nach und nach erschien dann das ganze prachtvolle Pferd. So wunderschön, dass die umstehenden Beduinen ein bewunderndes Raunen ausstießen.
    Auch Annit stockte beim Anblick des Schimmels einen Moment lang der Atem. Wahnsinn! Falak sieht aus wie Sternentänzer. Sie gleicht ihm tatsächlich aufs Haar. Unglaub lich!, dachte sie aufgewühlt.
    Ganz friedlich ließ sich die Stute nun von der Rampe führen. Doch kaum hatte sie Wüstenboden unter allen vier Hufen, begann sie unruhig hin und her zu tänzeln. Peitschte dabei heftig mit dem Schweif, richtete den Hals angespannt auf und wieherte laut. Dann keilte sie sogar aus. Die Männer, die sie von der Rampe geführt hatten, ließen vor Schreck den Führstrick fallen. Hätte der alte Stammesfürst nicht sofort geistesgegenwärtig danach gegriffen, wäre Falak auf und davon galoppiert. Nun hielt der Stammesfürst sie fest, doch die Stute tobte weiter. Sie keilte noch ein paar Mal aus und bäumte sich auf. Ihre dunklen Augen funkelten wild.
    Er hatte Mühe, sie festzuhalten. „Ruhig, ganz ruhig, meine Falak“, redete er mit leisen Worten auf sie ein und versuchte, die Stute zu beruhigen. Doch Falak dachte gar nicht daran. Sie drehte sich im Kreis, bäumte sich erneut auf, peitschte wild mit dem Schweif und wieherte laut und aggressiv. Ihre Ohren waren ganz flach an den Kopf angelegt, ihre Augen so verdreht, dass man das Weiße darin sehen konnte. Die Drohung, dass man sich besser von ihr fernhalten sollte, war unmissverständlich. Nun keilte sie mit dem rechten Hinterbein wieder heftig aus. Zum Glück befand sich niemand in unmittelbarer Nähe hinter ihr, sodass sie nur in die Luft schlug.
    Annit presste die Lippen zusammen und beobachtete angespannt, was da vor sich ging. Genau wie Carolin es er zählt hat, dachte sie. Als ihre Freundin Falak damals auf Mallorca in einem Stall entdeckt hatte, hatte sich die Stute total aggressiv und wild verhalten. Deshalb hatte ihr Besitzer sie auch weggesperrt.
    Ganz vorsichtig versuchte der Stammesfürst gerade, sich dem
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