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Silberstern Sternentaenzers Sohn 07 - Das magische Amulett

Silberstern Sternentaenzers Sohn 07 - Das magische Amulett

Titel: Silberstern Sternentaenzers Sohn 07 - Das magische Amulett
Autoren: Lisa Capelli
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Ameisen darin unterwegs. „Was bitte soll das denn werden?“, fragte sie halblaut ins leere Zelt. „Spinnst du jetzt total, Annit Georgi? Bekommst du langsam, aber sicher den Wüstenkoller?“
    Genau! Annit nickte vor sich hin. Das ist es wahrschein lich. Heimweh! Heimweh nach Deutschland, nach Südholzen, nach meinen Adoptiveltern, von denen ich lange Zeit dachte, sie seien meine richtigen Eltern. Bis ich erfuhr, dass meine ech ten Eltern in der Türkei leben ... Ich sehne mich wahrschein lich nach der Zivilisation und überhaupt. Annit ließ sich nach hinten auf ein Kissen fallen und verschränkte die Arme unter ihrem Kopf. Ich bin einfach schon viel zu lange unter wegs, überlegte sie. Es wird wirklich langsam Zeit, nach Hause zu gehen. Sie schloss die Augen und versuchte, sich ihre Adoptivmutter vorzustellen v Deren gütige wasserblaue Augen, ihre kurzen aschblonden Haare und den leckeren Pflaumenkuchen, den sie backte. Es ist echt eine Ewigkeit her, seit ich Südholzen verlassen habe, dachte sie und spürte ein leises, sehnsüchtiges Ziehen in ihrem Herzen. Oder seit ich in Lilienthal war und Caro das letzte Mal gesehen habe. Wahnsinn, was seither alles geschehen ist! Annit raffte sich wieder auf, schnappte sich noch die letzte Dattel und machte sich auf den Weg zum Zelt des Stammesfürsten.
    Sein Zelt war ebenfalls in zwei Hälften geteilt, aber weit größer als die Zelte der anderen Dorfbewohner. Im vorderen Bereich hatte es eine Feuerstelle, auf der ein kleines Feuer vor sich hin prasselte. Doch den Boden dieses Zeltes bedeckten etliche farbenprächtige gewebte Teppiche und viele bunte Sitzkissen. In einer Zeltecke stand eine schöne handgeschnitzte Holztruhe, in einer anderen ein Fernseher. Sogar einen Computer gab es hier - und jeder, der eine Mail schreiben wollte, musste es dort tun. Der Zelteingang stand weit offen, aber es war niemand zu sehen.
    „Hallo!“, rief Annit laut ins Zelt.
    Gleich darauf tauchte aus dem hinteren Bereich des Zeltes Barissa auf.
    Annit deutete auf den Computer.
    Barissa lächelte und nickte. Die junge Beduinenfrau diente und arbeitete für den Stammesfürsten, sprach aber nicht so gut Deutsch. Einige der Dorfbewohner hatten die Sprache von einem deutschen Archäologenteam gelernt, das sich zu Studienzwecken eine ganze Weile in der Nähe des Beduinenstammes aufgehalten hatte.
    Annit fuhr den Computer hoch, klickte sich in ihren Webmail-Zugang und schreib an Carolin, „Hi, Caro, wie geht's Dir? Mir geht's heute nicht so megasuper. Ich hab Heimweh und überhaupt. Aber die gute Nachricht ist, dass morgen endlich der Stammesfürst zurückkommen wird. Und er bringt tatsächlich Falak mit. Mann, bin ich gespannt! Mindestens genauso gespannt war ich auf Sahir. Aber leider hab ich noch keine Ahnung, wie ich über Silbersterns Großvater etwas herausfinden kann. Grüße, Annit.
    Und die Mail wegschicken. So! Annit schnaufte tief durch. Es hatte gut getan, der Freundin zu schreiben und sich so ein bisschen die Sorgen von der Seele zu tippen. Hoffentlich kommen Falak und der Stammesfürst tatsächlich auch morgen!, schoss es ihr durch den Kopf. Und hoffent lich kann ich den Geschichtenerzähler dann auch bald davon überzeugen, mir mehr über Sahir zu erzählen. Vielleicht be komme ich ja dann etwas Ruhe in meinen Kopf. Vielleicht!
    Doch leider sollte sich Annit bei diesem letzten Punkt gewaltig täuschen.

Falaks Ankunft
     
    Am nächsten Morgen wurde Annit von laut dröhnenden Motorengeräuschen geweckt. „Falak kommt!“, schoss es ihr sofort durch den Kopf. Noch im Halbschlaf strampelte sie ihre Wolldecke zur Seite, zog sich an und spurtete nach draußen. Gleich darauf raste sie wieder zurück, weil sie ihr Kopftuch vergessen hatte. Schon seit Längerem verbarg Annit nämlich ihre langen schwarzen Haare - wie alle Frauen des Beduinenstammes - unter einem großen Kopftuch. Dann flitzte sie erneut nach draußen.
    In diesem Moment hielt auch schon ein olivfarbener Geländewagen mit einem großen Anhänger am Dorfeingang an. Eine der Wagentüren öffnete sich, und der Stammesfürst stieg aus. Ein hochgewachsener alter Beduine mit einem ebenmäßigen Gesicht, das nun, da er in die Jahre gekommen war, von einigen Falten durchzogen war. Wie immer trug er ein langes, weites weißes Gewand, das weiße Tuch auf seinem Kopf wurde von einem schwarzen, doppelt geflochtenen Band gehalten.
    „Wo ist sie? Wo ist Falak?“, rief ihm Annit atemlos entgegen. „Wie ist sie?“ Sie wollte sofort
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