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Silberstern Sternentaenzers Sohn 05 - Die alte Prophezeiung

Silberstern Sternentaenzers Sohn 05 - Die alte Prophezeiung

Titel: Silberstern Sternentaenzers Sohn 05 - Die alte Prophezeiung
Autoren: Lisa Capelli
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Tier leisten kann“, erklärte sie.
    „Es hat mich mein ganzes Erspartes gekostet. Obwohl der Zirkusdirektor, dem es gehörte, mir einen sehr guten Preis gemacht hat", erzählte Annit. „Aber er hat akzeptiert, dass Silberstern und ich einfach zusammengehören.“ Dank seiner Mutter Ami musste er das wohl! Die weise alte Frau, eine Hexe und Heilerin, hat Rocco wohl schon lange zuvor erklärt, dass Silberstern und ich zusammenbleiben müssen. Da konnte Rocco, der beste Zirkusdirektor der Welt, gar nicht anders .... Und außerdem kann nur ich Silbersterns magische Gabe nutzen, fügte sie in Gedanken hinzu.
    „Das ist schön.“ Elena lächelte sanft. „Es gibt noch gute Menschen.“
    Annit verzog das Gesicht. „Wenn mein Silberstern ein gewöhnliches Pferd wäre, würde niemand darüber reden“, murmelte sie vor sich hin. „Über Ranja wundert sich niemand.“
    „Nun ja, das ist eben der Preis dafür, wenn man etwas Besonderes ist“, erklärte Elena. „Man fällt auf, wird beachtet und beurteilt, ob man das will oder nicht. Alles im Leben hat nun mal zwei Seiten.“ Sie fädelte einen neuen Faden ein. „Kürzlich kam ein Nachbarskind und wollte das herrliche Fell deines Pferdes anfassen.“
    Annit rollte mit den Augen. „Silberstern ist doch keine Jahrmarktattraktion, die jeder betatschen kann. So was nervt mich echt.“
    „Ihn sicherlich auch“, stimmte Elena ihr zu. „Die meisten Menschen, die etwas Besonderes oder berühmt sind, ertragen die viele Aufmerksamkeit nicht. Sie verändern ihr Wesen und werden zu schlechten oder anstrengenden Menschen.“
    „Wie Paris Hilton“, grinste Annit. „Oder Britney Spears, die von einer Entziehungskur zur anderen torkelt.“
    Elena wendete ihr Stickzeug und begutachtete die  Rückseite. „Diese beiden Frauen kenne ich zwar nicht,  aber das kann natürlich gut sein.“
    Annit zog ihre Beine in den Schneidersitz. „Ob das bei Tieren auch so ist?“, überlegte sie. „Ob Tiere auch Starallüren bekommen können?“
    Elena legte ihr Stickzeug zur Seite, stand auf und strich ihren Rock glatt. Sie ging in die Küche und kam mit einem Teller selbst gebackener Kekse zurück, die so verführerisch dufteten, dass sich Annit gleich einen schnappte.
    „Ich habe jedenfalls noch kein Tier gesehen, das Autogramme gibt“, meinte Elena lächelnd.
    „Silberstern könnte einen Hufabtritt auf einem Blatt Papier hinterlassen“, kicherte Annit.
    „Oder einen Abdruck seiner Nüstern“, ergänzte Elena vergnügt. Sie schnupperte in die Luft. „Mein Brot!“ Wild gestikulierend und mit großen Schritten eilte sie zurück in die Küche.
    Gedankenversunken drehte Annit den Keks in ihrer Hand. Sie musste wieder an den schrecklichen Traum vor ein paar Tagen denken, der sie seither nicht mehr losließ, und nun das Gespräch mit ihrer Mutter. Vielleicht sind ja magische Pferde wie Silberstern und Sternentänzer tatsächlich besonders gefährdet, böse zu werden, überlegte sie. Vielleicht stehen sie durch ihre Gabe und die damit verbundene Verantwortung, die auf ihnen lastet, ganz arg unter Stress? Und dies führt dann dazu, dass auch irgendwann ihre böse Seite zum Vorschein kommt.
    Schläfrig, aber immer noch leicht beunruhigt kuschelte sich Annit am Abend auf ihre Matratze. „Caro, ich werde unser Gespräch vergessen, okay?“, murmelte sie vor sich hin. „Warum bitte schön soll ich nach Syrien reisen und mich dort auf die Suche von Silbersterns und Sternentänzers Vergangenheit machen? Okay, Silberstern zickt manchmal ein bisschen, na und?“ Sie gähnte und streckte sich wohlig. „Silbersternchen ist eben ein stolzer Araber.“
    Doch kaum hatte sie die Augen geschlossen, war sie wieder in einem seltsamen Traum gefangen.
    Ein prächtiger Rappe mit einem hellen Stern auf der Stirn trabte über ein Feld. Er war herrlich anzusehen, und alles schien ganz friedlich. Doch plötzlich blieb er stehen. Ganz ohne Vorwarnung stieg er und keilte wie wild aus. Das Pferd erschien jetzt völlig aggressiv. Es drehte sich so schnell um sich selbst, dass es nur schemenhaft zu erkennen war. Doch auf einmal konnte Annit seinen Kopf ganz deutlich sehen. Seine Augen, die eigentlich keine waren, sondern tiefe, dunkle Löcher, aus denen züngelnde Feuerflammen aufstiegen. Alles wirkte düster und bedrohlich. Der Feuerschein der Flammen flackerte heller als tausend Sonnen und formte sich zu einem riesigen Feuerkreis. Annit wollte schreien,
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