Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 096 - Die Gravo-Katastrophe

Titel: Silberband 096 - Die Gravo-Katastrophe
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
Mutter des Lichtes gesehen«, erklärte Quasutan stolz. »Die Wolken rissen auf, und sie blickte mich direkt an. Es war ein erhebender Augenblick. Viele von uns versäumten aber, ihre Augen zu bedecken. Das Licht war so grell, dass sie geblendet wurden. Vielleicht mangelte es ihnen auch an der notwendigen Demut, und sie wurden bestraft.«
    Der Priester legte den Kopf schief. »Du scheinst schon sehr lange das Wasser verlassen zu haben«, sagte er spöttisch. »Dein Gehirn trocknet ein?«
    »Die Wolken rissen auf.« Einer hinter ihm lachte schrill. »Hat man so etwas jemals gehört?«
    »Sie will das Licht der Sonne gesehen haben«, spottete eine Frau. »Gleich wird sie behaupten, dass sie sogar die Kraftpunkte im Reich der Sonnen beobachtet hat, wie sie sich durch das ewige Reich bewegen.«
    Quasutan stand der Gruppe ohnmächtig vor Zorn gegenüber. Sie wusste nichts zu entgegnen. Angesichts dieser ihr töricht erscheinenden Reaktionen war sie hilflos.
    »Du hast gesagt, dass ihr auf der Suche nach der Mutter des Lichtes seid«, brachte sie endlich mühsam hervor, als die anderen sich ein wenig beruhigt hatten. Dabei blickte sie den Priester forschend an. »Habe ich dich falsch verstanden?«
    »Das Leben hier draußen ist einfach und kennt keine Kultur«, sagte der Priester überheblich. »Ich sprach von der Mutter des Lichts. Es ist bedauernswert, dass du davon bislang nichts gehört hast, obwohl sie in dieser Gegend zu finden sein muss.« Er streckte beide Arme überraschend heftig zur offenen See hin aus. »Dort draußen muss sie sein – dort lebt sie.«
    Quasutan konnte nichts Ungewöhnliches erkennen. Noch nicht einmal die Insel war zu sehen, denn sie hüllte sich in dichte Nebel.
    Kaimuntra ging an ihr vorbei, bis hinab zum Dorf. Er stellte sich auf eine Klippe, streckte die Arme aus und blickte schweigend auf die See hinaus. Nach kurzer Zeit fing er an, leise zu singen.
    Quasutan wusste nicht mehr, was sie denken sollte. Unter dem Licht der Sonne Schannion schien alles verrückt geworden zu sein.
    Perry Rhodan machte einen gelösten Eindruck. Das änderte sich auch nicht, als Atlan ihm vorhielt, dass es in dem angeflogenen Sonnensystem keine bewohnten Welten geben könnte.
    »Warum nicht?«, fragte er, und es schien ihn zu belustigen, dass der Arkonide irritiert reagierte. Im Ortungsbild konnte er sehen, dass die Sonne sechs Planeten hatte.
    »Der einzige für intelligentes Leben in Betracht kommende Planet wäre der zweite«, antwortete Atlan zögernd. »Er steht jedoch sehr nahe bei der Sonne und dürfte ziemlich heiß sein – zu heiß. Zweifellos herrschen Durchschnittstemperaturen von mehr als hundert Grad Celsius.«
    »Das ist allerdings sehr hoch«, erwiderte Rhodan. »Trotzdem will ich, dass wir uns diese Welt näher ansehen.«
    »Hast du Informationen, die du uns vorenthältst?«
    Rhodan verstand sofort, was der Arkonide meinte. Sein Blick wurde abweisend, und wieder schloss er eine Hand um den Kristall auf seiner Brust.
    »Was riskieren wir schon, wenn wir diese Welt anfliegen? Die Mutanten werden bald feststellen können, ob dort eine Kleine Majestät existiert. Wenn nicht, versuchen wir es woanders.«
    »Dagegen ist nichts einzuwenden.«
    »Finden wir hier aber einen Plasmakomplex, dann ist die Lage sogar schlimmer als befürchtet. Wenn in so großer Nähe zur Erde eine weitere Kleine Majestät regiert, dann ist BARDIOCs Herrschaft sehr gefestigt. Obwohl wir uns angeblich nur im Randgebiet seiner Mächtigkeitsballung befinden. Die Erde wäre in dem Fall weitaus mehr bedroht, als es den Anschein hatte.«
    Von der Ortung wurden weitere Daten des zweiten Planeten übertragen.
    »Dichte Wolkendecke, die wahrscheinlich niemals aufreißt. Ein großer Teil der einfallenden Sonnenstrahlung wird reflektiert. Temperaturen auf der Planetenoberfläche daher im Durchschnitt nur sechzig Grad Celsius.« Perry Rhodan hob den Kopf und lächelte wieder. »Damit ist es doch ein wenig wahrscheinlicher geworden, dass sich hier intelligentes Leben entwickelt hat.«
    Fellmer Lloyd meldete sich. »Auf dieser Welt befindet sich eine Kleine Majestät«, stellte er unumwunden fest. »Wir Mutanten empfangen die typischen Impulse.«
    »Dann greifen wir an!«, sagte Rhodan.
    Die Männer und Frauen um Kaimuntra begannen damit, die Häuser der Siedlung einzureißen und alles Holz herauszunehmen. Vergeblich protestierte Quasutan dagegen.
    »Geh zur Seite und schweig!«, befahl ihr der Priester. »Wir haben nur ein Ziel: Wir
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher