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Silberband 096 - Die Gravo-Katastrophe

Titel: Silberband 096 - Die Gravo-Katastrophe
Autoren: Perry Rhodan
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müssen zur Mutter des Lichtes und werden uns dabei nicht aufhalten lassen. Von niemandem.«
    Kara und Samok verhielten sich wie alle Dorfbewohner, sie taten nichts.
    Kaimuntra sang wieder. Eine einschmeichelnde, verlockende Melodie kam über seine Lippen. Selbst Quasutan konnte sich dem Einfluss dieses Liedes nicht ganz entziehen. Viel schlimmer aber war die Wirkung auf die übrigen Dorls. Alle stürzten sich auf die Häuser und rissen sie ein, schleppten das Holz heraus und warfen es zu einem großen Haufen zusammen. Andere liefen in die nahen Wälder, und bald kündeten heftig dröhnende Schläge davon, dass sie Bäume fällten.
    Im Grunde genommen hatte Quasutan nichts dagegen einzuwenden, dass die Gebäude abgebaut wurden. Es war sogar an der Zeit, das zu tun. Doch galt es, jeden wieder verwendbaren Stein vorsichtig zu bergen. Nichts durfte zerstört werden, denn an anderer Stelle musste alles neu aufgebaut werden.
    Quasutan setzte sich auf eine der Klippen. Vorübergehend riss der Nebel über dem Meer auf, und die geheimnisvolle Insel wurde sichtbar. Von dort ging ein seltsamer Einfluss aus, der nur sie selbst verschonte. Sie hob den Kopf und blickte zu den tief hängenden Wolken empor. Darüber spannte sich die Unendlichkeit, über die sie recht klare Vorstellungen hatte. Quasutan fühlte, dass ein unendlich weit gespanntes Netz energetischer Linien sie umgab. Sie war sich dessen bewusst, dass sie nur ein winziger Teil des gigantischen Geschehens war.
    Weit entfernt hatte ein Stern zu strahlen begonnen. Quasutan glaubte, die auf Lusamuntra einfallende Energie spüren zu können, und der Drang nach Veränderung wurde immer stärker in ihr. Sie würde ihm bald nachgeben und glücklich sein.
    Von der Insel aber kam etwas, das sich diesem Drang entgegenstellte. Sie konnte sich dagegen behaupten. Sie allein? Reagierten die anderen deshalb so seltsam?
    Die Begleiter des Priesters bauten Flöße. Sie knüpften das Holz mit elastischen Fasern zusammen, dann schleppten sie es zum Wasser und ließen es einfach treiben. Es spielte keine Rolle, ob die Flöße sich weit vom Ufer entfernten oder nicht, schwimmend konnten die Dorls jedes Floß wieder erreichen.
    Dass Kaimuntra überhaupt Flöße bauen ließ, deutete darauf hin, dass er eine größere Strecke auf dem Wasser zurücklegen wollte. Er und seine Gefährten hätten auch schwimmen können, doch niemand verließ ohne zwingenden Grund die Ufernähe, weil die Pfeilfische auf offener See in Schwärmen jagten und zu mörderischen Feinden wurden.
    Was wollte Kaimuntra auf der Insel? Quasutan beschloss abzuwarten. Sie verharrte auf der Klippe und beobachtete das Geschehen, während das in jahrelanger Arbeit mühsam aufgebaute Dorf in Trümmern versank.
    Als sie schließlich sah, dass Kara und Samok übereifrig wurden und keine Rücksicht auf die Brut in ihren Brustbeuteln nahmen, ging sie fauchend auf beide Männer los und streckte sie mit wütenden Hieben zu Boden. Dabei achtete sie aber peinlich darauf, dass ihre Brut nicht gefährdet wurde.
    Für kurze Zeit wurden Kara und Samok wieder normal, sie sahen sich im Dorf um und blickten Quasutan dann entsetzt an. »Was geschieht hier?«, fragte Kara. »Was hat das alles zu bedeuten?«
    »Welch ein Wahnsinn!«, rief Samok, doch schon trübten sich seine Augen von neuem. Er wandte sich einem Trümmerhaufen zu, um ein wenig Holz daraus hervorzuholen.
    Wütend zerrte ihn Quasutan zurück. Sie schleppte Samok aus dem Dorf und band ihn an einen Baumstumpf. Schließlich holte sie auch Kara. Vorsichtig öffnete sie beider Brustbeutel und überzeugte sich davon, dass die Eier unversehrt waren.
    Die Augen ihrer Männer waren so ausdruckslos, dass Quasutan erschrak. Zugleich war sie sich darüber klar, dass sie nicht ewig hier stehen konnten, denn die Gefahr wuchs, dass dieses Stück Land wegsackte. Natürlich konnten beide unter Wasser ebenso mühelos atmen wie an Land. Wenn aber irgendwo auf Lusamuntra Land versank, kamen Schwärme von Raubfischen, angelockt von den zahllosen Tieren, die sich nicht rechtzeitig hatten retten können.
    Quasutan wollte mit dem Priester reden. Kaimuntra befand sich indes schon auf einem der Flöße, mit zehn Männern und zwei Frauen ruderte er auf das Meer hinaus. Seine übrigen Begleiter und die Dorfbewohner folgten ihm auf den anderen Flößen. Ein einziges trieb noch zwischen den Klippen, es war klein und bot nicht mehr als vier oder fünf Personen Platz.
    Quasutan beschloss, dem Priester ebenfalls zu
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