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Silberband 096 - Die Gravo-Katastrophe

Titel: Silberband 096 - Die Gravo-Katastrophe
Autoren: Perry Rhodan
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Schiff Quartoichs, das wie vereinbart mehrere Lichtminuten abseits des Hulkoo-Verbandes wartete.
    Mentro Kosum an Bord der KARIBU musste den günstigsten Moment abwarten. Die größte Gefahr war, dass es einem oder mehreren Schiffen gelingen konnte, der Korvette den Weg zum Mutterschiff abzuschneiden.
    In dieser Sekunde änderte das Beiboot den Kurs – viel früher, als Perry Rhodan erwartet hatte.
    »Senco!«, rief er alarmiert, doch der Emotionaut hatte bereits reagiert. Die SOL beschleunigte mit Höchstwerten und raste der KARIBU entgegen. Das Manöver war für beide Schiffe nicht ungefährlich, denn im Grunde genommen gingen sie auf Kollisionskurs.
    Von der Geschicklichkeit, mit der die Emotionauten das Bremsmanöver durchführen würden, hing der Ausgang des Unternehmens ab. Rhodan spürte, dass seine Hände feucht wurden.
    Jetzt reagierten die Hulkoos.
    Hulkoo-Kommandant Quartoich saß zusammengekrümmt im Pilotensitz und fragte sich, ob das, was er beobachtet hatte, den Tatsachen entsprach oder ob er das Opfer einer Halluzination geworden war.
    Vor wenigen Augenblicken war das terranische Beiboot mit der Inkarnation in einen Hangar des riesigen Mutterschiffs eingeschleust worden. Die SOL war daraufhin mit wahnsinniger Beschleunigung geflohen, die Energiesalven der verfolgenden Hulkoo-Schiffe hatten sie nicht mehr gefährden können.
    Nur allmählich brachte Quartoich seine Gedanken unter Kontrolle. Die Hulkoos um ihn herum waren wie gelähmt und konnten ebenso wenig wie ihr Kommandant begreifen, was sich ereignet hatte.
    Sie haben die Inkarnation entführt!, erkannte Quartoich fassungslos.
    Noch vor Stunden hätte der bloße Gedanke daran genügt, einen tiefen Schock auszulösen – und nun war es geschehen.
    Wie alle anderen war Quartoich dazu erzogen, der Inkarnation blind zu gehorchen. CLERMAC, VERNOC und SHERNOC waren in seiner Vorstellung unüberwindbar und allmächtig. Niemand konnte ihnen etwas anhaben.
    Für Quartoich war nun eine Welt zusammengebrochen. Er vermied es, seine Leute anzusehen. Was sollte er ihnen sagen? Es gab keine Erklärung für diesen unglaublichen Vorgang.
    Egal, wie alles endete, für die Hulkoos, die das Geschehen als unmittelbare Zeugen erlebt hatten, würden immer nagende Zweifel zurückbleiben.
    Und BARDIOC?, dachte Quartoich. Warum greift er nicht ein?
    Der Ortungsimpuls, der die SOL markierte, erlosch in dem Moment. Für die Flotte gab es keine Möglichkeit, das fremde Schiff zu verfolgen.
    Mit einer mechanischen, beinahe roboterhaft wirkenden Bewegung zog Quartoich seine Waffe.
    »Kommandant!«, schrie einer der Umstehenden und stürzte sich auf ihn, um ihm die Waffe zu entreißen. Quartoich stieß den Mann zurück. Er richtete den Strahler auf seine Artgenossen.
    »Bleibt weg von mir!«, befahl er dumpf.
    Eine Zeit lang schaute er die anderen ausdruckslos an, dann sagte er langsam: »Wir sind verloren! Ihr dürft nicht zum Stützpunkt zurückfliegen, denn das wäre euer Ende. Versucht, eine unbekannte Welt zu erreichen und dort zu leben.«
    Sie starrten ihn an.
    »Das ist mein letzter Befehl!«, rief Quartoich. Er setzte sich die Projektormündung der Waffe an den Kopf und drückte ab.
    Wenige Wochen nach diesen Ereignissen begann die Gravitationskonstante im Bereich der drei Sonnensysteme der Varben, sich zu normalisieren.
    Die Bewohner von Dacommion und anderen Welten erholten sich verhältnismäßig schnell. Die Zerstörungen in den Städten waren groß. Glücklicherweise hatte es aber nicht viele Tote gegeben, und die Varben gingen, als wären sie von einer gewaltigen Last befreit, mit großer Kraft daran, die Ordnung wiederherzustellen.
    Auf Wassytoir wurde, ebenso wie auf den anderen Welten von Varben-Nest, eine Interimsregierung eingesetzt, der auch der ehemalige Weltverwalter Traiguthur angehörte. Die Varben führten eine neue Zeitrechnung ein und bezeichneten das beginnende Jahr als das Jahr eins nach der Großen Katastrophe.
    Alle Wohnkugeln des Schweren Magiers wurden zerstört. Eine neue energetische Bandstraße sollte hoch über die Wüste Tervth hinwegführen und zwei Siedlungen miteinander verbinden.
    Für seine privaten Interessen blieben dem ehemaligen Weltverwalter Traiguthur wenig Zeit, aber eines Morgens stieg er in seinen Sonker und flog in die Wüste hinaus. Er landete nahe der Stelle, wo sich vor kurzer Zeit noch die Behausung des Schweren Magiers erhoben hatte. Sand bedeckte die letzten Überreste der Anlage, und auch die alte Straße war
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