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Silberband 096 - Die Gravo-Katastrophe

Titel: Silberband 096 - Die Gravo-Katastrophe
Autoren: Perry Rhodan
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repräsentieren ein Stück alter Heimat«, versuchte Louisyan zu erklären. »Wir Terraner hängen sehr an solchen Dingen, aber das können Sie sicher nicht verstehen, denn Sie haben ja keine Heimat …« Er unterbrach sich und blickte verlegen zu Boden.
    »Sprechen Sie ruhig weiter!«, forderte Langur ihn auf. »Sie wollten sagen, dass ich nie eine Heimat gekannt habe. Das ist richtig. Trotzdem muss ich einen Ursprungsort gehabt haben, den man als Heimat bezeichnen könnte.«
    »Schon gut«, sagte der Kypo-Ingenieur. »Ich wollte Ihnen nicht wehtun.«
    »Eigentlich«, fuhr Langur nachdenklich fort, »hatte ich gehofft, eine neue Heimat zu finden – an Bord der SOL. Aber diese Hoffnung war trügerisch, denn selbst die SOL-Geborenen, die dieses Schiff mit Fug und Recht als ihre Heimat ansehen, geraten in widersprüchliche Gefühle, sobald man mit ihnen über die Erde spricht. Wie konnte ich nur so dumm sein und glauben, dieses Schiff könnte meine Heimat werden?«
    »Sie sind unser Gast.«
    Langur pfiff laut. »Jeder Gast geht irgendwann einmal wieder.«
    »Sie wollen uns verlassen? Wohin wollen Sie gehen?«
    »Früher oder später werden Poser, Kaveer, Daloor und ich die SOL verlassen«, prophezeite Langur. »Zu viert wird es in der HÜPFER zwar ziemlich eng werden, aber wenn wir allein sind, können wir uns auf die Suche nach der Wahrheit konzentrieren.«
    Ihr Gespräch wurde unterbrochen, denn Alaska Saedelaere und Bjo Breiskoll kamen aus der Schleusenkammer. »Gibt es Probleme?«, erkundigte sich der Transmittergeschädigte.
    »Unser Freund macht sich Gedanken über seine Zukunft«, sagte Louisyan.
    Douc Langur ärgerte sich darüber, dass der Ingenieur im Begriff stand, alles weiterzuerzählen. Saedelaere, der schon immer ein besonderes Gespür für die Gefühle des Extraterrestriers entwickelt hatte, ging jedoch überhaupt nicht auf Louisyans Bemerkung ein.
    »Wir starten in wenigen Minuten«, sagte der Maskenträger. »Atlan und eine Wachmannschaft sind für alle Fälle im Laderaum geblieben.«
    Langur ertappte sich bei dem Gedanken, dass er zu gern einmal Alaskas Gesicht gesehen hätte. Was verbarg sich hinter der Plastikmaske und dem Cappinfragment?
    »Befürchtet Atlan, dass es zu Zwischenfällen kommen könnte?«, wollte Louisyan wissen. »Die Inkarnation wurde doch paralysiert.«
    »Mhm«, machte Saedelaere. »Aber wer kann sagen, wie lange die Paralyse bei diesem Wesen anhält?«
    »Schade, dass die Sphäre sich verdunkelt hat«, bemerkte Douc Langur. »Ich hätte zu gern gewusst, was sich in ihrem Innern befindet.«
    »Das werden wir mit Hilfe der Untersuchungen auf der SOL herausfinden«, sagte Alaska Saedelaere zuversichtlich.
    »Wenn die SOL mein Schiff wäre, würde ich die Inkarnation jedenfalls nicht an Bord lassen«, erklärte Langur kategorisch und trottete in Richtung seiner Kabine davon.
    Alaska sah ihm nach. »Wir fürchten uns im Grunde genommen alle davor, dass die Inkarnation in die SOL gebracht wird«, murmelte er nachdenklich. »Trotzdem tun wir es. Handeln wir unter einem inneren Zwang?«
    Bjo Breiskoll räusperte sich unbehaglich. »Du glaubst, die Inkarnation hat uns dazu gebracht?«
    Der hagere Mann zuckte mit den Schultern. »Ich denke, dass es verdammt gefährlich ist, was wir tun – das ist alles.«
    »Wir hätten uns von Anfang an aus dem Konflikt der Superintelligenzen heraushalten sollen«, sagte Louisyan. »Nun ist es zu spät. Wir stecken längst mittendrin.«
    Atlan richtete seinen Stabscheinwerfer auf die im Laderaum der KARIBU schwebende Sphäre. Das Licht wurde von der dunklen Außenhülle der deformierten Kugel reflektiert. Die bewaffneten Wachen schauten ihm aufmerksam zu. Er wiederum brauchte nur einen Blick in ihre Gesichter zu werfen, um zu erahnen, was sich in ihren Überlegungen abspielte.
    Sie hatten Angst!
    Du musst verhindern, dass dieses Ding an Bord der SOL gebracht wird!, meldete sich Atlans Extrasinn. Es ist unkalkulierbar, was danach geschehen kann.
    Der Logiksektor sprach nicht zum ersten Mal diese Warnung aus.
    Langsam umrundete der hochgewachsene Mann mit dem silberfarbenen Haar die Sphäre. Vielleicht befand sich die Inkarnation längst nicht mehr darin. Es war durchaus denkbar, dass CLERMAC, VERNOC und SHERNOC die Fähigkeit besaßen, sich zurückzuziehen.
    Unsinn!, protestierte der Extrasinn. Die Inkarnation ist noch da – und du weißt es.
    Atlan blieb stehen. Sollte er sich über Hyperfunk mit Perry Rhodan in Verbindung setzen und ihm alle
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