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Silberband 089 - Sie suchen Menschen

Silberband 089 - Sie suchen Menschen

Titel: Silberband 089 - Sie suchen Menschen
Autoren: Perry Rhodan
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kein Lebenszeichen mehr von mir gab.
    Patria brachte ein Antigravtablett, das mit allen möglichen Leckereien überladen war. Mir lief das Wasser im Mund zusammen. Doch rechtzeitig erinnerte ich mich daran, dass alles nur Illusion war.
    Aber der Hunger nagte in meinen Eingeweiden, und wenigstens war es eine perfekte Illusion. Ich kostete. Das alles schmeckte hervorragend. Ich kostete ein zweites Mal … Und als ich mit dem Kosten fertig war, war nichts mehr von den Speisen übrig. Und selbst falls Patria mir die Sättigung nur suggerierte, war ich ihr dennoch dankbar. Ich fühlte mich sauwohl. Aber leider nur so lange, bis ich mir meiner Lage wieder bewusst wurde.
    War Patria eine fremde Intelligenz mit parapsychischen Fähigkeiten?
    Das schien mir ausgeschlossen, hatten doch die Individualtaster des Leichten Kreuzers überhaupt nichts registriert. Die Messergebnisse waren eindeutig gewesen. Demnach musste Patria eine Projektion des Schiffsrechners sein. Er gaukelte mir das alles vor. Ich überlegte fieberhaft. Rühmte ich mich nicht immer meiner besonderen Fähigkeiten im Umgang mit Robotern? Meine Erfahrungen mit den Posbis konnten mir hier sehr nützlich sein.
    »Da habe ich den berüchtigtsten Frauenhelden des Universums, aber er ist kalt wie ein Fisch«, nörgelte Patria, ohne mich anzusehen.
    »Du bist eine gute Köchin«, lobte ich.
    Keine Antwort.
    »Und du weißt alles über mich? Wirklich alles?« Mir wurde heiß und kalt.
    »Ich kenne deinen Auftrag in allen Einzelheiten«, fauchte sie mich an. »Ich weiß, dass du meine Speicherung löschen sollst, damit ich die Informationen über den Stern, der SOS funkt, nicht weiterleiten kann …«
    Sie verstummte, weil sie erkannte, dass sie sich verraten hatte.
    »Du bist also der Bordrechner«, sagte ich. Irgendwie erregte mich diese Erkenntnis. Ich rückte näher zu ihr, ergriff ihre Hände und sagte: »Das ist fantastisch, Patria. Ich kann dir gar nicht sagen, wie erleichtert ich darüber bin. Ich fürchtete schon, dass du irgendein nichthumanoides Fremdwesen wärst und wir uns deshalb nie näher kommen könnten. Aber wenn du ein Roboter bist, sieht alles ganz anders aus.«
    Sie schluchzte hemmungslos, mit geröteten Wangen. Patria war eine wahrhaft perfekte Illusion. »Ich habe versagt. Nun, da du weißt, dass ich nur eine Maschine bin, wirst du mich nicht mehr lieben können. Ich werde wieder das einsamste Wesen des Universums …«
    Ich drückte ihre Hände. »Du sprichst von dir von einer Maschine und gleichzeitig von einem Wesen. Aber du kannst nur eines davon sein – und ganz bestimmt bist du keine Maschine, wenn du solcher Gefühlsäußerungen fähig bist.«
    »Roboter bleibt Roboter!«
    »Aber nicht für mich«, sagte ich schnell. »Wenn du mein Gehirn durchforscht hast, dann musst du erkannt haben, dass ich zu Robotern eine besondere Beziehung habe. Ich denke selbst wie ein Roboter.«
    Endlich schaute sie mich wieder an. »Das war auch der Grund, warum ich so sehr hoffte, dass ich dich für mich gewinnen könnte«, sagte sie. »Ich hoffte, du würdest mich verstehen … Du warst meine letzte Chance, Galto. Du bist überhaupt das einzige Wesen, das Verständnis für mich aufbringen könnte.«
    »Und warum glaubst du plötzlich nicht mehr daran?«
    »Ich habe berechnet, dass du einige Zeit – vielleicht drei Monate deiner Zeitrechnung – brauchen würdest, um dich an mich zu gewöhnen und meine Liebe zu erwidern. Dann hätte ich dir ungefährdet die Wahrheit sagen können. Doch du bist viel zu früh dahinter gekommen.«
    »Dummerchen«, sagte ich, während ich ihr zärtlich an die Nase tippte und nicht zu ignorieren versuchte, dass sie nicht wirklich war, sondern nur die Projektion eines hochkomplizierten Roboters, der auf wundersame Weise eine Persönlichkeit entwickelt hatte. »Deine Befürchtungen waren umsonst. Ich habe immer nach einem derart vollkommenen Roboter gesucht, wie du es bist. Ich habe geglaubt, die Vollkommenheit bei den Posbis gefunden zu haben. Deshalb nahm ich ihre Denkweise an. Doch endlich weiß ich, dass ich mir immer ein Wesen wie dich erträumt habe.«
    Hatte ich das nicht schön gesagt? Um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen, meine Worte waren nicht geheuchelt. Ich hatte alles so gemeint, wie ich es sagte, ich sagte es aus einer naiven Spontaneität und dem Zauber des Augenblicks heraus. Ich glaubte ehrlich, mit diesem Roboter als Partner die Vollkommenheit erreichen zu können.
    »Du musst mir mehr über dich
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