Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Silberband 089 - Sie suchen Menschen

Silberband 089 - Sie suchen Menschen

Titel: Silberband 089 - Sie suchen Menschen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
stattgefunden.«
    »Aber warum sollte ich das tun?«, fragte ich. »Ich denke nicht daran, meinen Entschluss zu ändern. Ich bleibe.«
    »Darüber sollst du jetzt nachdenken. Ich ziehe mich für zehn Minuten deiner Zeitrechnung zurück. Du kannst schalten und walten, wie du willst. Überlege dir also gut, was du tust.«
    »Patria!«, rief ich. Aber es kam keine Antwort.
    Ich starrte auf die beiden Speicher und dachte an meinen Auftrag – und daran, was alles passieren könnte, falls die Informationen über die Menschheit in falsche Hände gerieten. Vielleicht war das Volk, das den Roboter erschaffen hatte, kriegerisch veranlagt. Wenn die Fremden nun die Informationen über das SOS-Funkfeuer erhielten und über ihn den Weg fanden …
    Ich durfte das Schicksal der Menschheit nicht so leichtfertig aufs Spiel setzen. Das wäre Verrat an meinem eigenen Volk gewesen.
    Gleichzeitig wusste ich aber auch, dass Patria für mich verloren war, wenn ich diesen Speicher löschte.
     … ein auswegloses Dilemma. Ich stand davor, meine Erfüllung zu finden und endlich die angestrebte Vollkommenheit zu erreichen – und damit die Menschheit zu verleugnen. Oder ich konnte zu meinem Volk stehen und meine privaten Hoffnungen begraben.
    Bis eben hatte ich Posbis und Willys aus meinen Gedanken verdrängt. Doch als ich mir jetzt vorstellte, wie traurig sie über meinen Verlust sein würden, da wusste ich plötzlich, was ich zu tun hatte.
    Ich löschte nicht nur den Speicher mit den Daten über die Menschheit, sondern zugleich Patrias Erinnerung an mich. Das Vergessen war für das verliebte Raumschiff gnädiger. Es genügte, wenn ich für alle Zeit an diese verpasste Gelegenheit denken musste.
    Bericht Galto ›Posbi‹ Quohlfahrt
    Ich kehrte zum Leichten Kreuzer zurück, der sofort Kurs auf die SOL nahm. Dort wurde ich von meinen Betreuern liebevoll in Empfang genommen. Atlan verzichtete auf meinen Wunsch darauf, dass ich Perry Rhodan über meine ›Heldentat‹ persönlich Bericht erstattete. Wer weiß, vielleicht hätte man mir sogar einen Orden angehängt – ein Gedanke, der mich noch tagelang in meinen Albträumen verfolgte.
    Ich befand mich überhaupt in einem scheußlichen Zustand, und ich verdanke es nur der Rücksichtnahme und dem Einfühlungsvermögen meiner Willys und Posbis, dass ich über diese Sache hinwegkam.
    Heute denke ich nüchterner über dieses Intermezzo. Die Zeit heilt eben alle Wunden. Nur wenn ich meiner Betreuer wieder einmal überdrüssig bin, schwärme ich noch von als dem verständnisvollsten und einfühlsamsten Wesen des Universums. Und genau das war das Robotschiff zweifellos. Das kann ich sogar beweisen. Ich bin mentalstabilisiert und trage darüber hinaus ein Zistern-Ventil – dennoch gelang es dem Robotschiff, sich alle Informationen von mir zu beschaffen, die es haben wollte. Das Ergebnis überragender Technik? Ich bin anderer Ansicht.
    Aber dieses Kapitel ist für mich abgeschlossen.
    Nach unserer Rückkehr zur SOL entschloss sich Perry Rhodan, das Sonnensystem in 102 Lichtjahren Entfernung von dem kosmischen Leuchtfeuer anzufliegen. Er war bereit, die Treibstoffreserven dafür einzusetzen, sogar auf die Gefahr hin, dass er keine Menschen fand.
    Die SOL startete wieder ins Ungewisse.

 

     
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher