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Silberband 078 - Suche nach der Erde

Titel: Silberband 078 - Suche nach der Erde
Autoren: Perry Rhodan
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ihn.
    Conschex griff nach meinem Arm. »Tun Sie, als ob Sie nichts sehen«, sagte er.
    »Sind wir schon so weit?«, fragte ich bitter.
    »Wenn Sie nicht morgen schon so sein wollen wie tan Har, dann müssen Sie sich beugen.«
    Ich nickte. Ich wusste, dass er Recht hatte. Aber ich wusste auch, dass ich das nicht lange durchhalten konnte. Früher oder später würde ich Amok laufen.
    Die rote Sonne brannte heiß vom violett verfärbten Himmel herab. Ich kniete nieder und hieb voller Zorn auf die stacheligen Äste eines Heybrischbusches ein, sorgfältig darauf bedacht, mir die Hände dabei nicht aufzureißen.
    »Sie könnten uns wenigstens Handschuhe geben«, murmelte Conschex.
    Ich antwortete nicht. Kompagie und tan Har hatten uns erreicht. Der Bolither griff mit bloßen Händen nach den Büschen und versuchte, sie aus dem Boden zu reißen. Natürlich zerfetzte er sich die Haut dabei. Der Überschwere warf ihm verächtlich ein Beil vor die Füße. Er nahm es auf, flüsterte mit kraftloser Stimme einige Dankesworte und setzte die Arbeit fort.
    Die Hänge des Tals wurden von den gelb und rot blühenden Büschen überwuchert. Ihre Wurzeln gruben sich tief in den Boden. Überall stiegen junge Triebe von den Seitenwurzeln auf. Sie lugten als messerscharfe Stacheln aus dem Boden hervor. Immer wieder rissen sie Unvorsichtigen die Knie auf.
    Am Eingang des Tals standen drei silbern schimmernde Kuppeln. In einer von ihnen waren die Gefangenen untergebracht. In der mittleren lagerten die Vorräte, und in dem Gebäude, das an der engsten Stelle des Durchbruchs errichtet worden war, wohnten Biran Kompagie, ein zweiter Überschwerer, eine Neu-Arkonidin, die ich bisher nur aus der Ferne gesehen hatte, und ein Ara, der eigentlich als Arzt für uns Gefangene vorgesehen war, sich aber nicht um uns kümmerte. Die Kampfroboter hielten sich fast immer außerhalb der Gebäude auf.
    Kurz vor der Mittagspause kam die Neu-Arkonidin zu uns. Ich wusste nur, dass sie Reyke mit einem Namensteil hieß, aber nicht, ob das der Vor- oder Zuname war.
    Sie zeigte mit einer Elektropeitsche auf mich. »He, du da. Komm her!«
    Ich erhob mich und gehorchte. Sie war kleiner als ich und viel hübscher, als ich geglaubt hatte. Ihr Mund wirkte klein und herrisch.
    »Du bist Professor Dr. Goarn Den Thelnbourg, Terraner, stimmt's?«
    »So ist es«, sagte ich gleichmütig.
    »Du bist Hypertransit-Mathematiker, der über eine gewisse Erfahrung mit Sonnentransmittern verfügt. Du hast mit einer Arbeit über Sonnentransmitter habilitiert.«
    »So ist es.«
    »Du hast deine Zeit in der Flotte abgedient, dann bist du in die Industrie gewechselt.«
    »Wissen Sie auch noch etwas, das ich nicht weiß?«
    Sie fuhr auf. Ihre Augen verengten sich. »Der Gouverneur erwartet, dass du ihm hilfst, einige Probleme zu bewältigen!«, fuhr sie fort, ohne mich für meinen spöttischen Hinweis zu bestrafen.
    »Der Gouverneur hat Probleme?«
    »Ich warne dich, Thelnbourg. Treib es nicht zu weit. Bist du bereit, mit dem Gouverneur zusammenzuarbeiten?«
    »Nein.«
    »Vergiss nicht, was mit Akter tan Har geschehen ist.«
    »Das werde ich niemals vergessen.«
    »Das Gleiche könnte auch dir passieren.«
    »So? Könnte es das?«
    »Du glaubst, mit dir tun wir das nicht, weil du hinterher für uns wertlos bist?«
    »So ungefähr.«
    »Du irrst. Wir können das Verfahren an jeder beliebigen Stelle unterbrechen. Wir können dich genauso umformen wie tan Har, ohne deine wissenschaftlichen Qualitäten zu zerstören. Aber wir würden eine freiwillige Arbeit vorziehen.«
    Ich antwortete nicht. Da drehte sie sich halb ab und zeigte mit der Elektropeitsche auf meinen Freund Dr. Esto Conschex. »Wir könnten es zuerst an ihm ausprobieren. Was hältst du davon?«
    Ich wandte mich ab, kniete mich nieder und setzte wortlos meine Arbeit fort. Reyke lachte höhnisch.
    »Dieser Narr glaubt wirklich, uns ignorieren zu können«, sagte sie. Ich erwartete, dass sie ihre Elektropeitsche gegen mich einsetzen würde, aber sie beherrschte sich und kehrte zu der ersten Kuppel zurück.
    »Es wird Zeit, dass wir von hier verschwinden«, sagte Esto Conschex leise. Ich hatte nicht gemerkt, dass er sich mir genähert hatte.
    »Wie denn? Und wohin denn?«, fragte ich verzweifelt. »Das Buschland ist undurchdringlich. Und überall wimmelt es von Raubechsen. Wir kämen keine drei Kilometer weit.«
    Er griff nach meinem Arm. »Hören Sie zu«, sagte er eindringlich. »Ich habe gestern Abend etwas gehört.«
    »Was haben
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