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Silberband 078 - Suche nach der Erde

Titel: Silberband 078 - Suche nach der Erde
Autoren: Perry Rhodan
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narbengesichtiger Mann trat ein.
    »Tekener«, sagte Julian Tifflor überrascht. »Ich dachte, Sie wären auf der Erde.«
    Der Mann mit dem Narbengesicht reichte Tifflor die Hand. »Ich sah meinen Platz hier, bei der USO«, sagte er.
    Watsteyn
    Wider Erwarten kam Angorn gestern nicht in das Lager. Umso ungeduldiger sahen wir seinem heutigen Besuch entgegen. Die Zeit wollte nicht vergehen. Biran Kompagie quälte uns. Er trieb uns bei der Arbeit an, verhöhnte und beschimpfte uns, ohne dass wir uns gegen ihn auflehnten.
    Kraftlos kauerten wir in der Sonne und würgten das Mittagessen aus Synthofleisch hinunter, als Angorn endlich mit seinem Gleiter erschien. Wie immer erhoben wir uns und umringten das Flugzeug. Unsere Wächter hatten noch nie etwas dagegen einzuwenden gehabt. Ich wusste nicht, warum sie uns diese kleine Entspannung gönnten. Vermutlich war auch das ein psychologischer Schachzug.
    Angorn nahm seine Geschäfte auf. Er verkaufte Bokk An, dem Marsianer, drei Zigaretten gegen einen hochwertigen Armreif. Perk Meysch erstand eine Seine, eine zitrusartige Frucht, und musste einen Edelstein dafür hergeben, der unter normalen Umständen ganze Kisten von diesem Obst gebracht hätte. Empört verfolgte ich, dass Angorn die anderen Gefangenen förmlich ausplünderte, indem er sie mit Dingen lockte, die sonst für sie unerreichbar waren. Aber ich sagte mir, dass mich das nichts anginge.
    Geduldig wartete ich ab, bis die anderen Gefangenen versorgt waren. Nur noch Conschex und ich blieben am Gleiter zurück. Wir standen so günstig, dass man uns von der Kuppel der Überschweren aus nicht sehen konnte.
    »Habt ihr es euch überlegt?«, fragte er uns.
    »Die Sache ist interessant, Angorn«, sagte Esto.
    Er nickte. »Und ob, Freunde. Wenn ich euch den Gyro besorge, könntet ihr abhauen.«
    »Warum setzt du ihn nicht selbst ein?«
    Er blickte mich so überrascht an, als hätte ich ihn gefragt, ob er mir eine Million schenken wolle. »Bin ich verrückt? Erstens geht es mir hier prächtig. Ich bringe in kürzester Zeit wahre Reichtümer zusammen. Die Gefangenen stecken mir für den letzten Mist alles Mögliche in den Hals. Ist eine Sauerei, sie so auszunehmen, aber wenn ich es nicht tue, dann machen es andere. Stimmt's?«
    Ich musste ihm Recht geben.
    »Außerdem ist es nicht damit getan, das Schiff flottzumachen. Watsteyn wird scharf bewacht. Das System wimmelt von Wachraumern der Überschweren. Freunde, es gibt eine Reihe von wichtigen Leuten hier. Man möchte nicht, dass sie entwischen oder entführt werden. Deshalb passt man auf.« Er blickte uns an, als erwarte er einen Kommentar, aber wir schwiegen. »Mit anderen Worten: Wenn ihr gestartet seid, habt ihr es noch lange nicht geschafft. Ihr müsst auch aus dem Sonnensystem herauskommen. Und – ehrlich gesagt – warum sollte ich das Risiko eingehen, da draußen abgeknallt zu werden, wenn ich es hier so gut habe?«
    Ich wischte mir mit einem Lappen den Schweiß aus dem Gesicht. Es war drückend heiß. Ich schätzte, dass die Temperaturen weit über vierzig Grad lagen.
    »Also gut, Angorn«, sagte ich. »Wir werden es versuchen. Was willst du für den Gyro haben?«
    »Nur eine Kleinigkeit, Professor.« Er grinste.
    »Und das wäre?«
    »Meine Geschäfte gehen glänzend, Professor. Sie könnten noch besser für alle sein, wenn da nicht ein Überschwerer wäre, der mich wiederum ausnimmt wie eine Weihnachtsgans. Er verlangt eine Provision von fünfzig Prozent.«
    »Das ist deine Sache.«
    »Stimmt! Aber der Kerl passt mir nicht. Er muss weg. Und das ist Ihre Aufgabe, Professor.«
    Ich hatte das Gefühl, einen Schlag in den Magen bekommen zu haben. Dieser Mann verlangte von mir einen Mord!
    »Angorn«, sagte Esto Conschex vorwurfsvoll. Er wiegte seinen kahlen Kopf und legte beide Hände an den Zopfbart, der ihm bis auf den Gürtel hinabreichte. »So geht das nicht. Du kannst doch keinen Doppelmord von uns verlangen.«
    »Doppelmord?« Angorn war überrascht. Er hockte auf seinem Sitz, stützte die kleinen Hände auf die Knie und blickte uns abwechselnd an. Sein hohlwangiges Gesicht trug sieben dünne Narben, die sich vom Haaransatz bis zum Kinn hinunterzogen. Sie waren vermutlich aus kosmetischen oder kultischen Gründen angebracht worden. Angorn trug das aschblonde Kraushaar nach Art der Laren, also wie ein Vogelnest. Rote Bändchen zierten es. Er war klein. Ich schätzte ihn auf höchstens 1,45 Meter. Dennoch wirkte sein schmächtiger Körper kräftig.
    Um den Hals
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