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Silberband 078 - Suche nach der Erde

Titel: Silberband 078 - Suche nach der Erde
Autoren: Perry Rhodan
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lebend hervorgegangen. »Was ist mit Koman Okt?«
    »Das ist der Kerl, der mich ausnimmt. Hört zu. Er muss verunglücken. Am besten stürzt er mit dem Gleiter ab.«
    »Dazu müssen wir an seine Maschine herankommen«, sagte Esto Conschex.
    »Das organisiere ich. Bei uns im Lager müssen die Gefangenen die Wartungsarbeiten an den Gleitern erledigen.«
    »Das ist hier auch so«, antwortete ich.
    »Gut. Ich werde dafür sorgen, dass Koman Okts Gleiter wartungsbedürftig ist, wenn er das nächste Mal hierher kommt – und ihr mit der Wartung betraut werdet.«
    »Das ist schwierig.«
    »Überhaupt nicht«, entgegnete er. »Habt ihr noch keine Reue für euer – hm – böswilliges Verhalten gezeigt?«
    Esto Conschex zeigte das für ihn typische Grinsen. »Schon verstanden, Angorn. Wir werden Kompagie sagen, dass wir vernünftig geworden sind. Wir werden ihn fragen, ob er uns nicht mit kleinen Arbeiten beschäftigen kann. Das ist immerhin angenehmer, als herumzusitzen und zu grübeln.«
    »Du bist ein kluges Kind, Doktor«, lobte Angorn.
    Wir entfernten uns vom Gleiter und setzten uns in der Nähe unserer Haftkuppel auf den Boden. Die Sonne verschwand hinter den Bergen. Der Himmel verfärbte sich dunkelrot, und ein Schwarm von Hautflüglern zog über das Lager hinweg. Die Vögel hatten eine Spannweite von etwa drei Metern. Von den Hängen der Berge hallten die schrillen Schreie der Echsen herab. Die Natur von Watsteyn stand unseren Peinigern hilfreich zur Seite. Es war lebensgefährlich, sich unbewaffnet vom Lager zu entfernen. Wir waren uns darüber klar, dass es noch ein ganz besonderes Problem sein würde, überhaupt zu dem verlassenen Walzenraumer zu kommen.
    »Wie stellen wir es an?«, fragte Esto. Er strich sich über den kahlen Schädel, fand überraschenderweise noch ein Härchen und zupfte es aus. Biran Kompagie ging an uns vorbei. Wir standen respektvoll auf. Esto Conschex brachte es allerdings nicht fertig, dabei auch noch die Hände aus den Hosentaschen zu nehmen.
    Der Umweltangepasste schien uns nicht zu bemerken. Ich sah jedoch, dass es um seine Mundwinkel herum zuckte. Wir setzten uns wieder.
    »Mit einem Tranmit?«, schlug Esto vor.
    »Das wäre eine Idee«, sagte ich nachdenklich. »Wie sieht's mit den Teilen aus?«
    Esto Conschex grinste wiederum in der für ihn typischen Art, die mir sagte, dass er den Plan längst durchdacht hatte. Er konnte ungeheuer schnell und präzise denken. Das hatte ihn als Mitarbeiter für mich so wertvoll gemacht. Dabei ließ sein breites, brutal wirkendes Gesicht mit den dunklen, buschigen Augenbrauen auf einen ganz anderen Mann schließen.
    »Alles, was wir benötigen, können wir in der Kuppel finden. Wir müssen heute Nacht nur ein wenig auf die Suche gehen«, sagte er.
    Ich überlegte kurz und stimmte zu. Er hatte Recht. Es kam ja nicht darauf an, ein perfektes Gerät zu konstruieren, sondern nur ein ganz einfaches Ding zu bauen, das nur einmal funktionieren sollte.
    Ein Tranmit war ein kleines Teil eines Transmitters. Es sorgte dafür, dass die Entstofflichung eingeleitet wurde. Mehr konnte es nicht. Wenn wir ein Tranmit an den Antigrav des Gleiters hefteten, würde es dafür sorgen, dass ein Teil des Antriebs im Nichts verschwand. Ein primitiver Funkbefehl konnte diesen Effekt auslösen. Die Vorteile eines solchen Anschlags waren nicht zu übersehen. Ein Absturz war unvermeidlich. Für eine Nanosekunde absorbierte das Tranmit die gesamte Energieleistung des Gleiters. Natürlich verdampfte es dabei, sodass keine Spuren zurückblieben.
    Normalerweise dachte niemand daran, ein Tranmit als Einzelbauteil herzustellen, denn es war eigentlich zu nichts zu gebrauchen. Ein Transmittertransport ohne Rematerialisierung war sinnlos. Und wenn irgendjemand irgendetwas vernichten wollte, dann konnte er das unter viel geringerem Energieaufwand mit einem Desintegrator tun.
    Der Plan Estos war einfach genial. Nach dem Absturz würde man vielleicht feststellen, dass ein Teil des Antigravs verschwunden war, aber niemand würde diese Tatsache aufklären oder gar uns anlasten können. Darüber hinaus würde niemand auf den Gedanken kommen, dass wir ein Tranmit eingesetzt hatten, denn Laien stellen sich unter solchen Teilchen ungeheuer komplizierte Dinge vor. Das aber entspricht nicht der Tatsache. Ein Tranmit zusammenzubasteln ist nicht schwer – man muss nur wissen, wie. Ich vermutete, dass es unter den Überschweren niemanden gab, der überhaupt wusste, dass es so etwas wie ein
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