Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 078 - Suche nach der Erde

Titel: Silberband 078 - Suche nach der Erde
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
Bauteilchen entdeckte Esto Conschex in den Leuchtscheiben auf dem Gang vor unserem Schlafraum. Das zweite löste ich aus dem Interkom im Hygieneraum heraus. Dann konzentrierten wir uns auf den Antigravprojektor, der die Kuppel versorgte. Mit einem kleinen Trick schafften wir es, ihm einige Steuerelemente zu entnehmen, ohne dabei seine Funktionstüchtigkeit zu beeinträchtigen. Esto triumphierte. Alles ging viel schneller, als wir erwartet hatten. Niemand störte uns. Anders würde es werden, sobald wir die Kuppel verließen. Dann mussten wir an wenigstens einem Kampfroboter vorbei.
    Wir setzten uns im Schlafraum zusammen und begannen mit der Arbeit. Sie ging uns flott von den Händen. Hin und wieder unterbrachen wir sie und diskutierten den nächsten Schritt. Esto Conschex bewies wieder einmal seine Genialität. Wahrscheinlich hätte ich ohne ihn sogar aufgeben müssen. So aber glückte uns etwas, das die Überschweren mit Sicherheit für unmöglich hielten.
    Als der Morgen anbrach, legten wir uns für eine Stunde hin. Ich schlief tief und fest und konnte kaum in die Wirklichkeit zurückfinden, als die Roboter uns weckten. Wir schleppten uns hinaus, schlangen das Frühstück hinunter und hackten dann wieder sinnlos auf die dornigen Sträucher ein, um einen Raumhafen zu errichten, der vielleicht niemals benutzt werden würde. Kurz vor der Mittagspause kam Biran Kompagie zu uns. Er blieb geraume Zeit hinter mir stehen, dann setzte er mir den Fuß auf die Wade meines rechten Beines. Stöhnend richtete ich mich auf.
    »Du arbeitest verdammt langsam, Professor«, sagte er drohend. In diesem Moment stellte ich mir vor, wie dumm er dreinschauen würde, wenn er unsere Flucht entdeckte. Ich lachte.
    Der grünhäutige Umweltangepasste blickte mich so fassungslos an, dass ich weiterlachte, obwohl Esto Conschex mich mit der Faust anstieß. Kompagie neigte sich nach vorn und legte sein ganzes Gewicht auf seinen rechten Fuß. Ich fürchtete, dass er mir das Bein bräche. Stöhnend sackte ich zusammen. Er gab mir einen Tritt, sodass ich kopfüber in die Dornen stürzte. Aber ich hatte Glück. Ich verletzte mich kaum. Der Überschwere verzichtete darauf, mich zu fragen, worüber ich gelacht hatte. Ich hätte es ihm kaum erklären können.
    »Das war unvorsichtig«, tadelte Esto mich.
    »Ich weiß«, gab ich zu. »Aber Sie kennen mich doch.«
    Er grinste mich an. »Allerdings«, sagte er. Dann richtete er sich auf und deutete an mir vorbei zum Taleingang. »Angorn kommt.«
    Die Entscheidung stand bevor, und viele Fragen taten sich auf, die wir uns bisher gar nicht gestellt hatten. Konnten wir Angorn wirklich vertrauen? Würde er den Gyro liefern? Würde er einem Verhör standhalten, oder würde er uns verraten, wenn er sich bedroht sah? Wie würden die Überschweren auf unsere Flucht reagieren? Wie groß waren unsere Chancen überhaupt?
    Wir gingen auf den Gleiter zu. Angorn tauschte bereits wieder seine Waren gegen die Schätze der Gefangenen. Es war – wie immer – ein sehr ungleiches Geschäft. Wir warteten, bis die anderen Gefangenen weg waren.
    »In einer Stunde ist es so weit«, flüsterte Angorn. »Koman Okt kommt hierher ins Lager. Ich habe dafür gesorgt, dass er eine neue Batterie braucht. Seht also zu, dass ihr den Gleiter versorgt.«
    »Das ist knapp!«, versetzte Esto Conschex wütend. »In so kurzer Zeit konnten wir noch nicht genügend vorbereiten.«
    »Was willst du denn?«, fragte Angorn nicht minder heftig. »Soll ich Koman Okt vielleicht sagen: Du, pass auf, flieg erst morgen ins Lager. Heute können wir dich noch nicht umbringen!«
    »Wir versuchen es«, sagte ich ruhig und zog Esto zur Seite. Ich hatte gemerkt, dass Biran Kompagie aufmerksam geworden war. Wir kehrten an unseren Arbeitsplatz zurück und rodeten weiter. Der Überschwere, der uns beobachtete, hatte keinen Grund, sich über uns zu beklagen. Die anderen Gefangenen waren jedoch weniger einverstanden mit uns. Wir arbeiteten ihnen zu schnell, und sie fürchteten, von unseren Peinigern nun ebenfalls zu höherer Leistung angetrieben zu werden. Esto und ich ignorierten ihre Proteste.
    Bokk An, der Marsianer, kam kurz vor der Mittagspause zu uns. »Übertreibt es nicht«, sagte er drohend. »Oder ihr werdet Schwierigkeiten bekommen.«
    »Ich weiß, dass du ein Verräter bist«, erwiderte ich gelassen. »Deshalb ist mir völlig egal, ob dir mein Arbeitsstil passt oder nicht.«
    »Ihr könnt arbeiten, wie ihr wollt. Das ist eure Sache. Aber wir anderen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher