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Silberband 054 - Finale für Pluto

Titel: Silberband 054 - Finale für Pluto
Autoren: Perry Rhodan
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stand auf einem Kontrollturm in der Nähe des kleinen Raumhafens und
beobachtete die neu entstandenen Vulkane. Er war vor zwei Stunden aus dem Transmitter gekommen
und wartete nun auf den Start der beiden letzten Evakuierungsschiffe. Eines davon war ein kleiner
Kreuzer, an dessen Bord er, zusammen mit einigen Mitgliedern der Regierung, nach Arptof fliegen
würde. Dort wartete Ginkorasch auf ihn. Arptof war eine Ausweichresidenz des Taschkars. Diese
Welt war nur 28 Lichtjahre vom Greytonor-System entfernt.
    Die Atmosphäre hatte sich erwärmt. Stürmischer Wind trug den Geruch des Feuers von den Bergen
in die Ebene.
    Vascalo merkte, daß der Turm, in dem er sich befand, zu zittern begann.
    Der Bucklige verließ seinen Beobachtungsplatz und begab sich zum Antigravfeld. Wenige
Augenblicke später betrat er den Tunnel, der zum Hangar führte. Er wußte, daß der große Frachter,
der die letzten Einwohner der Provinzstadt Kartano an Bord genommen hatte, in wenigen
Augenblicken starten würde.
    Das große Schiff stand abseits vom Kreuzer. Die hierhergeflohenen Regierungsmitglieder wollten
alle Zwischenfälle vermeiden. Die Takerer, die ihre Heimat verloren hatten, konnten in ihrer
Verzweiflung die Nerven verlieren und Mitglieder der Regierung angreifen.
    Vascalo beunruhigte das nicht. Er glaubte, die Mentalität dieser Cappins besser zu kennen. Sie
hatten genug damit zu tun, ihr Leben zu retten.
    Am Ende des Tunnels standen zwei bewaffnete Posten. Sie erkannten den neuen Chef der Marsav,
führten aber die routinemäßige Untersuchung durch.
    Vascalo bemerkte amüsiert, daß sie es vermieden, ihn offen anzusehen. Diese Reaktion war ihm
nicht neu. Im allgemeinen beobachteten ihn die Cappins nur heimlich. Sie schienen eine seltsame
Scheu davor zu haben, seine Verwachsung offen zu betrachten.
    Vascalo der Krumme wußte, daß er ungewöhnlich war. Jeder andere Cappin hätte sich den Buckel
entfernen lassen.
    Vascalo betrat den Hangar. Die Männer und Frauen, die zusammen mit ihm fliehen würden, hatten
ihre Plätze im Kreuzer noch nicht eingenommen. Der Kreuzer wirkte innerhalb des Hangars winzig.
Noch vor wenigen Stunden hatten hier einige Dutzend Schiffe gestanden. Sie waren mit Evakuierten
gestartet und zu Welten der Takerer unterwegs.
    Die Regierungsmitglieder wurden auf den Körperbehinderten aufmerksam und unterbrachen ihre
Diskussion. Sie alle wußten, daß sie den neuen Chef der Marsav vor sich hatten, den sie
vorsichtig behandeln mußten. Auch jetzt, da die Zerstörung Takeras unmittelbar bevorstand, war
die Marsav noch immer die mächtigste Organisation innerhalb des Takerischen Imperiums.
    Vascalo nickte den anderen zu. Er begab sich sofort in den Kreuzer. Er war erschöpft und hatte
keine Lust, dumme Fragen zu beantworten.
    Einer der Raumfahrer erwartete ihn in der Schleuse. Die technische Besatzung bestand aus drei
Männern. Vascalo sah, daß er den Piloten vor sich hatte.
    »Sie können mit in die Zentrale kommen«, bot ihm der Raumfahrer an.
    Vascalo bedankte sich. Dieses Angebot war natürlich nur eine Floskel, denn der Bucklige hätte
darauf bestehen können, während des Fluges in der Zentrale zu bleiben.
    Vascalo spürte, daß der Kreuzer erschüttert wurde, und blieb unwillkürlich stehen.
    »Der Hangar wird von den Beben erfaßt«, erklärte der Pilot mit spürbarer Nervosität. »Es wird
Zeit, daß wir von hier verschwinden.«
    Niemand – auch dieser Pilot nicht – schien bisher begriffen zu haben, was der
Verlust der Mutterwelt für die Takerer bedeutete. Die Katastrophe wurde nicht in ihrer vollen
Tragweite erkannt. Die Takerer verschlossen ihr Bewußtsein vor dem Angriff der Terraner und
seinen schrecklichen Folgen.
    Der Pilot führte Vascalo in die kleine Zentrale. Die Ortungsanlage war eingeschaltet. Auf den
Bildschirmen konnte Vascalo die Umgebung des Raumhafens sehen. Überall zeigten sich die ersten
Spuren des nicht mehr aufzuhaltenden Untergangs.
    Der Navigator und der Funk- und Ortungstechniker standen auf, als der Krumme die Zentrale
betrat. Vascalo beobachtete die beiden Männer unter halbgeschlossenen Lidern. Hoffentlich
begingen sie in ihrer Aufregung keine entscheidenden Fehler.
    Vascalo nahm in einem Sessel vor den Kontrollen Platz. Sein Buckel hinderte ihn stets daran,
sich bequem zurückzulehnen. So setzte er sich schräg und berührte mit einer Schulter das
anpassungsfähige Polster.
    »Warum starten wir nicht?« erkundigte er sich.
    Er wußte, daß
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