Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 054 - Finale für Pluto

Titel: Silberband 054 - Finale für Pluto
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
seine Stimme wohltuend war. Er konnte sie so einsetzen, daß Männer oder Frauen,
die ihm gegenüberstanden, seine körperlichen Nachteile vergaßen.
    Der Pilot – er hatte sich Vascalo als Balderaff vorgestellt – antwortete: »Wir haben
Befehl, erst nach dem Frachter zu starten.«
    »Wie hat die Evakuierung geklappt?« erkundigte sich Vascalo.
    Balderaff sagte ausweichend: »Wir wissen es nicht genau. Es heißt, daß alle Bewohner dieser
Welt gerettet werden konnten. Gerüchte besagen jedoch etwas anderes. Sicher ist jedoch, daß
keiner der Flüchtigen etwas mitnehmen konnte.«
    Vascalo preßte die Lippen zusammen. Terraner und Ganjasen, die für dieses Chaos verantwortlich
waren, sollten nicht ungestraft bleiben. Mit 146.000 Sammlern konnte der Taschkar den Verlust von
Takera rächen.
    »Wir waren unserer Sache zu sicher«, meinte Balderaff. »Der Taschkar wollte die Ganjasen
vernichten, aber sie haben zurückgeschlagen, bevor wir uns noch auf die neue Situation
eingestellt hatten.«
    »Jede Kritik am Taschkar ist unangebracht«, rügte Vascalo den Piloten.
    Er wußte, daß Ginkorasch nicht allein für die Katastrophe verantwortlich zu machen war. Die
entscheidenden Fehler waren vor sehr langer Zeit begangen worden – vor über 200.000 Jahren.
Damals hatte die Auseinandersetzung zwischen Takerern und Ganjasen begonnen. Die Eskalation war
nicht mehr aufzuhalten gewesen.
    Was sie jetzt erlebten, war das Ende einer im Grunde sinnlosen Auseinandersetzung.
    Der Donner neuer Vulkanausbrüche rollte über die Ebene, und das kleine Schiff wurde
durchgerüttelt. Der Hangar ächzte. Alarmanlagen begannen zu schrillen.
    Vascalo richtete sich auf. »Was ist mit dem Frachter?«
    »Die Startvorbereitungen beginnen.« Balderaff nickte dem Ortungstechniker zu. Die Raumfahrer
nahmen ein paar Kontrollschaltungen vor. Auf den Bildschirmen erschienen jetzt andere Ausschnitte
der näheren Umgebung.
    Vascalo sah den Frachter, ein fast zweitausend Meter hohes, eiförmiges Gebilde aus
schimmerndem Stahl.
    »Unmittelbar neben den Landebeinen verläuft ein breiter Bodenspalt«, erklärte Balderaff.
»Deshalb steht das Schiff schräg. Sie werden trotzdem einen guten Start haben – wenn sie
sich beeilen.«
    Vascalo versuchte, sich vorzustellen, welche Szenen sich jetzt an Bord des Frachters
abspielten. Wahrscheinlich herrschte in den Räumen und Korridoren des Schiffes ein
unbeschreibliches Chaos. Die Raumfahrer würden es schwer haben, unter diesen Umständen überhaupt
zu starten. Einige tausend panikerfüllte Cappins an Bord waren keine Fracht, die man befördern
konnte wie die entsprechende Anzahl von Kisten.
    »Wir warten noch fünf Minuten«, entschied Vascalo. »Dann starten wir, ohne uns länger um den
Frachter zu kümmern.«
    Der Navigator sah Balderaff auffordernd an. Er wollte den Piloten anscheinend daran erinnern,
daß sie den Befehl hatten, erst nach dem Frachter zu starten. Balderaff ignorierte die Blicke des
Navigators.
    Plötzlich schlugen aus den Heckdüsen des Frachters gelbweiße Flammen. Die Landestützen des
großen Schiffes verschwanden in hellen Qualmwolken.
    »Da sind ein paar Narren in die Zentrale eingedrungen und versuchen einen Notstart«, erklärte
Balderaff nervös.
    Vascalo sah, wie der Frachter sich bewegte. Er hob vom Boden ab und ruhte sekundenlang auf den
Flammenspeeren, die aus den Heckdüsen schlugen.
    Das Tosen der Triebwerke war bis in die Zentrale des kleinen Kreuzers zu hören.
    »Er kommt weg!« stellte Vascalo gelassen fest.
    Der Frachter raste himmelwärts, das Flackern seiner Triebwerke ließ schnell nach und
verschwand dann endgültig.
    Balderaff sagte: »Alles vorbereiten für den Start!«
    Die Passagiere, die zusammen mit Vascalo nach Arptof fliegen sollten, wurden an Bord
gerufen.
    Als das kleine Schiff startete, kontrollierte Vascalo noch einmal die Ortungsgeräte. Das
letzte Bild, seine Erinnerung an Takera, waren die Berge von Ypsch, wie sie langsam in einem Meer
aus feuriger Glut versanken.
    Die Schwärme der Arties waren in diesem Jahr früher gekommen; zu Milliarden
entzündeten die Elterntiere ein organisches Feuer, um ihre abgestorbene Körperkruste zu
vernichten.
    Der Taschkar beobachtete das Naturschauspiel vom Balkon seiner Residenz auf Arptof. Der Himmel
schien zu brennen. Die Schwärme dehnten sich immer weiter aus. In ihrer Gesamtheit bildeten sie
eine pfeilförmige Formation. Der Taschkar wußte nicht, ob das Zufall war oder im
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher